Branchenmeldungen 23.02.2015
Autismus-Diagnose bald durch Speichel?
Der Speichel ist durch seine Zusammensetzung ein möglicher Detektor diverser Krankheiten. Viele Pathogene können frühe Anzeichen für Krankheitsbilder sein. Nun haben Wissenschaftler mehrere Proteine im Speichel bestimmt, die eine Diagnose von Autismus möglich machen könnten.
An der Clarkson University und der State University of New York in Plattsburgh haben Forscher das Proteom des Speichels von Kindern mit Autismus untersucht. Sie präsentierten ihre Ergebnisse kürzlich im Magazin Autism Research.1 Es zeigte sich, dass bestimmte Proteinlevel anders waren, als bei gesunden Kindern. Sie konnten neun Proteine bestimmen, die teilweise Funktionen in der menschlichen Immunabwehr erfüllen oder bei Patienten mit Magen-Darm-Erkrankungen erhöht sind. Einige dieser Proteine interagieren miteinander. Die Wissenschaftler schließen daraus, dass bei verhaltensauffälligen Kindern ebenfalls Erkrankungen des Immunsystems und des Gastrointestinaltraktes vorhanden sein könnten. Weitere Studien mit einer größeren Probandenzahl sollen nun bestätigen, dass diese Proteine ein Marker für Autismus sein könnten.
1 Autism Research. 01/2015; DOI: 10.1002/aur.1450