Praxishygiene 11.04.2024

Hygiene und Digitalisierung: typische Fehler bei der Praxisplanung

Hygiene und Digitalisierung: typische Fehler bei der Praxisplanung

Foto: Krakenimages.com  – Shutterstock.com

Mit der Planung von neuen Praxisräumen oder Umbauten werden die Voraussetzungen für zukunftsweisende Lösungen geschaffen – dies gilt vor allem auch für die Praxishygiene. Praxisgründer und Inhaber, die in ihre Praxis investieren, übersehen häufig, dass die Praxishygiene und die Digitalisierung zusammenhängen. Die Folge: Trotz neuer oder modernisierter Praxis können im Hygiene- und Qualitätsmanagement die Vorteile der Digitalisierung nicht genutzt werden. Im Folgenden werden vier typische Fehler beschrieben, die in der Beratungspraxis immer wieder aufkommen – dazu gibt es Hinweise, wie sich diese vermeiden lassen.

Fehler 1

Die Hygieneräume werden bei der Praxisplanung nicht in das Netzwerk eingebunden

Auch wenn vorhandene Geräte nicht netzwerkfähig sind, sollte der Steri-Raum bei der Praxisplanung an das Praxisnetzwerk angebunden werden. Eine Vernetzung der Räume von Anfang an kostet nur den Bruchteil einer nachträglichen Verkabelung und ermöglicht die problemlose Einbindung neuer Hygiene-Geräte an das Praxisnetzwerk. Wenn die Geräte zudem bei Bedarf an das Internet angebunden werden können, ist bei Software-Problemen eine schnelle und kostengünstige Fernwartung möglich

Fehler 2

Der virtuelle Virenschutz in der Zahnarztpraxis wird vergessen

Neben dem Schutz vor realen Viren und Bakterien muss sich jede Praxis auch vor digitalen Viren schützen, um Ausfälle und Kosten zu vermeiden und den Datenschutz zu gewährleisten. Denn der Einsatz von Netzwerken und die Verbindung zum Internet bergen das Risiko einer „Infektion“ mit Trojanern und anderer Schadsoftware. Durch professionelle Beratung können die Gefahren aber auf ein vertretbares Maß reduziert werden. Legen Sie deshalb die Einrichtung des Netzwerks und die Installation der Software in die Hände eines Fachmanns.

Fehler 3

Der Aufwand für das Hygienemanagement wird bei der Planung falsch eingeschätzt

Viele Praxisinhaber lassen lieber manuell protokollieren, als in Software und Barcode-Scanner zu investieren. Wichtig ist es, beim Kostenvergleich den tatsächlichen Aufwand zu kennen – denn der Zeitbedarf für ein manuelles Hygienemanagement wird fast immer unterschätzt. Die Zeit­ersparnis durch den Einsatz moderner Hygienesoftware ist enorm: Die Dokumentation aller Hygieneschritte – von der Vorreinigung über Desinfektion und Verpackung bis zur Sterilisation – wird deutlich vereinfacht, die Fehlerquote geht herunter. Einige Dinge sind manuell kaum zu leisten, wie die vollständige Chargen- und Prozessdokumentation inklusive Rückverfolgbarkeit mit patientenbezogenem Nachweis gemäß MDR. Nur der Einsatz einer speziellen Software ermöglicht die rechtssichere Dokumentation dieser Prozesse.

Fehler 4

Im Geräte- und Dokumentenmanagement wird kurzfristig gedacht

Auch beim Geräte- und Dokumen­ten­­mana­ge­ment gilt: Nur effiziente Prozesse sind langfristig wirtschaftlich. Die Kontrolle und Dokumentation von technischen Prüfungen, Wartungen, Validierungen, Geräte-­Checks, Aufgaben, Ereignissen, Einweisungen, Formularen und Instandhaltungen sind unterschätzte Zeitfresser im Praxisalltag. Eine passende Software kann alle relevanten Aspekte des Gerätemanagements abbilden und verhilft auch hier zu mehr Effi­zienz und Sicherheit. Aus rechtlicher Sicht sind eine manipulations­sichere Verschlüsselung und die revisionssichere Archivierung aller Unterlagen geboten.

Autor: Otto Wiechert

So gelingt die Planung eines neuen Sterilisationsraums

Karlheinz Luczak ist Planer bei
Henry Schein und hat schon viele
Praxisinhaber bei der Gestaltung
ihrer Hygieneräume unterstützt.© Christian Buch

Beim Sterilisationsraum lohnt sich gute Planung, sowohl bei der Gründung einer Zahnarztpraxis als auch bei einer Modernisierung bestehender Räumlichkeiten. Selbst für erfahrene Praxisinhaber ist es nicht immer leicht, den Überblick über die Vorgaben und gesetzlichen Bestimmungen zur Hygiene in der Zahnarztpraxis zu behalten und diese in der eigenen Praxis richtig umzusetzen. Noch anspruchsvoller ist es, diese Vorgaben bei der Planung des Sterilisationsraums einzuhalten. Im Kurzinterview zeigt der Planungsexperte Karlheinz Luczak, was Praxisinhaber und Gründer konkret beachten müssen.

Was muss bei der Planung eines Sterilisationsraums berücksichtigt werden?

Das A und O ist, dass der Raum nach den gesetzlichen Bestimmungen geplant wird. Neben ergonomischen Aspekten bei der Einrichtung einer Zahnarztpraxis sind zum Beispiel die Arbeitsstättenverordnung und die Richtlinien des Robert Koch-Instituts maßgeblich. Die Planung ist entsprechend aufwendig und erfordert Fachkenntnisse: Der Raum muss korrekt vermessen sein. Alle zu installierenden Geräte müssen richtig platziert sein. Zusätzlich müssen Druckluft, Wasser, Strom und Netzwerk entsprechend geplant und berücksichtigt werden. Bei den Möbeln sind zudem Sonderanfertigungen gefragt.

Wie gehen Sie bei der Planung eines Sterilisationsraum vor?

Ausgangspunkt ist ein Termin vor Ort, bei dem ich mit dem Kunden prüfe, ob sich der bestehende Raum umbauen lässt oder alternativ ein neuer Raum infrage kommt. Sobald das geklärt ist, vermesse ich den Raum und erstelle eine Handskizze. Wenn wir dann einen Planungsauftrag haben, folgen die Detailpläne zur Möblierung sowie für die Sanitär- und die Elektroinstallationen. Diese Installationspläne bilden die Grundlage für die Umsetzung.

Was kann passieren, wenn Zahnärzte auf eine profes­sionelle Planung ihres Sterilisationsraums verzichten?

Hier besteht das Risiko, dass gesetzliche Bestimmungen übersehen oder nicht ausreichend berücksichtigt werden. Wenn dies bei einer Praxisbegehung auffällt, droht ein Aufbereitungsverbot. Mir sind mehrere Fälle bekannt, in denen das passiert ist.

Fachkundige Beratung rund um den Steri-Bereich durch Hygiene-Spezialisten

Wer gerade dabei ist, den Steri-Raum oder die maschinelle Aufbereitung seiner Praxis neu zu planen, ist mit fachkundiger Beratung gut aufgestellt. Die Zusammenarbeit mit den Hygiene-Spezialisten von Henry Schein sorgt für Entlastung und eine Planung nach den wichtigsten aktuellen Vorgaben. Jetzt für ein individuelles Angebot oder eine unverbindliche persönliche Beratung Kontakt aufnehmen.
hygiene@henryschein.de

Dieser Beitrag ist im ZWP Spezial erschienen.

Quelle: Henry Schein

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