Wissenschaft und Forschung 17.11.2021

Hochleistungssportler sind anfälliger für zahnärztliche Notfälle



Hochleistungssportler sind anfälliger für zahnärztliche Notfälle

Foto: Gorodenkoff – stock.adobe.com

Haben Sportler Mundgesundheitsprobleme, kann das ihre Leistung beeinträchtigen. Eine deskriptive Studie untersuchte dies bei den Athleten der Panamerikanischen Spiele 2019 in Lima.

Hochleistungssportler werden bei nationalen und internationalen Sportveranstaltungen zahnärztlich betreut. Die Sportler können sich wegen sportbedingter Verletzungen und vorbestehender oraler Erkrankungen behandeln lassen. Frühere Studien deuten auf einen Zusammenhang zwischen Mundgesundheitsproblemen und negativen Auswirkungen auf die Leistung von Spitzensportlern hin. In Lateinamerika wurde eine derartige Studie zur Sportzahnmedizin jedoch bislang noch nicht durchgeführt, insbesondere nicht während der Panamerikanischen Spiele. Ziel der Autoren war es daher, die Mundgesundheitsprobleme bei den Panamerikanischen Spielen 2019 in Lima zu beschreiben, die Anzahl der orofazialen Verletzungen und oralen Erkrankungen bei den Athleten zu bestimmen und zu zeigen, dass die oralen Probleme hauptsächlich durch orale Vorerkrankungen und nicht durch orofaziale Traumata verursacht werden.

Methodik

Alle zahnärztlichen Berichte von Athleten (≥ 18 Jahre alt, beiderlei Geschlechts, aus 41 Ländern), die während der Spiele in den Pan American Villas eine zahnärztliche Notfallversorgung erhielten, wurden einbezogen. Die Verletzungen und Arten von Mundkrankheiten wurden nach dem vom Internationalen Olympischen Komitee vorgeschlagenen Überwachungssystem für Verletzungen und Krankheiten klassifiziert.

Ergebnisse

Von den 6.680 teilnehmenden Athleten wurden 76 (1,14 %) als zahnärztliche Notfälle vorgestellt. 90,8 % (69/76) der Athleten wiesen bereits bestehende orale Erkrankungen auf, die häufigsten waren Parodontalerkrankungen (34 %, 26/76) und Karies (29 %, 22/76). Bei den Sportarten mit den meisten Fällen handelte es sich um 22 (29 %) in der Leichtathletik, 6 (8 %) im Fußball und 6 (8 %) im Taekwondo. Die häufigsten zahnärztlichen Notfälle kamen aus Peru, Puerto Rico, den Bahamas, Grenada und Venezuela.

Fazit

Vorbestehende orale Erkrankungen waren häufiger als sportbedingte Unfälle. Die häufigsten Erkrankungen waren Parodontalerkrankungen und Karies.

Die detaillierten Studienergebnisse sind hier zu finden: https://www.nature.com/articles/s41405-021-00078-1

Quelle: nature.com

Quelle: nature.com

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