Branchenmeldungen 30.09.2015

Mikroplastik: Von der Zahncreme zur Umweltgefahr

Mikroplastik: Von der Zahncreme zur Umweltgefahr

Foto: © Africa Studio – Fotolia

Mikroplastik und Nanopartikel sind in vielen Kosmetikprodukten vorhanden. In Zahncremes werden sie gern zum Aufhellen eingesetzt oder als Mittel zur intensiveren Reinigung angepriesen. Für die Gesundheit können sie ein Risiko darstellen. So soll es bereits zu Zahnfleischentzündungen gekommen sein, weil ein Teil der Mikroperlen zwischen Zahn und Zahnfleisch zurückgeblieben sind (ZWP online berichtete).

Nun scheint in den USA eine neue Welle der Gefahr durch die Plastikkugeln anzurollen. In den Great Lakes macht sich eine regelrechte Invasion der Mikroperlen breit. Von dort aus können sie in den Frischwasserkreislauf geraten und so zu einer viel größeren gesundheitlichen Gefahr werden. Die Politik unternimmt mancherorts erste Schritte gegen die Gefahr und verbannt die Partikel aus Kosmetikprodukten, so geschehen in Illinois und Indiana. Aber nicht überall ist dies der Fall. Vor allem die Konzentration von Mikroplastikperlen in den Seen Lake Erie und Lake Ontario macht Forschern Sorgen. Auch Kanada will die Plastikgefahr demnächst auf die Liste toxischer Stoffe setzen. Der New Yorker Anwalt Eric Schneiderman spricht sich dafür aus, dass die Mikroplastik in den gesamten USA verboten wird. Er warnt, dass ganze 19 Tonnen dieser Substanz jährlich in die Wasserwege von New York geraten. Besorgte Verbraucher können selbst nicht viel tun, damit diese Gesetze schneller vorankommen. Ihnen bleibt letztlich nur, darauf zu achten, dass sie selber keine Produkte kaufen und nutzen, die Mikroplastik enthalten oder mit den Inhaltsstoffen Polyethylen oder Polypropylen gekennzeichnet sind.

Quelle: New York Times

Autor: Karola Richter
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