Wissenschaft und Forschung 28.05.2024
Geräuschreduzierte Behandlung für Angstpatienten
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Ein Team von Maschinenbaustudenten der Johns Hopkins University arbeitet derzeit mit dem Zahnarzt Jordan Rigsby aus Tallahassee, Florida, zusammen, um zahnärztliche Eingriffe weniger laut zu gestalten. Inspiriert von Rigsbys eigener Erfahrung mit lauten zahnärztlichen Bohrern entwickeln sie ein Gerät, das die Geräusche und Vibrationen während Eingriffen wie Wurzelbehandlungen dämpft.
Rigsby erklärte, dass trotz moderner, leiser Bohrer die Schallleitung vom Knochen zum Ohr den Klang für viele Patienten unangenehm laut macht. Diese Tatsache war für ihn der Beweggrund, über geräuschunterdrückende Technologien nachzudenken, die im Mund angewendet werden könnten.
Mit Unterstützung des Senior Design-Programms der Johns Hopkins setzten die Studenten seine Idee in die Tat um. Sie entwickelten einen Prototyp, der die Vibrationen des Bohrers im Mund des Patienten aufnimmt und eine Anti-Geräusch-Welle erzeugt, um den Lärm zu neutralisieren. Diese Methode unterscheidet sich von herkömmlichen Kopfhörern, da sie Vibrationen direkt aus dem Mundinneren dämpft. Das Gerät besteht aus einer speziellen dentalen Platte, die die Vibrationen der Bohrer aufnimmt und sie in eine gegenläufige Schwingung umwandelt, wodurch das unangenehme Geräusch effektiv unterdrückt wird.
Das Team testete das Gerät erfolgreich an einem anatomischen Modell und an sich selbst; die Ergebnisse waren vielversprechend. Patienten können so das laute Bohrergeräusch umgehen und Musik hören, um sich abzulenken. Dieses innovative Gerät verspricht, vielen Patienten bei ihrer Angst vor zahnärztlichen Eingriffen zu helfen und den Behandlungskomfort erheblich zu steigern.
Quelle: Jonathan Deutschman/Johns Hopkins University