Branchenmeldungen 01.03.2022
Expertentagung der IGÄM in Lindau am Bodensee vom 16. bis 18. Juni 2022
Die Jahrestagung der Internationalen Gesellschaft für Ästhetische Medizin e.V. wird vom 16. bis 18. Juni 2022 im Hotel Bad Schachen in Lindau am Bodensee stattfinden. Prof. Dr. Dr. Werner L. Mang, der Präsident der IGÄM, im Interview mit der face and body-Redaktion.
Herr Prof. Mang, in diesem Jahr soll die IGÄM-Jahrestagung wieder als Präsenzveranstaltung stattfinden. Mit wie vielen Teilnehmern rechnen Sie?
Erst einmal freuen wir uns, dass bereits viele Anmeldungen unserer Mitglieder vorliegen, gleichzeitig läuft die intensive Einwerbung des Kongresses. Wir freuen uns auf 100 bis 150 Teilnehmer.
Was meinen Sie – werden Hybrid-Veranstaltungen zukünftig generell fester Bestandteil des Fortbildungsangebotes sein?
Sicherlich haben die Pandemie und die Hartnäckigkeit des Virus gelehrt, in der beruflichen Fortbildung unserer Kollegen auf alternative Modelle auszuweichen. Online- und Hybridmodelle haben in der Weiterbildung längst einen festen Platz gefunden. Aber, gestatten Sie mir, das klar und deutlich zu sagen: Der persönliche Erfahrungsaustausch beim Kongress, das Miteinander, das Gefühl eines Live-Kongresses, dies alles ersetzt keine Online-Veranstaltung oder hybride Lösung. Wir freuen uns sehr, im schönen Lindau in diesem Jahr live zu tagen.
Was haben Sie, der wissenschaftliche Tagungsleiter Dr. Jens Altmann und Ihr Team thematisch geplant?
An zwei Tagen einen Überblick über alles zu geben, was derzeit in der Ästhetischen Chirurgie passiert, wäre sicherlich schwer. Deshalb haben wir uns auf einige Teilbereiche konzentriert. Wir werden über den aktuellen Stand der Schönheitschirurgie diskutieren, Coolsculpting, Unterspritzung, Ober- und Unterlid-Operationen werden eine Rolle spielen. Zudem werden wir auch über die interdisziplinäre Komponente der Behandlungen im Gesicht und den gemeinsamen Ansatz mit Zahnmedizinern sprechen. Mir war und ist dieser fachübergreifend e
Gedanke immer sehr wichtig.
Auf welche Live-Demonstrationen können sich die Teilnehmer freuen?
Unter anderem wird Coolsculpting eine Rolle spielen. Auch Live-Demonstrationen zu Unterspritzungstechniken stehen auf der Agenda des Kongresses.
Über das wissenschaftliche Programm hinaus – Gibt es auch Angebote für einen kollegialen Austausch nach Tagungsende?
Absolut. Uns sind der kollegiale Erfahrungsaustausch und die persönlichen Begegnungen sehr wichtig. Wir haben das Glück, dass Lindau im Sommer dafür beste Voraussetzungen bietet. Es wird ein Get-together am Donnerstag sowie einen Galaabend am Freitag mit Stargästen wie Nino de Angelo geben.
Haben sich durch die Coronapandemie neue Trends in der Schönheitschirurgie herauskristallisiert?
Neue Trends kann ich eher weniger erkennen, aber die Nachfrage nach Behandlungen ist inzwischen wieder enorm. Hier ist der Trend nach wie vor im minimalinvasiven Bereich zu erkennen, und der männliche Patient ist heute absolut normal und statistisch gesehen immer noch auf dem Vormarsch.
Welche Rolle spielen dabei die sozialen Medien? Werden die Patienten immer jünger und auch immer anspruchsvoller?
Wer mich kennt, weiß, dass ich immer davor gewarnt habe, zu junge und noch unreife Persönlichkeiten zu behandeln, jeden Wunsch nach Veränderung zu erfüllen und in jungen Jahren invasive Eingriffe vorzunehmen. Aber ja, die sozialen Medien und der Blick darauf zeigen, dass gerade die Jugend keine Scheu hat, sich ästhetisch behandeln zu lassen. Aber dies soll durch den Behandler immer verantwortungsvoll umgesetzt werden. Aufklärung und Information, verbunden mit einem hohen Qualitätsstandard, ist hier die Devise! Dafür stehen wir, mein Team und ich sowie unser Verband IGÄM seit vielen Jahren.
Wo sehen Sie die Ästhetische Medizin in den nächsten zehn Jahren?
Das ist ein langer Zeitraum. Es gab ja in den letzten 15 Jahren in unserer Branche massive Entwicklungen. Ich würde mich über eine neue Normalität freuen, über den Verzicht auf übertriebene Behandlungen und Operationen und das Bewusstsein aller Beteiligten, dass die Ästhetische Chirurgie einen festen Platz als seriöse medizinische Disziplin einnimmt und als solche anerkannt wird. Aber da sind wir auf einem guten Weg.
Vielen Dank für das Gespräch.
Dieser Artikel ist in face&body erschienen.