Branchenmeldungen 21.02.2011
Lasern statt Bohren
Lasern statt Bohren – Viele Zahnärzte setzen zunehmend auf die neue Technik, die dem Patienten sowohl die Spritze als auch die Schmerzen erspart. In einem ausführlichen Bericht in seiner aktuellen Ausgabe (44/2009) nimmt sich das Nachrichtenmagazin Focus der Technik der Laserzahnheilkunde an. Unter dem Titel „Lichtschwert gegen Karies“ berichtet das Magazin von den Vorteilen der neuen Technik und räumt auch mit den Einwänden auf, die der Laserzahnheilkunde entgegengebracht werden.
Wie das Magazin berichtet, würden immer mehr Zahnärzte den sanften Behandlungsweg beschreiten, der sich durch die entscheidenden technischen Fortschritte der jüngsten Zeit immer weiter entwickelt hat. So schreibt der Focus: „Mindestens 2000 der gut 55000 praktizierenden Zahnmediziner in Deutschland arbeiten bereits ausgiebig mit dem Laser. 4000 weitere nutzen das High-Tech-Werkzeug eingeschränkt: vor allem als Skalpellersatz, um relativ unblutig durch das Zahnfleisch zu schneiden.“
Den häufig erhobenen Einwand, das tickende Arbeitsgeräusch des Lasers würde Patienten nerven, kann Focus-Autor Christian Pantle auch nach seinem Selbstversuch einer Laserzahnbehandlung nicht nachvollziehen: „Das schnelle Ticken war zwar deutlich hörbar, aber ich empfand es als weit weniger störend als das Bohrer-Surren. Auch von den angeblich unangenehmen Rauchgasen, die verströmen, bekam ich nichts mit – der Sauger entfernte diese offenbar effektiv.“ Auch den Vorwurf, dass der Laser gegenüber dem Bohrer zu langsam arbeite, widerlegt das Magazin: bei voll aufgedrehter Leistung blieb im Rahmen einer Demonstration innerhalb weniger Sekunden von einer ganzen Zahnecke nur noch ein Rauchwölkchen übrig. Prof. Norbert Gutknecht, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Laserzahnheilkunde (DGL), sagte gegenüber Focus in diesem Zusammenhang: „Die Kritiker sind auf dem technischen Stand der 90er Jahre, als die Geräte noch viel schwächer waren.“ Vielmehr sei es so, dass der Laser heute so schnell wie ein Bohrer arbeiten könne, was ein Grund für den derzeitigen Boom des Lasers als zahnärztliches Instrument sei.
Dass die Laserzahnheilkunde nicht überall zum Einsatz kommt, liegt laut Focus vor allem in den relativ hohen Anschaffungskosten begründet, und dass die Kassen lediglich die Kosten für den Einsatz des Bohrers erstatten würden. Für viele niedergelassene Ärzte stelle dies also ein ökonomisches Problem dar.
Patienten, die sich für eine Laserzahnbehandlung interessieren, sollten darauf achten, dass der Zahnarzt ihres Vertrauens ein Laser-Ausbildungszertifikat besitzt. Als ein „Minimal-Gütesiegel“ nennt der Focus die Mitgliedschaft des Zahnmediziners in der DGL, denn deren Mitglieder haben mindestens einen mehrtägigen Kurs absolviert.
Quelle: Redaktion, 03.11.2009