Branchenmeldungen 11.05.2012

„Angemessene Honorare statt Beitragsrückerstattung“

„Angemessene Honorare statt Beitragsrückerstattung“

Foto: © Smileus – Fotolia.com

Zukunft Zahnärzte Bayern kritisiert den FVDZ

Als „patienten- und zahnarztfeindlich“ hat der Berufsverband Zukunft Zahnärzte Bayern e.V. einen Vorschlag des Freien Verbands Deutscher Zahnärzte e.V. zurückgewiesen. Der FVDZ-Bundesvorsitzende Dr. Karl-Heinz Sundmacher hatte sich dafür ausgesprochen, dass die Krankenkassen aufgrund der aktuellen Milliardenüberschüsse ihren Mitgliedern Beiträge zurückerstatten.

„Aus bayerischer Sicht kann ich darüber nur den Kopf schütteln. Bei den Zahnärzten wird seit Jahren gespart. Die Zahnmedizin ist in der gesetzlichen Krankenversicherung chronisch unterfinanziert. Wir haben bei der größten bayerischen Krankenkasse regelmäßig Budgetüberschreitungen im zweistelligen Millionenbereich. Die Zeche dafür zahlen die Zahnärzte, deren Honorare entsprechend gekürzt werden, wenn das Geld aufgebraucht ist“, meint der ZZB-Vorsitzende Dr. Janusz Rat.

Die Krankenkassen mit Budgetüberschreitungen sollten die Überschüsse dazu nutzen, die Mittel für zahnerhaltende Maßnahmen freiwillig zu erhöhen. Auch in Qualitätsverträgen, insbesondere für Prophylaxe, Früherkennung und Prävention, wären die Mittel sinnvoll angelegt. Auch die zu niedrigen Festzuschüsse im Bereich der Zahnersatzbehandlungen könnten die Krankenkassen anheben, um die Versicherten zu entlasten. Die Krankenkassen haben seit Einführung der zu niedrigen Festzuschüsse für Zahnersatz ihren Versicherten viele hundert Millionen Euro vorenthalten. Auch der Bereich der Alters- und Behindertenbehandlungen vor allem in Pflegeheimen würde einen entsprechenden Etat benötigen, um auch diese Patientengruppen wirkungsvoll zu versorgen.

„Es ist mir ein Rätsel, wie ein Vertreter der Zahnärzteschaft stattdessen Beitragsrückerstattungen fordern kann. Offensichtlich hat Herr Dr. Sundmacher den Blick für die wirtschaftliche Realität und den Behandlungsalltag in den Praxen komplett verloren“, so Rat.

Quelle:  Verband „Zukunft Zahnärzte Bayern e.V.“
V.i.S.d.P.: Dr. Janusz Rat, München, www.zzb-online.de

Mehr News aus Branchenmeldungen

ePaper