Branchenmeldungen 01.10.2008

Keine Zahnbürste, kein Karies?

Keine Zahnbürste, kein Karies?

Foto: © Shutterstock.com

Kariesverursachende Bakterien könnten dazu gebracht werden, sich selbst zu zerstören

Bakterien, die Zucker in kariesverursachende Säuren umsetzen, könnten bald sehr viel anfälliger für ihre eigene Säure gemacht werden. Forscher haben die Schlüsselgene und –proteine identifiziert, welche die Fähigkeit der Bakterien ausschalten, trotz Säure im Mund zu gedeihen.

Die Fähigkeit von Streptococcus mutans (S. mutans) in Säure zu überleben, ist einer der Gründe, warum die Spezies weltweit Hauptverursacher von Zahnschäden ist. Vergangene Forschungsarbeiten haben gezeigt, dass diese Fähigkeit verschiedene Komponenten haben – einschließlich eines bakteriellen Enzyms mit Namen fatty acid biosynthase M (FabM), welches, wenn ausgeschaltet, S. mutans etwa 10.000 mal anfälliger für Säureschäden macht.

Zudem vermuten frühe Arbeiten, dass FabM oder eines seiner Verwandten allen durch Streptokokken (strep) und Staphylokokken (staph) verursachten Infektionen - darunter fallen z.B. Meningitis, Lungenentzündung oder Blutvergiftung - helfen könnten, der körpereigenen Abwehr zu widerstehen. Zu dieser gehören auch Immunzellen, welche die Bakterien der Säure aussetzen.

Während FabM das Hauptangriffsziel bei der Entwicklung neuer Medikamente ist, liegt der Fokus auch auf der Identifizierung und Klassifizierung aller 2000 bekannten S. mutans Gene in Bezug auf deren Überlebensfähigkeit und deren Risiko, krank zu machen.

So erklären Wissenschaftler der Universität von Rochester, das Hauptziel bestehe darin, die kariesverursachenden Bakterien dazu zu bringen, sich durch ihre eigene Säure selbst zu zerstören, sobald sie den Zucker aufnehmen. Daraus könnten zukünftig neue anti-bakterielle Kombinationstherapien für viele Infektionen entstehen, welche heute resistent gegen Antibiotika sind.

Quelle: ScienceDaily, Meldung vom Januar 2008, www.sciencedaily.com


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