Zahntechnik 10.09.2013
In Zukunft eine lückenlose dentale Kommunikation
Digitale Techniken haben im Bereich der
Produktion des zahntechnischen Handwerks schon längst Einzug
gehalten. Ganz anders ist dies in der Verwaltung und Kommunikation
zwischen Labor und Zahnarztpraxis. Wo die dringlichsten Probleme in
der Auftrags- und Angebotserstellung liegen, hat das Team um den
Berliner Start Up Nimbudent über Jahre hinweg analysiert.
Mitarbeiter aus Praxis, Labor und Praxismanagement haben zahlreiche
Schwachstellen in den bestehenden Systemen gefunden: unter anderem
keine Möglichkeiten für Alternativangebote oder Mehrleistungen
als Beratungshilfe, Schwierigkeiten beim Erstellen von zeitnahen
Angeboten oder die fehleranfällige und papierlastige Angebots- und
Auftragsabwicklung.
Ein Beispiel aus dem Labor: Wie oft
kommt es vor, dass Sie als Chef eine Praxis aufsuchen und im
Vorbeigehen nach einem Preis für eine Arbeit gefragt werden? Oder
Sie sitzen an einer Terminarbeit und Ihr Kunde benötigt dringend ein
Angebot und wenn möglich, zusätzlich noch eine Terminplanung. Der
angefragte Auftrag ist recht umfangreich, Ihr Kopf ist aber bei der
Terminarbeit, bei der Sie gefragt sind, persönlich zu liefern. Sie
möchten oder sollen Ihr Angebot für unterschiedliche Geschiebe und
Materialien (Gold–Zirkon–NEM) abgeben, ein Angebot mit
vestibulärer Verblendung und bitte eins mit Vollverblendung,
eine Kombiarbeit in Low-Budget-Ausführung und eine in „etwas
besserer Ausführung“ oder, oder – wie viel Zeit benötigen Sie
hierfür? Mit den Vorgaben aus Jumbos kommen Sie oft schnell an Ihre Grenzen. Glücklich
sind diejenigen, die eine ausgebildete Fachkraft im Büro haben.
Aber auch diese verbringt häufig 30 Minuten damit. Kommen mehrere
dieser Anfragen ins Labor, hat man den ganzen Vormittag mit nichts
anderem verbracht.
Wenn die Angebote geschrieben sind,
wird oft Service zum Nulltarif geliefert. Das kostet Zeit, Nerven und
manchmal auch Unverständnis. Ihr Kunde weiß es meist nicht besser
und oft nicht zu würdigen, was Sie alles tun, um ihn nicht zu
verlieren. Zahnfarbenbestimmung zum Nulltarif, mehrere Umstellungen zum Preis von maximal zwei, High-End-Schichtung der Keramik,
obwohl „nur A3“ auf dem Auftrag vermerkt war und eine
individuelle Zahnfarbenbestimmung vorgenommen wurde – alles
Leistungen, die oft nur aus Mangel an Darstellungsmöglichkeiten
nicht aufgelistet werden. Kommt ein Implantat, eine Krone, ein
Brückenglied hinzu, ändert sich immer mehr als nur eine Position
und bei einem Goldpreis von mehr als 50 Euro pro Gramm kann man sich
schnell mal um einige Hundert Euro verkalkulieren. Wie viele
sogenannte Jumbos, also Vorlagen zur Auftragserstellung, sind
gespeichert und haben Sie noch den Überblick?
Hier machen die Labore die meisten
Fehler: Mehrleistungen bedeutet auch ein Mehr an Arbeit. Diese
müssen aber auch kommuniziert werden – Sie als Laborchef Ihrem
Zahnarzt und dieser seinem Patienten – die Argumente hierfür
müssen dazu aber transparent sein. Alle wollen beste Qualität zum
kleinsten Preis. Ihr Kunde, der Zahnarzt, möchte Sie als Labor
seines Vertrauens nicht verlieren, er möchte aber noch weniger seine
Patienten verlieren, nur weil sie bei einer anderen Praxis
vermeintlich besser bedient werden.
Transparenz wird immer wichtiger
Ein weiteres Beispiel aus der
Zahnarztpraxis: Ein Patient kommt in die Praxis mit einem Angebot,
das er sich nach Eingabe des HKPs auf einer entsprechenden Internetseite abgerufen hat, und möchte gerne ein Gegenangebot. Weder Ihr
Kunde, der Zahnarzt, noch Sie im Labor wissen, was hinter diesem
„Angebot“ steckt. Lediglich der Therapieplan ist bekannt und der
Gesamtpreis. Der Patient hat bei der Berechnung im Netz „Standard“
oder „Hochwertig“ angekreuzt. Was genau mit „Hochwertig“
gemeint ist, wird nicht erläutert. Wurde Gold oder Zirkon
eingeplant, welches Geschiebe bei einer Kombiarbeit oder welches
Implantatsystem wurden der Berechnung zugrunde gelegt?
Beim VDZI, bei Krankenkassen und
Verbraucherschützern wird immer wieder darauf hingewiesen, dass
ein Angebot transparent sein soll, was u.a. bedeutet, dass alle
relevanten Positionen gelistet sein sollen, wie z.B. die
Kassenleistung Teleskopprothese. Bei dieser erscheint die
Verwendung von Metallstümpfen nicht, weil es keine Position der BEL
II ist. Auch das Präparieren unter dem Mikroskop ist z.B. keine
Kassenleistung. Wie sieht es mit keramischen Verblendungen oder anderen Mehrleistungen aus? Die Auflistung aller möglichen
Leistungen ist Grundlage für eine gute Beratung mit dem Patienten
und zugleich ein gutes Kundenbindungsinstrument.
Laut einer internen Umfrage an
Patienten im Jahr 2008, die bewerten sollten, wie sie ihre
Zahnersatzberatung bewerten würden, befanden über 80 Prozent der
Befragten diese als gut. Geht man jedoch ins Detail und zur Frage
der Preistransparenz, sind nur noch weniger als 45 Prozent zufrieden.
Bei der Bewertung von Art und Umfang der Beratung und ob dabei alles
verstanden wurde, glaubten jedoch nur gerade mal 37 Prozent, dass sie
gut informiert wurden.
Die Zahl derer, die nicht mehr „blind“
ihrem Zahnarzt vertrauen, wird wachsen: durch das Internet wird das Netz der Informationsquellen immer
dichter und auch die ältere Generation ist mittlerweile damit
vertraut. Eine transparente Beratung wird deutlicher an Gewicht
gewinnen, weil immer mehr Kosten zulasten der Patienten gehen.
Patienten wollen heute gut informiert sein, besonders bei Käufen,
die sie nur aus der „Not heraus“ finanzieren müssen, und von
der Materie sehr wenig bis gar nichts verstehen. Die Schaffung von
Vertrauen durch eine Beratung mit transparenten Angeboten ist eine
wichtige Voraussetzung für zufriedene Kunden und zufriedene
Patienten.
Die Zeit ist reif für neue Ideen
Inzwischen ist eine große Diskrepanz
entstanden. Auf der einen Seite informieren sich Patienten
umfangreich über das Internet, auf der anderen Seite werden die
Aufträge in den Dentallaboren auf Zettel geschrieben. Auftragszettel sind teuer und werden handschriftlich ausgefüllt.
Rückfragen sind da vorprogrammiert, weil eine oder mehrere Angaben
von der Praxis für eine ordentliche Angebots- bzw. Auftragsabwicklung für das Labor fehlen (Angaben zur Legierung, regel-
oder gleichartige Versorgung, Zahnfarbe, Termine etc.) oder weil die
Handschrift zu wünschen lässt, was zu Missverständnissen führt.
Bei mehreren Arbeitsgängen und hinzugefügten Bemerkungen zur Arbeit kommt es bald zum Durcheinander.
Schnell geht da der Überblick verloren: Welcher Kommentar gehört zu
welchem Arbeitsschritt und welcher Änderungswunsch wurde
erledigt? Und natürlich kann es auch vorkommen, dass bei aller
Vorsicht Auftragszettel verloren gehen.
Einzelfälle? Mitnichten. Es gibt noch
unzählige Beispiele, die die Lücken der heute gängigen
Client-Server-basierten Software deutlich machen: ungenaue
Termingestaltung, fehlende Alternativangebote, Vorlagen nur aus
Jumbos, Erreichbarkeit des Labors und vieles mehr. Bis heute gab
es keine oder nur unzureichende Programme, die auf die gestiegenen
Anforderungen im Zeitalter von Internet, schnellen Informationen,
Zeitmangel und „Geiz-ist-Geil-Mentalität“ eine Antwort haben.
Eine nicht gerade befriedigende Situation, die geradezu nach Möglichkeiten
schreit, schnell und zuverlässig Zahnersatzkosten zu ermitteln und
Aufträge professioneller zu organisieren.
Die Lösung: eine webbasierte
Dentalsoftware
Das junge Unternehmen Nimbudent aus Berlin hat mit
Geschäftsführer Herbert Kuntze einen erfahrenen Zahntechnikermeister als treibende Kraft hinter einem neuartigen
Softwareangebot, das die Angebots- und Auftragsabwicklung
verändern kann. In jahrelanger detailreicher Entwicklungsarbeit
hat er mit einem erfahrenen Team aus Praxis und Labor
Lösungsvorschläge zusammengetragen, aus deren Vorgaben Softwareentwickler eine cloudbasierte Dentalsoftware entwickelt haben. Mit
dentko werden neue Wege der Kommunikation zwischen Labor und Praxis
beschritten und viele bestehende Engpässe gelöst. Im Gegensatz zu
bestehenden Client-Server-Programmen hat dentko zahlreiche
innovative Features entwickelt. Der Anwender erstellt automatisch bis
zu drei Angebote übersichtlich nebeneinander, inklusive
Terminvorschlägen. Das Programm ist rund um die Uhr von überall
erreichbar und auch von ungeschulten Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern bedienbar. Mit dem System ist weitestgehend papierlose
Kommunikation in der Anfrage- und Auftragsabwicklung möglich
geworden – und das alles exakt nach den eigenen Vorgaben. Dabei muss
nicht alles neu aufgesetzt werden: dentko soll ihre bestehende
Abrechnungssoftware nicht ersetzen, sondern ergänzen und kann per
Schnittstelle integriert werden.
Interessenten erfahren auf der Homepage des Unternehmens und den Herbstmessen des Dentalfachhandels
Näheres über dentko. Nimbudent wird in der Entwicklung von
dentko durch Mittel aus dem Europäischen Fonds für regionale
Entwicklung gefördert.
Kontakt
Nimbudent GmbH
Hohenzollerndamm 183/184
10713 Berlin
Tel.: 030 206438977
E-Mail: info@nimbudent.de
www.nimbudent.de
Das junge Unternehmen Nimbudent aus
Berlin hat mit einem engagierten Team aus Praxis und Verwaltung die
Grundlage geschaffen für eine cloudbasierte Dentalsoftware, die die
Angebots- und Auftragsabwicklung in Zukunft völlig verändern kann.
Autor: Sabine Schreiber