Branchenmeldungen 21.02.2011
Begeisterung und Motivation pur
Fortbildungsveranstaltung „Take-off“ von solutio setzt neue Kräfte für Lebens-, Unternehmens-, Menschenführung frei
Zur zweitägigen Fortbildungsveranstaltung von solutio unter dem Motto „Voller Schub für Ihre Praxis“ waren mehr als 180 Teilnehmer aus ganz Deutschland nach Stuttgart angereist. Das Programm versprach viele Anregungen, eigene Potentiale zu entdecken, Grenzen zu überwinden, sich und andere zu motivieren, um letztendlich das Unternehmen „Zahnarztpraxis“ erfolgreicher zu gestalten. Die Erwartungen wurden erfüllt: Die Referenten entzündeten bei den Praxisinhabern und ihren Teams ein Feuerwerk der Begeisterung.
Ein Zahnarzt aus Münster fasste in Worte, was an der Mimik vieler Teilnehmer im Konferenzsaal des Mövenpick Airport Hotels am Stuttgarter Flughafen abzulesen war: „Ich bin froh, dass ich mich zu dieser Tagung angemeldet habe und nehme viele wertvolle Anregungen mit nach Hause.“ Wie er notierten sich die meisten im Saal die Kernaussagen der international anerkannten Persönlichkeitstrainer und Managementberater.
Die Einführung übernahm Dr. Walter Schneider, Zahnarzt und geschäftsführender Gesellschafter der solutio GmbH. Er stimmte die Teilnehmer auf wichtige Entwicklungen in der Branche ein, allen voran auf den Trend zu größeren Praxiseinheiten und Praxisgemeinschaften sowie den weiter steigenden Wettbewerbsdruck unter Zahnärzten. Der Anteil an Einzelbehandlerpraxen werde in den nächsten Jahren auf 10 Prozent zurückgehen, erklärte Dr. Schneider.
Als innovativer, fairer und zuverlässiger Partner sieht er die Aufgabe von solutio und des Dr. Walter Schneider Teams vor allem darin, „Zahnärzte in den Zeiten des Umbruchs dabei zu unterstützen, ihre Praxis effektiv, erfolgreich und vorausschauend zu führen“. Die sich abzeichnenden organisatorischen, aber auch zahlreiche informationstechnologische Neuerungen seien 2009 in der Praxismanagementsoftware Charly konsequent umgesetzt worden. Um über die dafür erforderliche Manpower zu verfügen, wurde die Entwicklungsabteilung auf acht Mitarbeiter aufgestockt. Insgesamt stellte solutio im vergangenen Jahr 30 Mitarbeiter ein.
Wie tiefgreifend sich Charly verändert hat, um „fit for future“ zu sein, erläuterte Dirk Sommer der technische Leiter bei solutio. Der Umbau beinhaltete den Wechsel zu einer modernen Datenbank und einen komplett neuen technischen Unterbau. „Damit bieten wir eine fundierte, zukunftsfähige Lösung für Praxen“, stellte Sommer heraus. Durch die nach neusten Erkenntnissen gestaltete Optik und neue Funktionsbereiche, wie das Praxis- und Finanzcockpit, helfe Charly, die Prozessqualität in Praxen weiter zu verbessern. In den nachfolgenden Seminaren konnten sich die Teilnehmer selbst von der Übersichtlichkeit des neuen Screen-Designs und dem Informationsgewinn durch die neuen Module überzeugen.
Mit dem Appell, Grenzen zu überwinden, endete der erste Tag. In seinem mitreißenden Vortrag „Denken, Ziele, Visionen – nur das Tun entscheidet“ forderte Jolly Kunjappu, einer der international gefragtesten Motivationstrainer und Business-Coaches, seine Zuhörer auf, sich von gelernten Denkstrukturen zu lösen und der emotionalen – wenig gelernten – Komponente mehr Raum zu geben. Seinen lebensnahen Ausführungen, um von der Selbstbegrenzung zur Wertschätzung der eigenen Potenziale zu gelangen, verlieh der Master of Marketing, Master of Management und ehemalige Schlagzeuger der Rolling Stones mit packenden Trommeleinlagen Nachdruck. Dem Auditorium gab er seine fünf „I“ zum Erfolg mit auf den Weg: Inspire – lass Dich inspirieren, Involve – was Du tust, tue es hundertprozentig, Invent – entdecke Neues, Implement – setze es um, Improve – höre nie auf, besser zu werden.
Den gleichen Faden nahm Karl Pilsl am nächsten Morgen in seinem Vortrag „Was wir säen, ernten wir“ auf. Seine Botschaft: Sei einzigartig in Deiner Sache. Der gebürtige Österreicher ist seit über 30 Jahren als selbstständiger Unternehmer und Wirtschaftsjournalist in den USA tätig und berät einflussreiche Persönlichkeiten in Wirtschaft und Politik. Die meisten Menschen, so seine Erfahrung, „versuchen über die Runden zu kommen und fangen beim Haben an anstatt sich damit auseinander zu setzen, was sie einzigartig macht, wo ihre Talente liegen und was in ihren Herzen brennt“. Der Weg zum Erfolg führe über das Sein und Tun zum Haben und Helfen, was wiederum das Sein beflügle. Dabei warnte er vor Egoismus und Geldsucht ebenso wie vor einem Helfersyndrom. Erfolgreiche Unternehmer zeichnen sich für Pilsl dadurch aus, dass sie als Vorbild mit einer Vision voran gehen und ihre Mitarbeiter begeistern. Denn Vision bringe Freude, aus der sich Power, Disziplin, Ausdauer, Ergebnisse und schließlich der Durchbruch als Kettenreaktion einstellen würden.
Auf das Zusammenspiel zwischen Chef, Führungskräften und Mitarbeitern konzentrierte sich dann der international tätige, vielfach ausgezeichnete Dirigent und Produzent und anerkannte Consultant Christian Gansch. Unter dem Titel „Vom Solo zur Sinfonie“ entwickelte er verblüffende Analogien zwischen einem Orchester und einem Unternehmen. Die Strukturen ähneln sich. Es gibt den Dirigenten/Chef, die Führungskräfte und die Musiker/Mitarbeiter. Jedes Orchestermitglied müsse sein Können in den Dienst des gesamten Orchesters stellen, um ein perfektes Ergebnis zu präsentieren. „Der Besucher, der bezahlt hat, hat ein Recht auf Perfektionismus“, betonte Gansch. Gehe etwas schief, spiele es für den Kunden keine Rolle, an wem es liegt. Als wichtigste Verhaltensregel nannte er den gegenseitigen fachlichen Respekt und warnte vor Grüppchenbildung, die stets zur Ausgrenzung von Personen führe. Das orchestrale Motto, das sich eins zu eins auf ein Unternehmen bzw. auf eine Zahnarztpraxis übertragen lasse, laute: aufeinander hören, miteinander handeln und abteilungsübergreifend denken. Aufgabe des Dirigenten sei es, die Ziele vorzugeben und alle Kräfte zusammenzuführen. Dabei sieht Gansch es als Bringschuld des Dirigenten respektive des Praxisinhabers, alle Informationen präzise an die Mitarbeiter weiterzugeben und jedem zu vermitteln, welche Rolle er bei der Erreichung der Ziele spielt. Von einem Top-Dirigenten verlangt Gansch außerdem die Sensibilität, auf den Einzelnen einzugehen, und das Wissen, wann er sein Team nicht stören darf. Seine Aussagen untermauerte er mit Konzerteinspielungen eindrücklich.
Eine ganz andere, spannende Parallele zog Professor Dr. Arnold Weissman zwischen einem erfolgreichen Unternehmen und der Biologie. Der Inhaber des Lehrstuhls für Unternehmensführung an der Hochschule Regensburg University Of Applied Sciences, und Leiter des Kompetenz-Centers Strategie am St. Galler Management-Programm machte als Beirat, Mentor und Coach von mittelständischen Familienunternehmen immer wieder die Erfahrung: „Wer die Regeln bricht, gewinnt“. So leitete er seine
Ausführungen mit einem Grundprinzip der Darwinschen Evolutionstheorie ein: In der Natur sind die Fittesten, die sich am schnellsten und besten an geänderte Umweltbedingungen anpassen können. Für Unternehmen leitete er daraus die Forderung ab, sich permanent weiter zu entwickeln und nach Einzigartigkeit zu streben – anders sei angesichts gesättigter Märkte, sinkender Innovationsraten sowie der Kostensenkungs- und Effizienzprogramme kein Wachstum möglich. Die Praxisinhaber im Auditorium rief er auf, sich folgende Fragen zu beantworten:„Durch welche Kombination von Fähigkeiten können wir uns abheben, welche Kompetenz und Werte können Partner hinzufügen, für welche Kunden bieten wir erkennbar attraktive Mehrwerte und womit wollen wir in Zukunft unser Geld verdienen?“ Es gelte, das Zusammenspiel von Besonderheiten zu finden – für sich allein sei kein Unternehmen einzigartig.
Mit „Erfolg und Motivation in Zeiten der Veränderung“ beschäftigte sich auch der Abschlussvortrag von Jörg Löhr. Er zählt zu den international erfolgreichsten Erfolgs- und Motivationstrainern und betreut Spitzensportler, Nationalmannschaften sowie Bundestrainer ebenso wie Weltkonzerne, darunter IBM, Daimler und SAP. Die aktuelle Marktsituation, der auch Zahnarztpraxen ausgesetzt sind, ist für ihn geprägt durch den Kampf um Wahrnehmung, Unsicherheit, erlernte Hilflosigkeit – man kann nichts ändern – geringe Mitarbeitermotivation und immer schnelleren Wandel. Wie erfolgreich sich eine Zahnarztpraxis in solchen Zeiten behaupte, hänge zu etwa 85 % von der persönlichen Kompetenz des Praxisinhabers und nur zu 15 % von seiner fachlichen Kompetenz ab, die schlichtweg Voraussetzung sei. Als wichtigste Soft Skills nannte er, den Teamgeist zu fördern, beeindruckende, bleibende Emotionen hervorzurufen und Begeisterung zu vermitteln. Von den Praxischefs verlangte er, als Vorbild zu leben, Selbstverantwortung und Lösungen zu fordern, die offene Kommunikation zu fördern, gemeinsame Erlebnisse zu schaffen und keine Kompromisse bei der Personalwahl zu machen. „Du kannst in anderen nur entzünden, was in Dir selbst brennt“, zitierte Löhr den Heiligen Augustus und knüpfte damit auch an den Vortrag von Karl Pilsl an. Er gab den Tagungsteilnehmern noch mit auf den Weg: „Es bedarf des vollen Einsatzes, um Erfolg zu haben“, und beendete seinen Vortrag passend zur Veranstaltung mit einer Szene vom Take-off des neuen Airbus 380.
Der letzte Applaus galt der gelungenen Organisation, der gekonnten Moderation von Ilona Schneider und den Referenten, die ein hochmotiviertes Publikum ins Wochenende entließen.