Branchenmeldungen 23.01.2015
Der gefährliche Trend der Saft-Diäten
Fruchtsäfte – lecker und beliebt als Zwischenmahlzeit. Vom Glas Orangensaft am Morgen über den Smoothie zwischendurch bis zum Sauerkrautsaft zur Diät sind die vermeintlich natürlichen Getränke nicht so gesund, wie ihr Image es vermuten lässt. Die Folgen sind nicht nur für die Zähne ein Risiko, auch Diabetes und Adipositas freuen sich über den leicht geschluckten Fruchtzucker.
Welchen Anreiz bieten die Säfte? Promis schwören auf die tolle Wirkung für das Hautbild, jugendlichen Teint durch Antioxidantien und ersetzen für die schlanke Linie ganze Mahlzeiten mit einem Natur-Drink. Viele schnell aufgenommene Mikronährstoffe, Vitamine und Mineralien sind bequemer getrunken als mühsam und zeitaufwendig gegessen. Dass beim Essen von Obst und Gemüse aber die enthaltenen Fruchtzucker langsam durch unser Verdauungssystem gelangen und besser absorbiert werden spricht gegen den Ersatz von Mahlzeiten mit Smoothies & Co. Trinken wir Fruchtsaft, so hat der Entsafter bereits die erste Arbeit für uns verrichtet und wir bleiben auf rund 200 Kalorien sitzen, die wir durch Kauen und Verdauen verbrannt hätten. Außerdem werden beim Zerkleinern Fruchtzucker freigesetzt, die dann schnell und in großer Menge in unser Blut gelangen – höchste Zeit für unseren Körper schnell viel Insulin freizusetzen, um den Zucker abzubauen. Schlimmste Langzeitfolge: Insulinresistenz. Langfristig: Diabetes Typ II.
Für die Zähne sind die Folgen offensichtlicher und schneller gefährlich: Die große Menge Säure, die sofort die Zähne umspült, macht den Zahnschmelz weich und angreifbar für die Ladung Fruchtzucker, die gleich mitgeliefert wird. Trinken mit Strohhalm grenzt die Gefahr ein, löscht sie aber nicht aus. Smoothies sind in dieser Hinsicht mindestens so gefährlich wie Cola und andere Softdrinks.
Wägt man die Risiken und die angeblichen Vorteile ab, so ist der Reiz, zum „gesunden“ Getränk zu greifen, nicht mehr groß. Zahnschäden, Übersäuerung und weniger Nährstoffe – denn im Getränk fehlen Ballaststoffe aus Fruchtfasern und Schalen – sowie kurze Sättigung sind kein Trend, den man mitmachen muss.