Branchenmeldungen 08.11.2017

Die Bioclear-Methode – Rekonstruktion mit Kompositen



Die Bioclear-Methode – Rekonstruktion mit Kompositen

Foto: OEMUS MEDIA AG

Am 4. November veranstalteten MS Dental und die fortbildungROSENBERG gemeinsam einen ganztägigen praktischer Workshop zur Behandlung von „Black holes“. Der Referent Dr. David Clark D.D.S. aus Tacoma/USA, Direktor des Fortbildungsinstituts Precision Aesthetics Northwest und ausgewiesener Spezialist im Bereich direkter Rekonstruktionen mit Komposit, informierte im Au Premier Kongresszentrum in Zürich über die Bioclear-Methode.

Zu Beginn des Workshops begrüsste Kathrin Schöler, Geschäftsführerin von MS Dental, die Teilnehmer und nahm sich die Zeit, den Referenten und Erfinder des Bioclear-Systems, ausführlich vorzustellen. Dr. Clark selbst nutze dann die ersten Minuten seines einleitenden Vortrages, um die Problematik von keramischen Lösungen versus Kompositlösungen bei grossen Rekonstruktionen insbesondere im Frontzahnbereich aufzuzeigen. Beginnend mit einen Blick in die Historie der Bioclear-Methode legte Dr. Clark Wert auf die Feststellung der Notwendigkeit eines Umdenkens in den Behandlungsansätzen und -methoden. Zudem stellte er auch die beiden Bioclear-Learning-Center in den USA und in Grossbritannien vor.

Herausforderungen

Der Behandler hat bei Klasse II-Füllungen etliche Herausforderungen zu meistern. Mit der herkömmlichen Technik der Kavitätenpräparation und des Füllungsaufbaus werden Kompositfüllungen anfällig für Undichtigkeiten, Absplitterungen und sogar durchgehende Frakturen. Damit steigt auch die Gefahr von Kariesrezidiven, und die Misserfolgsquoten sind insgesamt höher als bei Amalgam. Die klassische Kavitätenpräparation, wie sie zuerst von Greene Vardiman Black beschrieben wurde, war seinerzeit ein gewaltiger Fortschritt – aber dieses „seinerzeit“ bezieht sich eben auf das Jahr 1890. Diese Art der Präparationstechnik kann Zahnrupturen begünstigen, so die Einschätzung von Dr. Clark.

Praktischer Teil

Um den bei Klasse II-Kompositfüllungen so häufig vorkommenden Problemen entgegenzutreten, entwickelte Dr. Clark die Einschicht-Injektionstechnik für Kompositfüllungen, bei der das Risiko von Hohlräumen und Verwerfungen verringert wird und dennoch die strukturelle Integrität des Zahns erhalten bleibt. Die Teilnehmer konnten diese Technik an den vorbereiteten Workshop-Plätzen erlernen und anwenden.

Grossen Wert legte Dr. Clark auf die richtige Art der Kavitätenpräparation. Er ging sowohl auf die Defizite der (bisher üblichen) Kastenpräparation als auch auf die Möglichkeit, dass scharfe Innenkanten die Rissbildung fördern und das Dentin frakturgefährdet ist ein. Es besteht ausserdem die Gefahr einer unerwünschten Kontraktion des Komposits, weil dieses dazu neigt, sich von den einander gegenüberliegenden Kavitätenwänden zurückzuziehen und dabei Spalten auszubilden oder Spannungen zu erzeugen. Bei der neuartigen, besonders flachen Präparation lassen sich die typischen kontraktionsbedingten Probleme jedoch vermeiden oder wenigstens verringern. Dabei kann das Komposit auf einmal statt schichtweise aufgebracht werden. Das spart nicht nur Zeit, sondern eliminiert auch die Gefahr einer Spaltbildung zwischen den einzelnen Schichten.

Dr. Clark ging intensiv auf den richtigen Einsatz der transluzenten Bioclear-Matrizen ein. Step-by-step erklärte er anschaulich, wie die Matrizen eingesetzt und fixiert werden und wies darauf hin, welche Fehler passieren können und wie sie sich vermeiden lassen.

Transluszente Matrizen ermöglichen es, das gesamte Komposit auf einmal zu applizieren und erlauben es, dass sogar gleichzeitig von beiden Seiten polymerisiert werden kann (mit zwei Lampen). So kann selbst eine bis zu 7 mm hohe Füllung in einem Schritt gehärtet werden (solange sie axial nicht tiefer als 2 mm ist). Bei herkömmlichen Metallmatrizen ist Polymerisieren dagegen nur direkt von okklusal möglich.

Fazit

Die Teilnehmer des Workshops zogen durchweg ein positives Fazit. Sowohl die durchdachte methodische Herangehensweise als auch die vielen anschaulichen Beispiele aus dem Praxisalltag des Referenten, vor allem aber auch die praktischen Übungen zur Anwendung der Bioclear-Methode, fanden großen Anklang.

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