Branchenmeldungen 21.08.2025

Arbeitgeberverbände fordern neue Art der Praxisgebühr

Wegen des bürokratischen Aufwands stand die frühere Praxisgebühr in der Kritik. Aus Sicht der Arbeitgeber wäre eine Art Neuauflage aber eine Möglichkeit, Krankenversicherungsbeiträge zu stabilisieren.

Arbeitgeberverbände fordern neue Art der Praxisgebühr

Foto: gopixa – stock.adobe.com

Angesichts steigender Zusatzbeiträge bei den Krankenkassen schlägt der Geschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Steffen Kampeter, eine Kontaktgebühr beim Arztbesuch vor.

Bild von einem Quotenzeichen
„Wir Arbeitgeber wollen, dass die Krankenversicherungsbeiträge endlich stabil werden. Das bedeutet aber, wir brauchen auch geringere Ausgaben. So kann eine Kontaktgebühr eine stärkere Patientensteuerung herbeiführen“, sagte er im „Berlin Playbook“-Podcast von „Politico“.
Die Arbeitgeber zahlen wie die Versicherten die Krankenkassenbeiträge mit.

Man brauche keine unnützen Arztbesuche, sondern solche, die Kranken helfen, gesund zu werden. Anders als bei der ehemaligen Praxisgebühr, bei der von 2004 bis 2012 beim ersten Arztbesuch im Quartal zehn Euro fällig wurden, würde die Kontaktgebühr bei jedem Besuch anfallen, hieß es im Podcast. «Mir geht es nicht primär um die Einnahmen, sondern darum, Ärzte-Hopping zu begrenzen», wird Kampeter zitiert.

Der Sozialstaat sei in den vergangenen Jahren deutlich stärker gewachsen als die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Landes, warnt der BDA-Geschäftsführer: „Der Sozialstaat ist quasi insolvent.“

Der Bundesrechnungshof hatte zuletzt in einem Bericht an den Haushaltsausschuss des Bundestags vorausgesagt, dass nach einem Rekordwachstum bei den Ausgaben im vergangenen Jahr auch künftig die Einnahmen der Krankenkassen durchgängig unter den Ausgaben bleiben würden. Das jährliche Milliardendefizit hätte „einen Anstieg des durchschnittlichen Zusatzbeitragssatzes von 0,3 Beitragssatzpunkten pro Jahr“ zur Folge.

Quelle: dpa

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