Branchenmeldungen 13.08.2025
FVDZ: Zahnärzte sind keine Finanzreserve der GKV
Die TK fordert, die bereits 2024 eingeführte um 1,5 Prozentpunkte abgesenkte jährliche Veränderungsrate für die zahnärztliche Vergütung fortzuführen. Bereits 2024 führte diese Maßnahme, die im GKV-Finanzstabilisierungsgesetz von 2022 beschlossen worden war, zu einem Einspareffekt von 210 Millionen Euro – zulasten der Praxen, ihrer Teams und letztlich der Patientinnen und Patienten. „Die zahnärztlichen Teams in den Praxen stehen schon jetzt unter massivem wirtschaftlichem Druck durch Inflation, steigende Materialkosten und Fachkräftemangel“, warnt der FVDZ-Bundesvorsitzende Dr. Christian Öttl. Es sollte besser über echte, nachhaltige Reformen der GKV nachgedacht werden, anstatt dem ambulanten Bereich immer mehr Mittel zu entziehen. „Die ambulanten Arzt- und Zahnarztpraxen sind nicht die Kostentreiber im GKV-System und schon gar nicht die Finanzreserve der Krankenkassen.“ Die TK-Vorschläge führten, wie bereits die Gesetze der vorherigen Ampelregierung, zu einem Kaputtsparen der (noch) funktionstüchtigen ambulanten Versorgung, kritisiert der FVDZ-Bundesvorsitzende. „Und dies geht zu Lasten der Patienten: Wer hier weiter kürzt, riskiert Versorgungslücken, längere Wartezeiten und eine Abwanderung junger Zahnärzte aus der GKV-Versorgung“, so Öttl weiter. Viele ältere niedergelassene Kolleginnen und Kollegen hätten sich bereits aufgrund genau solcher Sparmaßnahmen, wie die jetzt vorgeschlagenen, aus der Versorgung zurückgezogen. „Das Ergebnis spüren wir – und die Patientinnen und Patienten – jeden Tag in unseren Praxen“, sagt der FVDZ-Bundesvorsitzende.
Der FVDZ fordert die Politik und die Krankenkassen auf, die wirtschaftliche Stabilität der Praxen nicht länger als beliebige Sparmasse zu betrachten. Statt kurzfristiger Budgettricks brauche es nachhaltige Lösungen, die Versorgungssicherheit, Qualität und faire Honorare garantieren. „Die zahnärztliche Versorgung ist kein Luxus, sondern ein unverzichtbarer Bestandteil der medizinischen Grundversorgung“, betont Öttl. „Das TK-Papier darf ruhig dahin zurück, wo es hergekommen ist: ins Sommerloch.“