Wissenschaft und Forschung 03.09.2024

Erhöhtes Risiko für Mundtrockenheit bei Frauen



Erhöhtes Risiko für Mundtrockenheit bei Frauen

Foto: Catalina – stock.adobe.com

Eine Studie eines US-amerikanischen Forschungsteams von der UConn School of Dental Medicine hat die Unterschiede zwischen den Geschlechtern in Bezug auf Speichelfluss und Mundtrockenheit untersucht. Unter der Leitung von Dr. Rajesh Lalla, Professor und stellvertretender Dekan an der Zahnmedizinischen Fakultät Connecticuts, wurde die prospektive Kohortenstudie mit Patienten beider Geschlechter durchgeführt, die eine Strahlentherapie gegen Kopf- und Halskrebs erhalten hatten. Die Messungen des Speichelflusses wurden jeweils vor und nach der Strahlentherapie vorgenommen.

Die Ergebnisse zeigen bei den weiblichen Patienten einen deutlich geringeren stimulierten Speichelfluss (Hyposalivation) als bei den männlichen Probanden.

Auch frühere Studien haben sich bereits mit dem Vergleich männlichen und weiblichen Speichelflusses beschäftigt und ebenfalls herausgefunden, dass Frauen unabhängig der Altersgruppe oder Population geringere Messwerte erreichen als Männer. Dieser Befund scheint ein generelles Ergebnis zu sein, das aber noch nicht mit ausreichen Daten belegt ist. Eine Korrelation zur Größe der Speicheldrüsen oder hormonellen Ursachen liegt nah.

Üblicherweise werden für beide Geschlechter dieselben Normalwerte angenommen, wenn es um Einschätzung und Behandlung von Mundkrankheiten geht. Aufgrund des verringerten Speichelflusses erhöht sich jedoch das Risiko für orale Erkrankungen bei Frauen. Ein sehr trockener Mund beeinträchtigt die Lebensqualität Betroffener erheblich, Symptome können Sprech-, Kau- und Schluckbeschwerden oder brennende Lippen und Zunge sein. Speichel schützt Zähne und Mundschleimhaut vor Schäden. Hyposalivation kann erhöhtes Plaquewachstum bedingen und beispielsweise zu Karies führen.

Forschungsleiter Dr. Lalla betont: „Die Ergebnisse unserer Studie zeigen in Kombination mit der bisherigen Literatur, dass Frauen und Männer signifikant unterschiedliche Bereiche des normalen Speichelflusses haben. Dies sollte bei der Untersuchung des Speichelflusses in der klinischen Praxis und Forschung berücksichtigt werden. Diese Ergebnisse deuten auch darauf hin, dass Frauen aufgrund ihres geringeren normalen Speichelflusses ein höheres Risiko haben, in Situationen, in denen die normale Speichelproduktion reduziert ist, einen kritisch niedrigen Wert zu erreichen.“ Weitere Forschung hält Dr. Lalla für wünschenswert, um zukünftig eine genauere Bewertung, Interpretation und klinische Behandlung von Patientinnen mit Mundtrockenheit zu ermöglichen.

Quelle: Medical XPRess

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