Branchenmeldungen 08.11.2023
Handwerk fordert Pragmatismus, Realpolitik und Reformen
Zur Halbzeit der Ampel-Regierung hat Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), am 13. Oktober in Berlin beim ZDH-Forum zum Thema „Wie viel Fortschritt hat die Ampel für den Wirtschaftsstandort Deutschland gewagt?“ entschlossenere und pragmatische Reformen von der Ampel-Regierung eingefordert. „Die Halbzeitbilanz muss genutzt werden, die Ziele darauf zu prüfen, ob sie derzeit realistisch umsetzbar sind. Die Ampel ist mit großen Ambitionen und Zielen gestartet und mit dem Anspruch, Veränderungen zu gestalten. Der Krieg in der Ukraine und die daraus resultierende Energiekrise haben diese Pläne gewaltig durchkreuzt und viele der ursprünglichen Ziele unrealistisch werden lassen. Es ist angezeigt, mit Augenmaß die politischen Zielstellungen neu zu justieren: Wir brauchen ein valides Krisenmanagement im Bereich der Energiekosten wie auch in der Bauwirtschaft: Ansonsten droht die Ampel-Regierung, die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu verspielen“, warnte der ZDH-Präsident Dittrich.An den teilnehmenden SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert, die Politische Bundesgeschäftsführerin von Bündnis 90/Die Grünen Emily May Büning, den FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai und CDU-Generalsekretär Dr. Carsten Linnemann richtete ZDH-Präsident Dittrich den eindringlichen Appell, den vielen politischen Ankündigungen endlich Taten folgen zu lassen und zu handeln: Ziel aller politischen Entscheidungen müsse es sein, die Standortbedingungen in Deutschland langfristig zu verbessern, Initiativen zur Fachkräftesicherung nachhaltig zu stärken und Belastungen spürbar abzubauen.
Für das Zahntechniker-Handwerk nahmen VDZI-Präsident Dominik Kruchen und Geschäftsführer Kim Nikolaj Japing an der Veranstaltung mit rund 300 Vertretern aus der gesamten Handwerksorganisation teil. Mit Blick auf die wirtschafts- und gesundheitspolitischen Maßnahmen zog VDZI-Präsident Dominik Kruchen Bilanz: „In vielen wichtigen Bereichen hat die Ampel bislang die Erwartungen des Handwerks nicht erfüllt. Die Energiepolitik zeigt langfristig keine Lösungen, und in der für uns besonders wichtigen Gesundheitspolitik wird alleine die Krankenhausreform vorangetrieben. Die Zahntechniker warten weiter auf faire Verhandlungsbedingungen.“
Dieser Beitrag ist in der ZT Zahntechnik Zeitung erschienen.
Quellen: ZDH, VDZI