Branchenmeldungen 05.12.2013
Frauen leben länger, ihre Zahnimplantate auch
Das Verlustrisiko von Zahnimplantaten ist generell gering. Gleichwohl haben ältere Implantatsysteme ein etwas höheres Verlustrisiko als moderne. Eine rückblickende Analyse von 10.000 Implantaten, die in den letzten 20 Jahren an drei Zentren in den neuen Bundesländern gesetzt wurden, zeigt auch, dass bei Frauen das Risiko eines Implantatverlustes geringfügig geringer ist als bei Männern. „Frauen leben länger, ihre Implantate auch“, schmunzelte Dr. Wolfram Knöfler, Leipzig, der die Ergebnisse der Studie auf dem 27. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Implantologie in Frankfurt/Main präsentierte.
Eine Vielzahl von Studien belegt die
guten Erfolgsraten einer Implantattherapie: Je nach Indikation und
Position liegen die Werte nach fünf Jahren über 90 Prozent. Auch
Analysen nach zehn Jahren bestätigen die guten Ergebnisse.
„Insgesamt sind die Überlebensraten hoch“, erklärte Dr. Wolfram
Knöfler aus Leipzig. Bei modernen Systemen liegen die Erfolgsraten
auch nach 20 Jahren noch bei 90 Prozent, bei älteren Systemen etwas
darunter. Dr. Knöfler hat zusammen mit Kollegen von zwei anderen
Zentren die Behandlungsergebnisse von über 3.000 Patienten
ausgewertet, die seit 1991 mit insgesamt 10.000 Implantaten versorgt
worden waren.
Wenn Implantate verloren gehen, geschieht dies
zumeist im ersten Jahr, etwa dann, wenn die künstliche Zahnwurzel zu
früh belastet wird oder aus anderen Gründen nicht richtig einheilt.
Das Verlustrisiko von Zahnimplantaten wird von verschiedenen Faktoren
bestimmt. So spielen etwa der Ort der Implantation im Kiefer und die
Indikation eine Rolle. Wird ein einzelner Zahn durch ein Implantat
ersetzt, sind die Erfolgsraten höher als bei Brückenkonstruktionen,
im zahnlosen Oberkiefer sind die Verlustraten höher als im zahnlosen
Unterkiefer.
Knochenaufbau beeinflusst Verlustrate nicht
Auch Länge und Durchmesser der Implantate spielen eine Rolle. Bei
einer Versorgung mit kürzeren (unter 10 Millimeter) und/oder
dünneren Implantaten steigt das Verlustrisiko. „Je kleiner die
Oberfläche des Implantats, die sich mit dem umgebenden Knochengewebe
verbinden kann, desto geringer ist die Überlebensrate“, sagte Dr.
Knöfler. Hingegen beeinflusst ein erforderlicher Knochenaufbau
(Augmentation) die Überlebensraten nicht. Diese waren bei
Implantaten mit und ohne Augmentation vergleichbar.
Einzelzahnimplantat: beste Erfolgsraten
Am besten sind die
Therapieergebnisse bei einem Einzelzahnimplantat, wenn die
Implantation frühzeitig erfolgt. „Darum sollte jeder verlorene
Zahn zeitnah durch ein Implantat ersetzt werden“, plädierte Dr.
Knöfler für eine frühzeitige
Versorgung.
Quelle: idw online / Deutsche Gesellschaft für Implantologie im Zahn-,
Mund- und Kieferbereich e. V.