Branchenmeldungen 13.11.2025
Bläschen im Mund? Wenn sich Aphthen wie “Pickel“ anfühlen
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Typisch sind winzige, rundliche Läsionen, die weißlich oder gelblich belegt wirken, von einem schmalen roten Saum eingefasst sind und bevorzugt dort auftreten, wo Schleimhaut schnell mal in Mitleidenschaft gezogen wird, an der Innenseite von Wangen und Lippen, am Zungenrand oder im Bereich des Gaumens. Dass so ein Millimeterdefekt den kompletten Alltag beeinflussen kann, merken Betroffene spätestens dann, wenn selbst Wasser unangenehm brennt und man sich plötzlich sehr genau überlegt, was man isst, wie man trinkt und wie vorsichtig man die Zahnbürste führt.
Schleimhautdefekte – Wie entstehen Bläschen, Aphthen & Co.?
Aphthen kommen selten allein. Manchmal taucht nur eine einzelne Stelle auf und verschwindet nach einigen Tagen wieder, in anderen Fällen zeigen sich mehrere kleine Ulzera, die sich über die Mundhöhle verteilen und in Wellen wiederkehren. Bei Kindern und Jugendlichen gehören solche Veränderungen zu den häufigsten Befunden der Mundschleimhaut, was in der Praxis zwar Routine ist, für Eltern aber oft im ersten Moment dramatischer wirkt, als es klinisch tatsächlich ist. Größenunterschiede, Dauer und Verteilungsmuster spielen für die Differenzialdiagnostik eine Rolle, für Patienten bleibt der gemeinsame Nenner der Schmerz. Die Ursachen liegen meist nicht in einem einzelnen Auslöser, sondern eher in einer Mischung. Mechanische Reize durch scharfkantige Zahnkanten, Prothesen oder harte Nahrungsmittel, sehr heiße oder stark gewürzte Speisen, aber auch Stress, Schlafmangel und eine generell angeschlagene Immunlage werden immer wieder als typische Trigger beschrieben. Hinzu kommen mögliche Mangelzustände einzelner Vitamine oder Spurenelemente und systemische Erkrankungen, bei denen wiederkehrende Bläschen im Mund nur ein Teil des Gesamtbildes sind. Entsprechend wichtig ist es in diesem Kontext auch den Lebensstil, Allgemeinerkrankungen und Medikamenteneinnahme mitzudenken.
Was Betroffene konkret dagegen tun können
Lokale Präparate, die betäuben, einen schützenden Film bilden oder die Entzündung bremsen, können dafür sorgen, dass Essen, Trinken und Zähneputzen wieder erträglicher werden, während die Schleimhaut in Ruhe abheilt. Weiche, eher kühle Kost, eine sanfte Mundhygiene und das Meiden sehr reizender Nahrungsmittel unterstützen diesen Prozess zusätzlich. Prophylaxesitzungen beim Zahnarzt bieten hier eine gute Gelegenheit, die Mundschleimhaut mal systematisch inspizieren zu lassen, um Patienten für das Thema zu sensibilisieren und typische von atypischen Befunden zu unterscheiden. Gleichzeitig gilt jedoch auch eine einfache Faustregel: Die meisten irritativen oder infektiösen Veränderungen im Mund klingen innerhalb von etwa ein bis zwei Wochen ab. Bleiben weißliche, rötliche oder gemischt verfärbte Areale doch länger bestehen, nehmen an Größe zu, fühlen sich verhärtet an oder bluten leicht, sollte die Routinekontrolle beim Zahnarzt nicht aufgeschoben werden. Wer Bläschen, „undefinierbare Pickel“ oder unklare Stellen im Mund bemerkt, ist deshalb gut beraten, zunächst die Zahnarztpraxis aufzusuchen und den Befund professionell einordnen zu lassen, statt in Eigenregie mit Hausmitteln, im Internet gefundenen Tipps oder frei verkäuflichen Präparaten zu experimentieren, die die Schleimhaut im Zweifel eher zusätzlich reizen.