Branchenmeldungen 19.08.2024

Medigames: Schwimmender Zahnarzt bringt Gold nach Dresden



Medigames: Schwimmender Zahnarzt bringt Gold nach Dresden

Foto: Dr. Thomas Henke

Wo andere schon im wohlverdienten Ruhestand weilen, ist für Dr. Thomas Henke noch lange nicht Schluss. Trotz seiner 66 Jahre steht er noch jeden Tag im Behandlungsraum seiner eigenen Praxis für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde in Dresden. In seiner Freizeit nutzt er jede freie Minute im Schwimmbecken, wo er sich auf die nächsten Wettkämpfe vorbereitet. In 2024 war ein Highlight für ihn die Teilnahme an den Medigames in Saint-Tropez.

Wie er es schafft, seine beiden Leidenschaften zu verbinden und dabei dennoch beruflich als auch sportlich Höchstleistungen erzielen kann, darüber berichtet der folgende Beitrag.

Morgens schwimmen, danach in die Praxis …

… und abends ein paar letzte Trainingsstunden in seinem Verein USV TU Dresden, wo er auch als Jugendtrainer und Rettungsschwimmer aktiv ist. Für Thomas Henke gehören sowohl die Zahnmedizin als auch das Schwimmen zum Alltag. 1964 entdeckte der Zahnarzt aus Dresden den Schwimmsport für sich und war seitdem ein Fan der Olympischen Spiele. Trotzdem entschied er sich früh gegen eine Sport- und für eine Sprachschule. In seinem beruflichen Werdegang folgte schließlich das Studium der Zahnmedizin.

Obwohl das Schwimmen ein Individualsport ist, haben ihn seine zwei Leidenschaften im Laufe der Jahre gelehrt, wie wichtig das Miteinander ist. Die Tugenden des Sports wie Disziplin, Leistungsbereitschaft und Durchhaltevermögen sind auch in seinem Beruf von unschätzbarem Wert und helfen dem Zahnarzt dabei, das Beste für seine Patienten zu geben. Nachdem er bereits 2004 - 2007 das Masterstudium Funktionsdiagnostik/Funktionstheraphie erfolgreich abgeschlossen hatte, absolvierte er 2022 das Curriculum zum Sportzahnarzt. In seiner Praxis zählt Thomas Henke auch ehemalige aktive Sportler im Rudern und der Leichtathletik als Teammitglieder dazu.

Die Medigames als Weltsportspiele der Medizin

Thomas Henke hatte sich für dieses Jahr ein großes Ziel gesetzt: die Teilnahme an den Medigames 2024 in Saint-Tropez in seiner Kategorie 65+. Nachdem er bereits 2022 eine Bronzemedaille über 200 m Lagen gewonnen hatte, wollte er es in diesem Jahr noch einmal wissen – mit Erfolg.

Insbesondere die Stadt Saint-Tropez hat für den Zahnarzt eine große Bedeutung. Hier nahm er 1999 an seinen ersten Medigames teil. Deshalb war es ihm ein Anliegen 2024, im Jahr der Olympischen Spiele in Paris, an der Olympiade für medizinische Berufe in den Sommersportarten teilzunehmen. Dafür hatte Thomas Henke in den vergangenen Jahren im Trainingslager auf Teneriffa neben und mit den aktuellen Olympiasiegern wie Thomas Ceccon und Nicolo Martinenghi trainiert.

Eine intensive Vorbereitung auf sportliche Wettkämpfe ist immer auch mit Verletzungsrisiken verbunden. Im Dezember 2023 brach sich Thomas Henke den Mittelfußknochen. Doch Aufgeben kam für den Sportler nicht infrage. Stattdessen packte ihn der Ehrgeiz. Schließlich war seine Teilnahme seit Oktober 2023 fest eingeplant, auch sein Freundeskreis und seine Praxis waren stets involviert. Nach einer sechswöchigen Auszeit von der Praxis entschied sich Thomas Henke dann zurückzukehren und das noch umfangreichere Training in die Freizeit zu verlegen, um weitere Einschränkungen für die Praxis auszuschließen.

Acht Medaillen für Thomas Henke in der Kategorie 65+

Das Training hat sich ausgezahlt. Mit acht Medaillen, darunter drei Goldmedaillen, waren die Medigames 2024 für Thomas Henke ein voller Erfolg.


„Persönliche Gratulationen und das mediale Echo waren unerwartet groß – ich bin in den ersten Tagen kaum zum Behandeln gekommen.“ 


Die Distanzen reichten von 50m Delphin bis 4000m Freiwasser. Der Siegeswille war groß und Thomas Henke konnte sich sogar gegen den ehemaligen Olympia-Teilnehmer Dr. Jörg Walter in 100 Meter Brust behaupten. Nach den Wettkampftagen konnte bei der Abschlussfeier nicht nur ausgelassen gefeiert werden, es bot sich auch die Möglichkeit zum fächerübergreifenden Austausch mit Kollegen aus der ganzen Welt.

Zurück in Deutschland ging es für den Dresdener wieder an den Behandlungsstuhl. Das Schwimmen kommt in seiner Freizeit weiterhin nicht zu kurz. Als nächstes Ziel hat sich Thomas Henke einen gesunden und aktiven Ruhestand vorgenommen – in dem er weiterhin an Masters-Wettbewerben im Schwimmen teilnimmt.

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