Branchenmeldungen 21.02.2011
Weg für Krankenkassen-Giganten Barmer/GEK frei
Der Weg für die Fusion der Barmer mit der Gmünder Ersatzkasse (GEK) zum Krankenkassen-Giganten mit 8,6 Millionen Versicherten ist frei. Der Verwaltungsrat der Barmer stimmte am Freitag in Kiel dem Zusammenschluss zur größten Kasse Deutschlands einstimmig zu. Die neue Barmer/GEK soll am 1. Januar 2010 mit allen rund 19 500 Mitarbeitern und 1100 Niederlassungen starten. Die GEK hatte sich bereits für die Barmer als Partner entschieden. Bei der Barmer geht man davon aus, dass das Bundesversicherungsamt in Bonn der Fusion zustimmt. Die Barmer/GEK verdrängt dann die Techniker Krankenkasse mit ihren 7,3 Millionen Versicherten von Platz 1.
Mit der Fusion wollen Barmer und GEK Stabilität und Angebote vergrößern und ihre Verhandlungsposition gegenüber Ärzten und Arzneiherstellern verbessern. «Deutschlands größte Krankenkasse hat auch das Potenzial für Deutschlands beste Krankenkasse», sagte der Vorsitzende des Barmer-Verwaltungsrates, Holger Langkutsch. «Wir werden die Kompetenzen, Stärken und Erfahrungen beider Kassen bündeln, um unseren Versicherten auch mit neuen und besseren Verträgen einen noch besseren Gesundheitsservice anbieten zu können.»
Die Barmer sieht die Fusion als bedeutsam für die gesamte gesetzliche Krankenversicherung an, wie Langkutsch betonte. Der Wettbewerb im Gesundheitswesen verschärfe sich. Den Versicherten könne nun aber eine hochwertige medizinische Versorgung garantiert werden.
Barmer-Vorstandschef Johannes Vöcking sagte dem «Handelsblatt»: «Wir bringen Geld mit in die Ehe, die GEK steuert vor allem ihr Know- how beim Versichertenservice bei.» Weitere Fusionen unter den noch rund 180 Kassen gelten als ausgemacht, weil sich kleine Versicherungen im Gesundheitsfonds anders als früher nicht mehr durch das Anwerben von einkommensstarken Gesunden besserstellen können. GEK-Chef Rolf-Ulrich Schlenker sagte dem Blatt: «Wir steuern auf einen Markt von 50 bis 30 Kassen zu.» Zusatzbeiträge soll es bei der neuen Kasse zunächst nicht geben.
Als Ziel nannte Langkutsch, die Marktführerschaft unter allen Krankenkassen Deutschlands beim Service, bei der Leistung und der Beratung zu erreichen. Die Versicherten dürften nach Expertenansicht unmittelbar nicht viel von dem Zusammenschluss merken.
Die GEK zählt heute 1,2 Millionen Mitglieder und 1,7 Millionen Versicherte. Bei der Barmer sind 6,9 Millionen Menschen versichert. Bei der Zahl der Mitglieder ist sie mit 5,3 Millionen bereits heute knapp vor der TK führend.
Quelle: dpa, 25.09.2009