Businessnews 21.02.2011
Deutschland bei Reformen hinter Schweiz und Österreich
Die Schweiz hat bei einem «Reformbarometer» von Wirtschaftsverbänden den Spitzenplatz erreicht, den größten Sprung machte aber Österreich. Vorjahressieger Deutschland liegt in diesem Vergleich der drei Länder diesmal auf dem letzten Platz.
Das «Reformbarometer» wurde am Montag vom arbeitgebernahen Institut der deutschen Wirtschaft, von der Wirtschaftskammer Österreich und Avenir Suisse in Berlin veröffentlicht. Es wird seit 2002 erstellt.
Die drei «Denkfabriken» betonten, dass Österreich und die Schweiz auf die Finanz- und Wirtschaftskrise in den vergangenen zwölf Monaten mit weiteren wirtschaftspolitischen Reformen reagiert hätten. Dagegen habe in Deutschland der Reformeifer deutlich nachgelassen.
Für Deutschland sank der Reformindikator in der Zeit von Oktober 2009 bis September 2010 um 2,9 Punkte auf 108,1. Negativ wurden dabei Änderungen im Gesundheitswesen vermerkt, so die Erhöhung der Krankenkassen-Beiträge zum Jahresbeginn durch die Gesundheitsreform.
Österreich verbesserte sich bei diesem «Reformbarometer» um 5,3 Punkte auf 113,1 Punkte. Als Grund wurden die Einführung einer Schuldenbremse und eines Zuwanderungssystems genannt. Die Schweiz legte um 4,2 Punkte auf 114,4 Punkte zu. Als besonders positiv wurde dabei die von der Regierung in Aussicht gestellte Verbesserung des Haushalts um zwei Milliarden Franken pro Jahr bewertet.
Quelle: dpa