Branchenmeldungen 22.05.2025
19. Young Scientists in Dentistry: Forschungsnachwuchs trifft sich in Leipzig
share
Das traditionsreiche wissenschaftliche Symposium für Nachwuchswissenschaftler:innen bringt jedes Jahr junge Forschende der drei Lehrstandorte Dresden, Halle (Saale) und Leipzig zusammen, um den wissenschaftlichen Dialog untereinander anzuregen und Teilnehmende für die zahnmedizinische Forschung (weiter) zu begeistern. Denn: Forschung braucht Input, Austausch und Übung! Wobei die Übung auch darin liegt, Erkenntnisse in Kurzvorträgen aufzubereiten und zur Diskussion zu stellen. Ähnlich wie es bei einer Dissertationsverteidigung der Fall ist – so versteht sich die Veranstaltung auch als Plattform, um Kompetenzen des wissenschaftlichen Arbeitens gezielt zu schärfen.
Keynote-Speaker aus München
Den Auftakt zum Symposium stellte der traditionelle Impulsvortrag eines langjährigen, erfahrenen und vielgeschätzten Zahnmediziners dar: In diesem Jahr referierte Prof. Dr. Reinhard Hickel, ehemaliger Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie am LMU Klinikum München, zu den Themen und Fragestellungen, die ihn ein Berufsleben lang – genau 45 Jahre – begleitet haben. Von Prävention, Diagnostik und Restaurativer Zahnmedizin über Endodontologie und Parodontologie bis hin zu Kinderzahnmedizin und Alters- wie Special Needs Zahnmedizin. So gibt es durch das Wirken von Hickel seit 2012 am Münchner Standort eine eigene Ambulanz zur Behandlung von Menschen mit Behinderungen. Auf über 250 Quadratmetern haben dort Patienten mit multipler Behinderung die Möglichkeit, an einer spezialisierten zahnärztlichen Versorgung teilzunehmen. Und auch als Forscher brachte sich Hickel besonders hervor: Er hat über 600 Publikationen, fünf Bücher und 25 Buchkapitel verfasst, war Mitglied des wissenschaftlichen Beirats von über zehn internationalen Zeitschriften und Präsident mehrerer internationaler Fachgesellschaften.
6 Kurzvorträge
Nach der Keynote hieß es Bühne frei für den Nachwuchs: In sechs zum Wettbewerb eingereichten Kurzpräsentationen zeigten fünf Nachwuchswissenschaftlerinnen und ein Nachwuchswissenschaftler, was sie fachlich umtreibt und zu welchen Ergebnissen sie in ihren Studien gelangt sind. Die Themen reichten von „Prospektive, klinische, randomisierte Untersuchung eines Nanohybrid-Ormocers über einen Zeitraum von 24 Monaten“ sowie „Einfluss des Applikationsmodus auf Homogenität und Penetration eines biokeramischen Sealers in der Einstifttechnik", über „Einfluss fluorid- und zinnhaltiger Mundspüllösungen auf die Calcium-,Phosphat- und Fluoridfreisetzung der Zahnhartsubstanz bei iterativem Säureangriff – eine In-situ-Studie" und „Parodontitis als Risikofaktor für erneute kardiovaskuläre Ereignisse bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit" bis hin zu „Mundgesundheit und Ernährungsverhalten junger Erwachsener mit Adipositas" und „Dichtigkeitsuntersuchung verschiedener endodontischer biokeramischer Sealer hinsichtlich der Penetration von E. faecalis“.
Verleihung Young Scientists in Dentistry Awards
Bei der Verleihung der Young Scientists in Dentistry Awards schaffte es Ann-Alvit Csulits (Dresden) mit ihrem Forschungsgegenstand „Dichtigkeitsuntersuchung verschiedener endodontischer biokeramischer Sealer hinsichtlich der Penetration von E. faecalis“ auf Platz 1, gefolgt von Stella Voigt (Leipzig) auf Platz 2 mit ihrer Präsentation zu „Einfluss des Applikationsmodus auf Homogenität und Penetration eines biokeramischen Sealers in der Einstifttechnik“. Den dritten Platz belegte Philine Ploschke aus Halle (Saale) mit den Erläuterungen zu ihrer „Prospektiven, klinischen, randomisierten Untersuchung eines Nanohybrid-Ormocers über einen Zeitraum von 24 Monaten“.
Fazit
Format bleibt sich treu
Klein, aber fein und hochengagiert – so lässt sich, wie die Jahre zuvor, auch das 19.Symposium der Young Scientists in Dentistry auf den Punkt bringen. Den diesjährigen Ausrichtern ist erneut eine reibungslose Veranstaltung gelungen, die mit einer nicht selbstverständlichen, intensiven Vorbereitung einherging. Umso mehr erfreuten die überzeugenden Wettbewerbsbeiträge die Fachjury, bestehend aus Univ.-Prof. Dr. Rainer Haak, MME (Leipzig), Prof. Dr. Christian Gernhardt (Halle), Prof. Dr. Kerstin Bitter (Halle) sowie Prof. Dr. Christian Hannig (Dresden). „Die Präsentationen zeichneten sich durchweg“, so Prof. Hannig bei der Award-Vergabe, “durch ein herausragendes Niveau und ein vielversprechendes Engagement für die untersuchten Fragestellungen“ aus. Und wenn die anfangs erwähnte Rechnung aufgeht, finden sich die diesjährigen Erkenntnisse spätestens im Jahr 2042 in der Praxisanwendung wieder.