Branchenmeldungen 17.10.2011
ZMK Bern: Rekonstruktive Zahnmedizin aus einer Hand
Die Klinik für Zahnärztliche Prothetik der Universität Bern im Kurzporträt von Johannes Eschmann.
Klein und fein, aber mit grosser Aussenwirkung: Die Klinik für Zahnärztliche Prothetik, eine der sechs Kliniken der ZMK Bern, würde sich lieber „Klinik für Rekonstruktive Zahnmedizin“ nennen. Damit wäre das Arbeitsumfeld besser beschrieben, sagte die Direktorin, Prof. Dr. Regina Mericske-Stern, anlässlich eines Besuches der Dental Tribune in Bern.
Seit 10 Jahren leitet sie die Klinik, und in dieser Zeit hat sich einiges geändert, doch steht nach wie vor der Patient mit teilweisem oder vollständigem Zahnverlust im Vordergrund. Das Hauptinteresse in der Klinik und Forschung gilt der Implantatprothetik mit den Schwerpunkten Biomechanik und Implantate für ältere Menschen. Seit fünf Jahren steht die CAD/CAM-Technologie, insbesondere im Zusammenhang mit Implantatrekonstruktionen, im Vordergrund. Die Klinikchefin und ihre Mitarbeiter sind an Kongressen und Symposien im In- und Ausland willkommene Referenten und tragen so zum guten Namen der Institution und der ZMK Bern bei. Dazu kommen Publikationen, Abstracts und Buchkapitel. Es werden auch Meetings und Fortbildungskurse organisiert, wie z.B. das Symposium „Totalprothetik im 21. Jahrhundert“ zum 75. Geburtstag von Prof. A. H. Geering oder der EPA-Kongress Ende September 2011. Der Impaktfaktor ist weitaus grösser als die Grösse der Klinik vermuten lässt.
Zusammen mit Forschern der Klinik für Zahnerhaltung, Präventiv- und Kinderzahnmedizin belegt die Klinik für Zahnärztliche Prothetik den 3. Stock, was die fachübergreifende Zusammenarbeit der beiden Kliniken fördert. So betreibt man zum Beispiel gemeinsam ein Labor zur Testung von Materialien.
Wie an den ZMK Bern insgesamt liegt auch bei Prof. Mericske-Sternder Fokus auf Lehre, Forschung und Behandlung von Patienten. Damit bietet die Klinik den Studierenden eine solide Grundausbildung, die auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen beruht. Als akkreditierte Ausbildungsstätte für die Weiterbildung zum „Fachzahnarzt in Rekonstruktiver Zahnmedizin“ sowie mit dem dreijährigen Masterlehrgang (MAS) in „Prosthodontics and Implant Dentistry“ ist der Weg zum Spezialisten gewährleistet. Zudem kann der „Weiterbildungsausweis für allgemeine Zahnmedizin“ in der Klinik erworben werden. Ziel der Weiterbildung: Analyse, Planung und Behandlung komplexer prothetischer Fälle nach EBD (Evidence-Based Dentistry), inklusive Implantologie und ihrer Randgebieten.
Einen besonderen Ruf erwarb sich die Klinik in der Behandlung von Special Care Patienten, das betrifft Angstpatienten, die Versorgung alter oder behinderter Menschen, die Rehabilitation von Patienten mit Tumoren oder Patienten mit Kiefergelenks- und muskulären Störungen, also sogenannten Myoarthropathien. Entsprechend werden regelmässig Spezialsprechstunden abgehalten: für Tumorpatienten gemeinsam mit der Klinik für Schädel-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Ebenso findet alle 2 Wochen gemeinsam mit dieser Klinik die Myoarthropathiesprechstunde statt. In die wöchentliche Chefvisite fallen primär Implantatabklärungen und Vorstellung komplexer Sanierungsfälle im Rahmen der Assistentenweiterbildung. In einer weiteren Sprechstunde erfahren Angstpatienten eine gesamtheitliche Behandlung und Zuwendung. Das Wissen von Physiotherapeuten und Psychologen des Inselspitals und Altersmedizinern des Geriatrie-Spitals fliessen in das Behandlungskonzept ein und bereichern gleichzeitig das Wissen der Klinikmitarbeiter.
Forschen, Wissen und Erfahrungen weiterzugeben und gleichzeitig die Patienten mit ihren Bedürfnissen in den Mittelpunkt zu stellen, das macht die Philosophie der Klinik für Zahnärztliche Prothetik aus. Dass diese nicht nur formuliert, sondern auch gelebt wird, dafür steht das Engagement von Prof. Mericske-Stern und ihren Mitarbeitenden.
Klinik für Zahnärztliche Prothetik
Klinikdirektion:
Professor Dr. med. dent.
Regina Mericske-Stern
Freiburgstrasse 7
3010 Bern
Tel.: 031 632 25 39
vanda.kummer@zmk.unibe.ch
www.zmk.unibe.ch