Branchenmeldungen 25.09.2025

Erfolge in der Kariesvorbeugung – Fluoride bleiben unverzichtbar



Zum Tag der Zahngesundheit lud die Informationsstelle für Kariesprophylaxe heute zu einer digitalen Pressekonferenz ein, die zeigte, wie sehr sich konsequente Vorsorge in den vergangenen Jahrzehnten ausgezahlt hat. Unter dem Titel „Erfolge in der Kariesvorbeugung – warum Fluoride unverzichtbar sind“ stellten Experten aktuelle Daten und Empfehlungen zur Prävention vor.

Erfolge in der Kariesvorbeugung – Fluoride bleiben unverzichtbar

Foto: SatoruArt Generiert mit KI – stock.adobe.com /Screen Pressekonferenz/ Informationsstelle für Kariesprophylaxe

Prof. Dr. Rainer Jordan, wissenschaftlicher Direktor des Instituts der Deutschen Zahnärzte, präsentierte die Ergebnisse der sechsten Mundgesundheitsstudie und zeichnete ein deutliches Bild. Während Ende der achtziger Jahre Zwölfjährige im Schnitt noch vier kariöse Zähne aufwiesen, sind es heute nur noch Bruchteile davon, und mehr als achtzig Prozent dieser Altersgruppe gelten inzwischen als kariesfrei. Was bei Kindern sichtbar wird, setzt sich auch im Erwachsenenalter fort, wo sich die Zahl erkrankter oder verlorener Zähne halbiert hat und selbst Seniorinnen und Senioren zunehmend von besseren Ausgangsbedingungen profitieren. Ein zusätzlicher Baustein dieses Erfolgs seinen laut Jordan auch Versiegelungen, die vor allem bei Kindern und Jugendlichen aus sozial benachteiligten Familien helfen, Unterschiede in der Karieslast auszugleichen und das Risiko nahezu vollständig anzugleichen.

Bild von einem Quotenzeichen

„Karies ist die weltweit häufigste chronische Erkrankung und die Daten zeigen, dass Prävention wirkt. Die Erfolge bei Kindern tragen bis ins Erwachsenenalter und selbst bis ins Seniorenalter hinein.“

Dass dieser Weg ohne Fluoride nicht denkbar wäre, unterstrich Prof. Dr. Stefan Zimmer in seinem Vortrag. Ob Zahnpasta oder Mundspüllösung, ob Gel, Lack oder fluoridiertes Speisesalz. Jede Form trage ihren Anteil bei, doch erst in der Kombination entfaltet sich eine Schutzwirkung, die in ihrer Gesamtheit durch keinen anderen Wirkstoff ersetzt werden kann. Studien belegen, dass bereits zweimal tägliches Zähneputzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta das Kariesrisiko um rund vierzig Prozent senkt, während zusätzliche Maßnahmen den Effekt weiter steigern, und um Patientinnen und Patienten Orientierung zu geben, wurde ein digitaler Fluoridrechner entwickelt, der auf einfache Weise Auskunft über die persönliche Versorgung bietet. Am Ende des Pressetalks ging es nochmal direkt in die Praxis mit Dentalhygienikerin Ann Kathrin Scholz. Die Expertin zeigte, wie sich die wissenschaftlichen Erkenntnisse in den Alltag übertragen lassen. Sie stellte die vier Säulen der Kariesvorbeugung vor, sprach über eine zahngesunde Ernährung und gewissenhafte Zahnpflege, über die Rolle der Fluoride und die Bedeutung regelmäßiger Kontrollen beim Zahnarzt. Mit Beispielen aus der Praxis machte sie deutlich, dass Vorsorge nicht kompliziert sein muss, sondern Teil der täglichen Routine werden kann, wenn einfache Regeln verlässlich beachtet werden.

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„Mindestens 80 Prozent des Kariesproblems lassen sich durch eine intelligente Kombination verschiedener Fluoridierungsmaßnahmen in den Griff bekommen.“

Fazit

Fluoride bleiben das Fundament der modernen Kariesprävention, doch so eindeutig die wissenschaftliche Evidenz auch ist, so wenig ist sie bislang in allen Köpfen angekommen. Zwischen Erkenntnis und Alltagspraxis klafft noch immer eine Lücke, die nur durch beharrliche Aufklärung geschlossen werden kann, damit die Erfolge der letzten Jahrzehnte nicht verharren, sondern sich weiter entfalten und möglichst viele Menschen ein Leben lang von gesunden Zähnen profitieren.

Positionspapier des wissenschaftlichen Beirates der Informationsstelle für Kariesprophylaxe (IfK): Fluoride in der Kariesprophylaxe – Handlungsempfehlungen für die Praxis und fachliche Bestandsaufnahme

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