Branchenmeldungen 16.06.2017
Arbeit auf dem Land: Zahnärztin erhält 54.000 Euro Förderung
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Der Ärztemangel ist nicht nur ein bedrohliches Szenario, das vielerorts heraufbeschworen wird. Besonders in den ländlichen Gebieten ist er bereits alltägliche Wahrheit. Eine kleine Gemeinde im Burgenland versucht dem mit ganz eigenen Methoden zu begegnen.
Eine Ordination in der über 4.000-Seelen-Gemeinde Jennersdorf unweit der ungarischen Grenze klingt wenig attraktiv, wenn man die Nähe zu städtischen Gefilden bevorzugt. Eine Zahnärztin möchte diesen Schritt dennoch wagen und ihre Praxis im umgebauten Burgenlandhof eröffnen. Für den Umbau und die Einrichtung veranschlagt die Zahnärztin 130.000 Euro. Da bereits 2015 ein Arzt von der Gemeinde eine Förderung über 54.000 Euro erhalten hatte, stellte die Frau ebenfalls einen Antrag beim Gemeinderat.
Die 130.000 Euro sind für den kleinen Ort allerdings nicht zu stemmen, weshalb sich darauf geeinigt wurde, der Zahnärztin für die ersten zwei Jahre 700 Euro und die darauffolgenden drei Jahre 200 Euro pro Monat zu bewilligen. Außerdem erhält sie einmalig 30.000 Euro, wobei 10.000 Euro für die Anschaffung medizinischer Geräte und 20.000 Euro auf die Anzahlung für die Praxisräume entfallen. Somit erhält die Zahnärztin insgesamt ebenfalls eine Förderung in Höhe von 54.000 Euro, wenn sie sich in Jennersdorf niederlässt. Bedingung für die Förderung ist außerdem, dass sie mindestens fünf Jahre ihre Ordination betreibt. Ohne die finanzielle Unterstützung hätte sich die Ärztin für eine andere Stelle entschieden.
Auch in Deutschland wird bereits Studenten eine monatliche Förderung versprochen, wenn sie sich nach dem Studium auf dem Land niederlassen. Ob diese Methode die richtige ist, wird sich erst zeigen müssen.
Quelle: bvz.at