Branchenmeldungen 30.03.2023

Digitalisierung des Gesundheitswesens – in Zukunft ohne Selbstverwaltung?

Digitalisierung des Gesundheitswesens – in Zukunft ohne Selbstverwaltung?

Foto: Suelzengenappel – stock.adobe.com

Die Gesundheitstelematik soll in den Praxen, Kliniken, Apotheken mit Schnittstelle zu den Versicherungen angewendet werden und eine Verbesserung des derzeitigen Status Quo darstellen. Die Anforderungen an Datensicherheit und Handling sind hoch, die Technik soll praxistauglich verlässlich, handhabbar sein. Sperrige Techniklösungen ohne Bezug zum Praxisalltag, am grünen Tisch entschieden, führen zu Mehraufwand, Mehrausgaben und Effizienzeinbußen. Daher ist es wichtig, dass die Expertise der Anwender eingebracht wird. Mit einer neuen Digitalisierungsstrategie will der Bundesgesundheitsminister jedoch auf die Mitarbeit der Organisationen der Ärzte-, Zahnärzte- und Apothekerschaft zukünftig verzichten - die Gesellschaft für Telematik (gematik GmbH) soll in eine Digitalagentur in 100-prozentiger Trägerschaft des Bundes umgewandelt werden.

Die Bundeszahnärztekammer kritisiert diese Entscheidung, denn somit sind die Träger des Gesundheitswesens künftig in der gematik nicht mehr stimmberechtigt. „Schon derzeit ist der Einfluss der Leistungserbringer durch die geänderte Gesellschafterstruktur der gematik gering. Die Gesellschaftsanteile aktuell: Das BMG hält 51 Prozent, der GKV-SV 22,05 Prozent, den Stimmrest teilen sich sieben Organisationen - die BZÄK hält z.B. 2,45 Prozent Anteile. Nun wird den so genannten Leistungserbringern auch diese Basis entzogen. Praktikabilität und Akzeptanz im Alltag wird dies sicher nicht pushen“, so BZÄK-Vizepräsidentin Dr. Romy Ermler.

Quelle: Klartext der BZÄK

 

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