Personalmanagement 21.02.2011

Monatstipp März 2010: Jobwechsel – die ersten Tage in neuer Führungsposition

Monatstipp März 2010:  Jobwechsel – die ersten Tage in neuer Führungsposition

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Die ersten 100 Tage sind meist entscheidend über den Erfolg einer neuen Führungskraft! Die Erwartungen von Ihrem neuen Arbeitgeber, Ihren Mitarbeitern und Kollegen an Sie sind hoch. Gerade wenn Sie eine neue Position mit mehr Verantwortung übernehmen, macht sich vor den ersten Arbeitstagen häufig ein wenig Nervosität breit. Zweifel in Bezug auf die eigene schnelle Auffassungsgabe, die Akzeptanz von Kollegen und Mitarbeitern und die Beurteilung von Vorgesetzten entstehen durch eine eventuelle Unsicherheit. Je schneller und überzeugender Sie die neuen Herausforderungen annehmen und sich von Anfang an aufgeschlossen Ihren neuen Kollegen und den neuen Aufgaben gegenüber zeigen, sich in das Unternehmen einbringen, zuhören können und sich frühzeitig Feedback holen (damit Sie im Ernstfall gegensteuern können), steht Ihrer weiterer Karriere nun nichts mehr im Weg. Machen Sie sich in Ihrer neuen Funktion unentbehrlich – das ist die beste Art, den eigenen Job zu meistern und zu sichern. Dafür dürfen Sie Tage vielleicht auch Wochen in Anspruch nehmen, doch dann müssen sie in der neuen Position gewinnbringend für das Unternehmen sein.

Gemeinsam mit Mitarbeitern Projekte zielführend vorantreiben

Die Erwartungen sind hoch: Führungskräfte sollen ihre Mitarbeiter zielführend bewegen. Eine der wirksamsten Möglichkeiten ist die Motivation im Team. Ziel der Führungskraft sollte es sein, mit Begeisterung ein Team zu Höchstleistungen zu bringen. Das Engagement Ihrer Mitarbeiter sollten Sie nutzen, um Projekte und Aufgaben voranzutreiben. Leider passieren aber auch Fehler in den ersten Tagen. Die Führungskraft trifft Entscheidungen, die für die Mitarbeiter nicht nachvollziehbar sind. Dadurch können Abwehrreaktionen entstehen, auch bei den Mitarbeitern, die dem/der neuen Vorgesetzten gegenüber positiv eingestellt waren. Die Folge kann sein, dass die Führungskraft schon in den ersten Tagen an Glaubwürdigkeit verliert und kurzfristig scheitern wird.

Unser Tipp: Gehen Sie mit einer positiven Grundeinstellung an Ihre Aufgaben. Wir zeigen Ihnen unterschiedliche Formen des positiven Denkens:
 

  • Zeigen Sie Optimismus
  • Erwarten Sie positive Ergebnisse Ihrer Mitarbeiter
  • Vertrauen Sie in die eigenen Kompetenzen
  • Zeigen Sie ein gesundes Selbstwertgefühl


Die Leistung der Mitarbeiter erzeugen

Was ist der „Job“ einer Führungskraft? Sie muss dafür sorgen, dass jeder Mitarbeiter in seinem Team seinen Beitrag zum Abteilungs- bzw. Unternehmenserfolg leistet. Besprechen Sie mit Ihren Mitarbeitern, wie dieses Ziel erreicht werden kann und stecken Sie mit ihm sein Aufgabengebiet fest. Besprechen Sie nicht jeden Arbeitsschritt mit ihm, sondern überlassen Sie es ihm, sich selbst zu organisieren. Zum einen entlastet es Sie als Führungskraft und zweitens steigert es die Selbstmotivation des Mitarbeiters.

Sicherlich gibt es auch Situationen, in denen Arbeitsanweisungen sinnvoller sind als reine Zielvorgaben, z.B. bei extremen Zeitdruck. Dann gilt es, knappe und präzise Anweisungen zu erteilen. Intelligente Mitarbeiter akzeptieren diese Vorgehensweise. Eine Führungskraft sollte daher ihr Führungsverhalten stets der jeweiligen Situation anpassen. Wenn ein Mitarbeiter eigeninitiativ nicht die erforderliche Leistung bringt, dann muss er an der „kurzen Leine“ geführt werden – also mittels Arbeitsanweisungen.

Erfolgsfaktoren in der neuen Position

Damit die neue Position Ihnen den Weg zum Erfolg bringt, geben wir Ihnen 10 praktische Tipps für die ersten 100 Tage, die Sie als Führungskraft beim Antritt einer neuen Stelle beherzigen sollten.

  1. Gehen Sie davon aus, dass in Ihrer neuen Funktion vieles anders ist, als bei Ihrem vorherigen Arbeitgeber. Die alten Erfolgsstrategien müssen hier nicht zwangsläufig auch erfolgreich sein. Informieren Sie sich bei Ihren Mitarbeitern, Kollegen und bei Ihrem Vorgesetzten, wie die Arbeit in Ihrem Funktionsbereich bisher strukturiert und organisiert war und von welchen Maximen sich die Mitarbeiter bei Ihrer Arbeit leiten lassen. Vermitteln Sie Ihren Mitarbeitern, welche Ziele es bei der künftigen Zusammenarbeit zu erreichen gilt und welche Rolle jeder einzelne selbst beim Erreichen der gemeinsamen Ziele spielt.
  2. Eignen Sie sich so schnell wie möglich ein großes Wissen über das Unternehmen, die Produkte, die Abteilungen, Märkte, Kunden und Kollegen an. Informationsquellen gibt es viele (z.B. Internet, Intranet, Mitarbeiterbroschüren, Unternehmenspräsentationen)
  3. Analysieren Sie die Ausgangssituation im Unternehmen allgemein und in Ihrer Abteilung speziell. Leiten Sie für Ihre Mitarbeiter und Projekte daraus Ihren Aktionsplan ab und entwickeln Sie Ihre persönliche Strategie und den daraus abgeleiteten Führungsstil.
  4. Sichern Sie sich schnelle Erfolge. Dadurch stärken Sie nicht nur Ihre Glaubwürdigkeit, sondern steigern Ihre Eigenmotivation und die Motivation Ihrer Mitarbeiter.
  5. Entwickeln Sie ein zielorientiertes und motiviertes Team. Analysieren Sie die Stärken Ihrer Mitarbeiter und überprüfen Sie, ob die Mitarbeiter in den richtigen Positionen gearbeitet haben. Falls nicht, ändern Sie die Aufgabenzuordnungen entsprechend der Neigungen der Mitarbeiter.
  6. Zeigen Sie Ihre Hilfsbereitschaft! Durch Ihre Hilfsbereitschaft ernten Sie Pluspunkte bei Ihren Kollegen und schaffen Vertrauen.
  7. Prüfen Sie, wie Sie sich und Ihr Umfeld am besten organisieren können. Oberste Priorität ist die Kommunikation. Welche Technologien stehen zur Verfügung und wie wird am effektivsten kommuniziert? Erfolgreiche Führungskräfte führen mit gezielt eingesetzter Information. Informieren Sie Ihre Mitarbeiter über Ihre Vorgehensweise von Anfang an.
  8. Holen Sie Mitarbeiter mit ins Boot. Wer kann Sie bei Ihrer persönlichen Strategie am besten unterstützen? Suchen Sie sich Mitarbeiter, mit denen Sie gemeinsam schnell Ihre Ziele für das Unternehmen erreichen können.
  9. Gehen Sie konstruktiv mit Fehlern um. Kein Mensch ist perfekt und in den ersten Tagen lassen sich Fehler einfach nicht vermeiden. Wichtig ist nur, dass Sie die Fehler annehmen und zugeben; und nicht stillschweigend übergehen. Wenn Sie einen Fehler gemacht haben, fragen Sie nach der optimalen Vorgehensweise und korrigieren Sie Ihren Fehler schnellstmöglich.
  10. Entwickeln Sie ein gutes Verhältnis zu Ihrem Vorgesetzten. Ergründen Sie seine Prioritäten und welche Erwartungen er hat. Beziehen Sie diese bei Ihrer eigenen Vorgehensweise mit ein.


Insgesamt ist entscheidend, dass Ihre Kernkompetenz schnell sichtbar wird. Zeigen Sie, welchen Nutzen das Unternehmen von Ihnen hat. Damit sichern Sie sich Ihren eigenen Erfolg und Ihre Position im Unternehmen.

Autor: Jochen Transier, jbf-international, März 2010


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