Wissenschaft und Forschung 01.08.2024
Parodontitisatlas soll individualisierte Behandlung ermöglichen
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Forscher aus Amerika und England konnten mithilfe eines genetischen Atlas aus menschlichem Gewebe zeigen, dass Zahnfleischerkrankungen möglicherweise durch Immunsuppression von Hautzellen im Mund verursacht werden.
Wissenschaftlern ist es gelungen, einen integrierten Einzelzell-RNA-Sequenzierungsatlas des menschlichen Zahnhalteapparats zu erstellen. Dieser soll der Identifikation von Entwicklungsmechanismen von Zahnfleischerkrankungen dienen und Behandlungen präziser werden lassen. Hierzu hat das Forscherteam unter der Leitung von Dr. Kevin Byrd von der American Dental Association und unter Beteiligung von Inês Sequeira vom Institut für Zahnmedizin der Queen Mary University London Proben aus bereits veröffentlichten Einzelzell-RNA-Sequenzierungsprojekten analysiert und daraus einen Parodontitisatlas menschlicher Gewebe erstellt.
Ergebnisse verdeutlichen komplizierte Prozesse zwischen der Zell-Mikroben-Interaktion und Immunreaktion
Das Team fand heraus, dass die dem Zahn zugewandten sulkulären Keratinozyten und die dem Zahn zugewandten junktionalen Keratinozyten bei Parodontitis einen veränderten Differenzierungszustand und eine stärkere Aktivierung der für eine Immunreaktion erforderlichen Proteine aufweisen. Die Forschung ergab, dass die Art und Weise, wie diese Zellen die Barriere zwischen der mikrobenreichen Umgebung im Mund und der Zahnoberfläche aufrechterhalten einen tiefgreifenden Einfluss auf die Art und Weise hat, wie der Körper auf mikrobielle Angriffe reagiert. Weitere Forschung sei erforderlich.
Quelle: medicalxpress.com