Statements 02.04.2014

Digital ist aus der dentalen Welt nicht mehr wegzudenken!



Digital ist aus der dentalen Welt nicht mehr wegzudenken!

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Vor 27 Jahren begann die Digitalisierung des Dentalmarktes, zum Teil belächelt, auch unterschätzt oder überschätzt, aber mit der Jahrtausendwende eroberte sie unaufhaltsam die gewohnten Arbeitsabläufe in den Dentallaboren, bei der Industrie und inzwischen auch in Zahnarztpraxen.

Status quo der dentalen Digitalisierung

Der Wandel von analog zu digital hat sich durchgesetzt. Jedoch noch nicht flächendeckend und längst nicht in allen Dentallaboren, während die Global Player der Dentalindustrie und einige Handelsunternehmen die digitale Teilfertigung und Vollfertigung bereits vollständig in ihre Geschäftsprozesse integriert haben und die nächsten Schritte planen. Chairside spielt die digitale Erfassung der Mundsituation bislang eine eher untergeordnete Rolle, obwohl die Scansysteme bereits mehr als vier Jahre angeboten werden. Dem praktischen Nutzen für eine breite Anwendung widerspricht derzeit noch die Wirtschaftlichkeit. Anders in den zahntechnischen Fräszentren, die auf Industriemaschinen und Kompaktanlagen auf der Basis von Modellscans jeden denkbaren Zahnersatz fertigen können. Und in den Dentallaboren, die mit Desktop- Maschinen Kronen und kurzspannige Brücken aus Zirkon herstellen. Die zahntechnische Welt hat sich aufgespalten in einige wenige zahntechnische Hightech-Fräszentren, dann von Marktinsidern geschätzt 30 Prozent Labore, die Inhouse fertigen und Outsourcing betreiben, sowie weitere 30 Prozent, die Modelldatensätze generieren, die von der Industrie oder Kollegen weiterverarbeitet werden. Fazit: Der Dentalmarkt befindet sich in einer Übergangsphase von geschlossenen zu offenen Systemen. Geschlossen ist für Einsteiger sinnvoll. Erfahrene Anwender orientieren sich in Richtung offene Systeme, um unabhängig in Preis, Qualität und Vielfalt zu sein.

Ausblick in die Zukunft

Im Dentalmarkt wird zurzeit die nächste Epoche in der zahntechnischen Fertigung einerseits und bei der Ausweitung des digitalen Workflows zu den Zahnarztpraxen andererseits eingeleitet. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Intraoralscan zur Standardanwendung in den Zahnarztpraxen wird. Wirtschaftlichkeit, Anwendungsbreite und -sicherheit sowie Kompatibilität zu offenen Systemen sind die Faktoren, die über die Geschwindigkeit entscheiden. Einen bedeutenden Anteil daran werden die Dentallabore haben, die ihre Kunden mit den neuen Technologien vertraut machen. Das erfordert Engagement und Mut. In der zahntechnischen Fertigung werden die additiven Verfahren zur Herstellung von Modellen, Gerüsten oder anderen Teilen gewohnt und unverzichtbar werden. Die Entwicklung der entsprechenden Hard- und Software wird in naher Zukunft wirtschaftliche und qualitativ hochwertige Systeme für den Markt produzieren. Die Anforderungen an das Wissen und die Anwendungsfertigkeiten der Mitarbeiter in den Laboren und Praxen steigen. Hier offenbart sich ein großer Nachholbedarf in der universitären und handwerklichen Ausbildung, der möglichst schnell und strukturiert in die theoretischen und praktischen Ausbildungen von Zahntechnikern und Zahnmedizinern aufgenommen werden muss; fundiertes Wissen über digitale Systeme, Datensätze und die Funktionsweise von Software muss mit den klassischen Lerninhalten sinnvoll kombiniert und in Einklang gebracht werden.

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