Branchenmeldungen 12.11.2021
Die Praxis der magischen Kariesprävention
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Sie ist die Zahnprinzessin des hohen Nordens, Bezwingerin der Karies, Beschützerin der Träume und Regentin der Biologischen Zahnmedizin für Kinder: Als Königin von Dentiland öffnete Dr. Anne Heinz am 1. Oktober 2021 die Pforten zu Deutschlands erster Märchen-Zahnarztpraxis. Im Interview verrät sie, wie sie im brandenburgischen Wandlitz gemeinsam mit ihren zauberhaften Zahnfeen sowohl bei prophylaktischen als auch notwendigen Besuchen ihrer kleinen Patienten für ein Happy End sorgt.
Wieso haben Sie sich für die Niederlassung in eigener Praxis entschieden?
Ich war schon immer der Typ für die Selbstständigkeit. Deshalb stand schon mit dem Staatsexamen 2014 fest, dass ich mich irgendwann in einer eigenen Praxis niederlassen möchte. Ich hatte eine sehr lehrreiche Zeit in Nürnberg und später bei KU64 in Berlin, wofür ich sehr dankbar bin. Irgendwann habe ich jedoch gemerkt, dass ich manche Dinge gern anders machen möchte und mir die Freiheit wünsche, mein eigener Chef zu sein. Im Januar 2021 stand dann endgültig fest, dass ich mich in Wandlitz niederlassen möchte.
Was war für die Standortwahl entscheidend?
Ich bin selbst ein Landei und wollte gern zurück in die Heimat. Die optimale Verkehrsanbindung, eine tolle Parkplatzsituation und der traumhafte Neubau QW (Quartier Wandlitzsee) haben mich überzeugt. In dieser Region gibt es bisher keinen reinen Kinderzahnarzt, sodass ich ein 50 Kilometer großes Einzugsgebiet habe.
Welche Besonderheiten haben Sie und Ihr Zahnfee-Team sich einfallen lassen, um Kindern und ihren Eltern den Praxisbesuch so märchenhaft wie möglich zu gestalten?
Schon beim Betreten der Räumlichkeiten wird man von einer Zauberin in Empfang genommen. Die Praxis duftet nach einem speziell für Kinder hergestellten Duftensemble, welches beruhigend wirkt. Das Wartezimmer betritt man angelehnt an „Die Chroniken von Narnia“ durch den Garderobenschrank und findet sich im Märchenwald wieder, wo ein Baumkino steht und viel Holzspielzeug wartet. Die Behandlungszimmer sind liebevoll gestaltet, jede Helferin ist geschult im Thema Hypnose und beherrscht Zaubertricks. Unsere Arbeitskleidung besteht aus Feenflügeln und kindgerechten Kasacks. Die Behandlungseinheiten der Firma Ultradent sind jeweils kindgerecht individualisiert und auch die Behandlungsschränke haben wir bunt gestaltet. Einmal im Jahr dürfen sich unsere Kids ihr Zahnputzzeugnis abholen und besonders tapfere Kinder bekommen eine Tapferkeitsurkunde verliehen. Entertainment und Oshiboritücher während der Behandlung und vor allem viel Zeit für jedes Kind schaffen ein wundervolles Ambiente.
Wie lange dauerte die Umsetzung von der Idee, über die Planung und Einrichtung der Praxis bis hin zur Eröffnung vor wenigen Wochen?
Insgesamt waren es fast zwei Jahre, wobei die effektive Bauzeit jedoch nur vier Monate betrug.
Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit mit dental bauer?
Traumhaft. Die große Herausforderung bestand darin, aus meinem besonderen Praxiskonzept eine fachliche Praxisplanung zu entwickeln, was dem Architekten von dental bauer, Jan Paulaeck, hervorragend gelungen ist. Dank der professionellen Projektbegleitung während der Bauphase durch Stephan Rückschloß sowie der Flexibilität und dem Engagement des Technischen Services wurde in kürzester Zeit meine Traumpraxis Realität.
Wie viele Ihrer persönlichen Wünsche stecken in den neuen Räumen und inwieweit unterstützt das von Ihnen gewählte Design Ihre Arbeitsweise?
Die gestalterischen Vorgaben kamen direkt von mir, sodass das Design komplett meinen Wünschen entspricht (lächelt). Der bekannte Designer Jürgen Schmidt-André und das Team von Kollektiv Orange entwickelten das Konzept weiter und ließen das Design Realität werden. Zahlreiche Planungsgespräche waren nötig, bis wir alle happy waren.
Heute bin ich jeden Tag glücklich über den Schritt und genieße die Praxis. Die Arbeitswege habe ich vorab in stundenlangen Gesprächen mit dental bauer durchgesprochen. Auch Abstände, Zimmergrößen und Ausstattungen haben wir gemeinsam im Team ausführlich geplant.
Welche Aspekte hätten Sie ohne das Team von dental bauer eventuell vernachlässigt?
Von Kleinigkeiten wie der richtigen TV-Position bis hin zu essenziellen Dingen wie dem Patchfield – Stephan Rückschloß ist wie ich ein Perfektionist und hat mir in vielen Punkten tolle Designtipps gegeben, die ich so sicher nicht umgesetzt hätte. Zum Beispiel hatte ich mich aus Kostengründen klar gegen die Miscea Armaturen entschieden, bin jetzt aber mehr als froh, mich dafür entschieden zu haben. Qualität zahlt sich einfach aus (lächelt)! Welche Philosophie liegt Ihrer Praxis zugrunde? Bei allem, was wir tun, streben wir nach den besten Ergebnissen. Wir glauben, dass das Fundament gesunder Zähne bereits in der Kindheit gelegt wird und schaffen durch Kompetenz und Leidenschaft optimale Voraussetzungen für Kinder. An oberster Stelle steht die Zahnerhaltung, weshalb wir ein Spezialistenprotokoll verfolgen. Deshalb arbeiten wir mit fachkompetenten Netzwerkpartnern im Bereich Kieferorthopädie, Physiotherapie, Heilpraktikern, Ernährungsberatern u. v. m. zusammen.
Wir nehmen uns für jeden Patienten Zeit und behandeln die Kinder so, wie wir es für unsere eigenen Kinder wünschen würden. Endodontische Behandlungen finden beispielsweise unter dem 3D-Mikroskop von JADENT statt, die Kontrollen und Prophylaxesitzungen mit Lupenbrille. Stahlkronen habe ich aus der Praxis verbannt und arbeite ausschließlich mit Keramik und hochwertigem Kunststoff. Unser ganzheitlicher Ansatz zeigt sich jedoch nicht nur bei den Materialien, sondern auch bei der Verwendung von recycelbaren Materialien, z. B. von der Firma enretec. Anästhesien werden mit dem computergesteuerten System „The Wand“ durchgeführt. Füllungen legen wir unter Kofferdam, die Prophylaxe findet nach dem GBT Protokoll mit dem AIRFLOW® Prophylaxis Master von EMS statt. Die Hygieneaufbereitung entspricht den neuesten Standards dank MELAG. Kurzum – wir bieten erstklassige Kinderzahnheilkunde in einem märchenhaften Ambiente (lächelt).
Was zeichnet Ihre Praxis aus?
Mein hervorragendes Team. Ich bin unglaublich dankbar für jede einzelne Mitarbeiterin. Durch sie fühlt sich die Arbeit nicht als solche an. Sie unterstützen mich wahnsinnig und sind höchst professionell.
Als Königin von Dentiland präsentieren Sie sich auf der Praxishomepage dentiland.de als Zahnprinzessin Doktor Anne. Haben Sie ein Lieblingsmärchen?
Ganz klar: Frozen! Ich liebe Olaf und habe sogar meinen Hund nach ihm benannt.
Mit der Eröffnung von Dentiland haben Sie Ihr Happy End selbst in die Hand genommen. Was würden Sie anderen Zahnmedizinern mit Gründungsambitionen mit auf den Weg geben?
Traut euch! Auch wenn es viele Auf und Abs geben kann, ist es ein traumhaftes Gefühl, am Ende in der eigenen Praxis mit dem eigenen Team zu stehen.
Vielen Dank für das interessante Gespräch!
Dieser Artikel ist in der ZWP Spezial erschienen.