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Geza Scholtz steht mitten in der Nacht auf seinem Kiteboard, zieht den Schirm hoch und fährt los. Vor ihm nichts als schwarzes Meer, hinter ihm die chinesische Küste. Er will es wissen. Von den Matsu-Inseln bis nach Taiwan, 165 Kilometer, zehn Stunden auf dem Wasser ohne eine einzige Pause. Wie
20 Minuten berichtet, beginnt der Ritt ruhig. Kaum Wellen, wenig Wind, fast trügerisch. Doch nach gut 100 Kilometern dreht das Wetter plötzlich. Scholtz übergibt sich mitten auf dem Wasser, spürt die Hände nicht mehr, denkt ans Aufhören. Um ihn türmen sich zweieinhalb Meter hohe Wellen, der Wind drückt immer stärker. Er beißt sich durch. Irgendwann tauchen in der Ferne die Berge Taiwans auf, ein paar Lichter schimmern am Horizont. Da sei Erleichterung durch seinen ganzen Körper gegangen, sagt er im Gespräch mit
20 Minuten. Völlig erschöpft, aber glücklich zieht er am späten Vormittag sein Kiteboard an Land. Zwei Jahre lang hatte er den Rekordversuch geplant, jede freie Minute in die Vorbereitung gesteckt. Scholtz zeigt, dass Abenteuer auch jenseits des Zahnarztstuhls möglich sind.