Wissenschaft und Forschung 27.10.2022

Zahnfleischerkrankungen via Schnelltest erkennen



Zahnfleischerkrankungen via Schnelltest erkennen

Foto: RioPatuca Images – stock.adobe.com

Forscher der Universität Birmingham entwickeln aktuell einen Schnelltest zur Früherkennung von parodontalen Erkrankungen. Dieser Test soll vor allem in Apotheken und Zahnarztpraxen zur Diagnostik von Herz- oder Lungen-Erkrankungen Verwendung finden. 

Eine unbehandelte Zahnfleischerkrankung hat weitreichende Auswirkungen auf den Rest des Körpers und kann den Krankheitsverlauf bei anderen Erkrankungen beeinflussen. Bei Typ-2-Diabetes erhöht eine Parodontitis das Risiko für Herzinsuffizienz, bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht es das Risiko für Schlaganfall oder Herzinsuffizienz. Für Menschen mit diesen Erkrankungen hat die Früherkennung und Behandlung von Zahnfleischerkrankungen Priorität.

Professor Tim Albrecht von der School of Chemistry der Universität und Dr. Melissa Grant von der School of Dentistry entwickeln aktuell eine neue Technik, die eine schnelle und genaue Beurteilung des Ausmaßes einer Zahnfleischerkrankung anhand einer Speichelprobe ermöglichen könnte.

Der Schnelltest besteht aus einer kleinen Sonde und einem Detektor, der eine quantitative Messung von Biomarkern liefert, die sowohl das Vorhandensein einer Zahnfleischerkrankung als auch deren Schweregrad anzeigen. Ein Prototyp dieses neuen Geräts wird voraussichtlich innerhalb eines Jahres verfügbar sein.

Professor Albrecht sagte: „Wir glauben, dass das Gerät, das wir als Prototyp entwickeln, die erste Zahnsonde sein wird, die Parodontal Erkrankungen auf diese Weise erkennen kann. Es wird Parodontitis in einer Vielzahl von Gesundheitseinrichtungen schnell und einfach erkennen und Möglichkeiten zur Überwachung und Frühintervention bei Patienten mit Begleiterkrankungen eröffnen, die am meisten von einer schnellen Behandlung der Parodontitis profitieren würden.“

Langfristig erwarten die Forscher die Entwicklung einer Sonde, die klein genug ist, um in den Raum zwischen Zahnfleisch und Zähnen eingeführt zu werden, sodass Zahnärzte Flüssigkeit aus bestimmten Bereichen im Mund sammeln und den Ort der Infektion genau identifizieren können.

DOI: 10.1111/jcpe.13630

Quelle: University of Birmingham

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