Branchenmeldungen 29.09.2025

Ceramir CAD/CAM BLOCKS – Biokeramik: Das Beste aus zwei Welten



Die biokeramischen Ceramir CAD/CAM BLOCKS vereinen die Vorteile von Keramik und hochgefülltem Komposit, ohne deren Nachteile.

Ceramir CAD/CAM BLOCKS – Biokeramik: Das Beste aus zwei Welten

Foto: Directa AB

Durch den keramischen Füllstoffanteil von 87.55 Gew.% in einer polymeren Matrix verbinden sie hohe Abrasionsstabilität, hochästhetische Transluzenz und einfach polierbare, glanzbeständige Oberfläche mit der Antagonistenfreundlichkeit, Schlagzähigkeit und Fräsfreundlichkeit moderner Komposite1. Das Elastizitätsmodul liegt zwischen dem von Keramik und Komposit, was eine dämpfende Wirkung unter Kaubelastung, geringe Rissanfälligkeit und glatte, nicht ausgefranste Fräskanten ermöglicht2.

Wissenschaft und Technologie hinter den biokeramischen Ceramir CAD/CAM BLOCKS

Die biokeramischen Ceramir CAD/CAM BLOCKS werden industriell unter hohem Druck und Temperatur polymerisiert und anschließend in einem patentierten Verfahren laservitrifiziert3. Dies führt zu einer vollständigen Konversionsrate, frei von Restmonomer-Anteilen, entsprechend hoher Biokompatibilität und zu einer homogenen, praktisch porenfreien Materialstruktur. Die hohe Konversionsrate sorgt dafür, dass die Blöcke nahezu keine Feuchtigkeit bzw. Pigmente aufnehmen, was sie sehr verfärbungsresistent macht4. Diese Biokeramik erlaubt präzises Fräsen ohne Mikrosplitterung, wodurch mit bis zu 0.3 mm besonders dünnwandige Versorgungen mit scharfen Rändern möglich sind (Abbildungen 1 und 2)5. Die Materialoberfläche lässt sich sowohl extraoral als auch intraoral einfach und schnell polieren und behält auch langfristig einen intensiven Oberflächenglanz (Abbildung 3).

Vergleich verschiedener CAD/CAM-Blöcke

Reine Glaskeramiken (z. B. Lithium-Disilikat) bieten schmelzähnliche Transluzenz und Härte, sind jedoch frakturanfälliger, übertragen die Kaukraft durch ihre hohe Steifigkeit ungefiltert auf die Zahnhartsubstanz und können Antagonisten stärker abradieren6. Komposite zeichnen sich durch dentinähnliche Elastizität, Antagonistenfreundlichkeit und einfache Reparierbarkeit aus, leiden aber unter höherer Abrasion und Verfärbungsneigung. Z. T. sind auch die Glanzbeständigkeit und die Aesthetik nicht optimal7. Die biokeramischen Ceramir CAD/CAM BLOCKS vereinen die Vorteile beider Materialtypen, ohne deren Nachteile zu übernehmen. Sie verfügen über eine mehr als ausreichende Biegefestigkeit (150–200 MPa), dentinähnliches E-Modul, schmelzähnliche Transluzenz mit optimaler Ästhetik, hohe Abrasionsbeständigkeit verbunden mit guter Antagonistenfreundlichkeit, extrem dünne Schichtstärken und nicht ausgefranste Rändern beim Schleifen, sowie einfache Reparierbarkeit/Modifizierbarkeit im Mund. Zudem sind sie maschinenschonend und lassen sich schneller fräsen als Keramik8.

CAD/CAM vs 3D-Druck vs direkte Restaurationsmaterialien

Subtraktive CAD/CAM-Verfahren bieten reproduzierbare Präzision und konstante Materialqualität9. 3D-Druck erlaubt Individualisierung, ist jedoch aktuell in der Festigkeit und der Verschleissfestigkeit limitiert10. Direkte Komposit-Restaurationen sind kosteneffizient und minimalinvasiv, jedoch stärker vom Operateur abhängig11. Die biokeramischen Ceramir CAD/CAM BLOCKS nutzen die Vorteile standardisierter industrieller Fertigung inkl. Laservergütung unter optimalen kontrollierten Bedingungen in Kombination mit der zahnhartsubstanzschonenden adhäsiven Befestigung.

Laborgefertigt und Chairside

Die biokeramischen Ceramir CAD/CAM BLOCKS können sowohl Chairside als auch im Labor verarbeitet werden12. Chairside erlaubt eine komplette Versorgung in einer Sitzung, Laborfertigung bietet komplexe Individualisierung und ist für Praxen ohne eigene CAD/CAM-Infrastruktur ideal13.

Wo direkt, wo indirekt?

Die Wahl zwischen direkter und indirekter Versorgung hängt primär von der klinischen Situation ab14. Versorgungen mit den biokeramischen Ceramir CAD/CAM BLOCKS sind insbesondere bei großen Kavitäten, multiplen Restaurationen und ästhetisch anspruchsvollen Indikationen wie Veneers und Implantatkronen geeignet (Abbildung 4)15.

Präparationsrichtlinien

Für Restaurationen mit den biokeramischen Ceramir CAD/CAM BLOCKS empfiehlt sich eine Wandstärke von mindestens 0,3 mm bei Non-prep-Veneers und 1,0–1,5 mm für kaubelastete Bereiche16. Abgerundete Innenkanten und glatte Übergänge minimieren Spannungsspitzen17.

Da Restaurationen mit Ceramir CAD/CAM BLOCKS in der Regel adhäsiv befestigt werden, ist streng darauf zu achten, dass die Zahnoberflächen keine Mikrodestruktionen aufweisen, die zu einer Schwächung der Adhäsion führen würden. Hierbei ist die Wahl der Präparationsinstrumente entscheidend. Generell sollten keine Turbinen verwendet werden, da die Zahnoberflächen durch ihren exzentrischen Lauf im Mikrobereich zerstört werden. Die erste Wahl ist ein gut gepflegtes, rotes Winkelstück. Für die Grobpräparation können diamantierte Instrumente mit einer Körnung von 80 bis 120 Mikrometer eingesetzt werden, unter ausreichender Wasserspraykühlung. Danach ist ein Nachfinieren zwingend notwendig, da auch diese Instrumente Mikrofrakturen in der Zahnoberfläche induzieren. Das Finieren erfolgt mit feinkörnigen Diamanten, wobei neben der 40 Mikrometer-Körnung (roter Ring) insbesondere die 25 Mikrometer-Körnung (weisser Ring) empfohlen werden kann.

Adhäsion und adhäsive Befestigung

Die Oberflächen der Ceramir CAD/CAM BLOCKS Restauration werden vor der Befestigung mit feinem 28 Mikrometer-Aluminiumoxidpulver abgestrahlt und mit einem Universaladhäsiv behandelt18. Eine Vorhärtung des Adhäsivsystems ist möglich, aber nicht notwendig.

Diese Vorbehandlung sollte unmittelbar nach der klinischen Einprobe direkt am Stuhl erfolgen, nie vorgängig im Dentallabor. Für die adhäsive Befestigung von Veneers, Inlays, Overlays und sogenannten „Endokronen“ eignen sich am besten rein lichthärtende Restaurationskomposits, welche mittels Erwärmung weicher gemacht werden können. Zum Einvibrieren in die definitive Position eignen sich hier am besten mit einer Kunststoffkappe versehene Ultraschallinstrumente. Der Vorteil dieser Technik besteht darin, dass die Befestigungskomposit-Überschüsse sehr einfach mit einer Parodontalsonde und interdental mit Superfloss entfernt werden können, ohne Gefahr zu laufen, dass in der Befestigungsfuge Unterschüsse entstehen oder dass der Befestigungskomposit vorzeitig zu härten beginnt. Vor der Lichtpolymerisation kann das Befestigungskomposit mit Glyceringel überschichtet werden, was die Bildung einer weichen Sauerstoffinhibitionsschicht nach der Polymerisation verhindert. Im Idealfall entfallen somit jegliche Ausarbeitung und Politur des Befestigungskomposits.

Wenn gewünscht, können für sehr tiefe Kavitäten und Kronen auch dualhärtende Systeme eingesetzt werden19.

Konturierung und Politur

Die Restaurationen mit Ceramir CAD/CAM BLOCKS benötigen keine Glasur und keinen Brenn- bzw. Abkühlungsvorgang, was eine grosse Zeitersparnis mit sich bringt. Das Konturieren wird sowohl extra- als auch intraoral mit feinkörnigen Diamantinstrumenten vorgenommen. Die Politur und Aufpolieren von Restaurationen mit Ceramir CAD/CAM BLOCKS erfolgen sowohl extra- als auch intraoral mit den klassischen Kompositpolierinstrumenten wie Silikonpolierern oder Polierpasten und extraoral mit Ziegenhaar- oder Baumwollrädern20.

Intraorale Reparatur/Modifikation

Das Vorgehen entspricht der adhäsiven Befestigung: Abstrahlen, Auftrag von Einkomponenten-Universal-Adhäsivsystem und direkte Kompositapplikation21.

Schlussfolgerungen

  1. Die biokeramischen Ceramir CAD/CAM BLOCKS kombinieren die ästhetischen und funktionellen Vorteile von Keramik und Komposit und erweitern die klinischen Einsatzmöglichkeiten.
  2. Ihre Materialeigenschaften erlauben minimalinvasive Präparationen und hochpräzise Fräsungen, auch bei extrem reduzierten Wandstärken.
  3. Durch die einfache adhäsive Befestigung und Reparaturfreundlichkeit sind sie sowohl Chairside als auch im Labor wirtschaftlich und klinisch sinnvoll einsetzbar.

Literaturverzeichnis

Autoren: Prof. Dr. med. dent. Ivo Krejci; ZTM Thomas Lampl

ZWP Zahnarzt Wirtschaft Praxis 11/25

ZWP Zahnarzt Wirtschaft Praxis


Dieser Beitrag ist in der ZWP Zahnarzt Wirtschaft Praxis erschienen.

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