Qualitätsmanagement 18.06.2014

Prozesssicherheit hat Priorität

Prozesssicherheit hat Priorität

Foto: © Dr. Dr. K. H. Redecker & Partner

Obwohl die Organisation der Instrumentenaufbereitung und die Auswahl der entsprechenden Produkte nicht das zentrale Thema einer Neugründung sind, hat der Autor bereits bei der Planung seiner 2012 neu eingerichteten Praxis für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie alle damit verbundenen Anforderungen priorisiert. Diese waren Qualität, Prozesssicherheit und Ergonomie.

Die Ausrichtung der Praxis auf besonders hochwertige Qualität und Prozesssicherheit der Instrumentenaufbereitung ergibt sich aus dem Tätigkeitsschwerpunkt der Implantologie, der allgemeinen Oralen Chirurgie, Knochenaufbauten und der Ästhetischen Chirurgie von selbst. Mit fünf behandelnden Ärzten werden in fünf Behandlungszimmern und einem OP durchschnittlich 90 Patienten und in Spitzenzeiten bis zu 140 Patienten täglich versorgt. Die sich daraus ergebenen ergonomischen Anforderungen betreffen insbesondere den Workflow, die saubere Trennung in unreinen und reinen Bereich, die Automatisierung, kurze Prozesszeiten und einfache Dokumentation.

Redundanz und reproduzierbare Instrumentenaufbereitung im Steriraum

Der zentral gelegene Sterilisationsraum in der Praxis des Autors ist von allen Behandlungszimmern und dem OP direkt zu erreichen. Auf der unreinen Seite befindet sich der Entsorgungs- und Vorreinigungsbereich (Ultraschall). Daran anschließend erfolgt die maschinelle Reinigung und Desinfektion der Instrumente in zwei MELAtherm Thermodesinfektoren, die auf entsprechenden Unterschränken eine optimale ergonomische Beladungshöhe erlauben. Im reinen Bereich auf der anderen Raumseite erfolgen die Verpackung der Instrumente, die Sterilisation in zwei MELAG Autoklaven des Typs Vacuklav 40 B+ sowie die Aufbereitung der Übertragungsinstrumente im DAC Universal von Sirona. Die Anschaffung von je zwei Thermodesinfektoren und Autoklaven anstelle je eines größeren Gerätes erfolgte aus folgenden Gründen:

  • Schnellere Aufbereitung der Instrumente möglich, da nicht auf bessere Auslastung eines größeren Gerätes gewartet werden muss.
  • Weiterführung der Aufbereitung im Fall von Wartung oder Validierung eines Gerätes möglich.
  • Höhere Sicherheit durch Redundanz im Falle eines Geräteausfalles.

Aufbereitung im System

Nicht nur aufgrund des aufzubereitenden Instrumentenvolumens hat sich der Autor weitgehend für die Aufbereitung von Kassetten (Waschtrays) mit standardisierten Beladungenentschieden. In den Thermodesinfektoren werden pro Aufbereitungsvorgang bis zu acht Waschtrays (pro Gerät) aufbereitet. Diese Trays werden anschließend in Sterilisiercontainern im Autoklaven sterilisiert (pro Vorgang bis zu drei Kassetten). Die Reinigungsergebnisse sind sehr gut. Im schnellsten Programm können Instrumente in ca. 55 Minuten inklusive Trocknung aufbereitet werden. Nicht unterschätzt werden darf die Geräusch- und Wärmeentwicklung von bis zu fünf Geräten in einem innenliegenden Aufbereitungsraum; insbesondere, wenn pro Gerät mehr als fünf Vorgänge pro Tag durchgeführt werden.
 

Fazit

Zwei Thermodesinfektoren, zwei Autoklaven und ein Kombigerät für die Aufbereitung von Hand- und Winkelstücken sind eine gute Voraussetzung für einen aufeinander abgestimmten Aufbereitungskreislauf. Das bedeutet aber nicht, dass gleich alles optimal läuft. Die zunächst aufgetretene Fleckenbildung konnte nach intensiven Nachverhandlungen mit dem Hersteller der Instrumente und dem Anschluss einer Wasseraufbereitungsanlage für die Thermodesinfektoren minimiert werden. Nach Anschluss der Wasseraufbereitungsanlage überzeugen die Geräte mit guten Reinigungsergebnissen, sehr guter Trocknung, hoher Zuverlässigkeit und guter Arbeitsergonomie.

Autor: Dr. Dr. Kim H. Redecker

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