Branchenmeldungen 29.08.2022
Mit dem richtigen Implantatsystem zum Langzeiterfolg
Seit nunmehr einem Jahrzehnt setzt Dr. Paul Lee im klinischen Alltag auf Zirkonimplantate, liegen die immunologischen Vorzüge für den Luxemburger Implantologen klar auf der Hand. Dabei ist das Patent™ Implantatsystem des Schweizer Herstellers Zircon Medical Management mit seinen besonderen Oberflächeneigenschaften, die im Rahmen eines einzigartigen Herstellungsverfahrens erzeugt werden, seine erste Wahl. Im Interview erzählt der Spezialist, was ihn dazu bewogen hat, Zirkonimplantate in seiner Klinik einzuführen, worauf es für das Erreichen eines vorhersagbaren Langzeiterfolgs von Implantatversorgungen ankommt und was sich genau hinter seinem biologischen INTEGRA-Behandlungskonzept verbirgt.
Sie haben sich bereits vor zehn Jahren dazu entschlossen, Zirkonimplantate in Ihrer Klinik einzuführen. Warum?
Wie die meisten Zahnärzte habe auch ich meine Karriere mit Titanimplantaten begonnen. Damals herrschte die landläufige Meinung, dass Keramikimplantate nicht osseointegrieren und häufig brechen. Kurz nach meiner Praxiseröffnung kamen jedoch Patienten zu mir, bei denen Keramikimplantate bereits seit zehn Jahren in situ waren – und das ohne jegliche Anzeichen einer Periimplantitis. Ich fand das beeindruckend und revidierte schnell meine Meinung zu Zirkonimplantaten. Danach begann ich bei Zahnärzten, die diese Implantate bereits seit Jahren erfolgreich verwendeten, zu hospitieren. Zudem belegte ich einen Kurs für Umweltzahnmedizin, durch den ich sehr viel über die immunologische Reaktion auf dentale Materialien wie Titan erfuhr. Meine eigene Frau litt zu dieser Zeit stark unter chronischen Entzündungen. Ihre Behandlung war sehr umfangreich – und sehr erfolgreich. Das war für mich ein weiterer Beweis dafür, dass ich für das Wohl meiner Patienten den richtigen Weg eingeschlagen hatte.
Wie sahen Ihre ersten Erfahrungen mit Zirkonimplantaten aus? Sehen Sie Unterschiede bei verschiedenen Implantatsystemen?
Meine ersten Erfahrungen mit Zirkonimplantaten waren überaus positiv, was mich dazu anspornte, mich weiter mit diesem Thema zu beschäftigen. Und ja – es gibt durchaus größere Unterschiede zwischen Titan- und Zirkonimplantaten. Man muss sich tatsächlich ein wenig umstellen hinsichtlich der Chirurgie und der Prothetik, was aber relativ einfach ist. Den größten Vorteil sehe ich bei Zirkon darin, dass das Material – bei der richtigen Wahl des Implantats – biologisch inert ist und auf der Langzeitachse keine maßgeblichen immunologischen Entzündungsreaktionen zu beobachten sind, die zu einer möglichen Periimplantitis führen könnten, so wie es bei Titanimplantaten oftmals der Fall ist.
Das Patent™ Implantatsystem ist heute integraler Bestandteil Ihres Versorgungsangebots. Was schätzen Sie besonders an diesem System?
Ich habe in all den Jahren viele unterschiedliche Zirkonimplantatsysteme verwendet. In meinen Augen vereint das Patent™ Implantatsystem schlichtweg die meisten Vorteile. Zum einen besitzt es die hydrophilste Oberfläche von allen auf dem Markt verfügbaren Zirkonimplantaten. Ein weiterer bedeutender Vorteil ist das prothetische Konzept. Das inserierte Patent™ Implantat kann man direkt abformen oder scannen – ohne dass dabei Scanbodys notwendig wären. Der Glasfaserstift, der als Aufbau des Implantats dient, wird anschließend im Dentallabor präpariert. Dies vereinfacht den prothetischen Workflow enorm. Es ist zudem möglich, in besonders anspruchsvollen Fällen das Implantat und dessen Plattform mittels der Herstellersoftware individuell zu designen. Das ist in bestimten Fällen von großem Vorteil.
Dass Zirkon in der klinischen Anwendung funktioniert, ist bekannt. Aber wie sieht es auf der Langzeitachse aus?
Während der letzten zehn Jahre habe ich in meiner Praxis Tausende Zirkonimplantate gesetzt und festgestellt, dass es große Unterschiede hinsichtlich der Verweildauer verschiedener Implantate im Knochen gibt. So habe ich festgestellt, dass neben einer ausgeprägten Oberflächenrautiefe das Zirkonmaterial selbst ein K.-o.-Kriterium sein kann. Entscheidend ist, dass es sich bei dem keramischen Werkstoff um die sogenannte Y-TZP-Keramik (aus dem Englischen: „yttrium stabilized tetragonal zirconia polycrystals“) handelt und nicht um eine ATZ-Keramik, die stark mit Aluminiumsalzen angereichert ist. Durch einen besonderen Fokus auf das Material konnte ich die Anzahl an Implantatverlusten deutlich reduzieren.
Sie haben ein eigenes Behandlungskonzept entwickelt. Wodurch zeichnet es sich aus?
Zu unserem Zentrum für biologische Medizin und Zahnmedizin kommen Patienten aus aller Welt, die vorrangig an gesamtgesundheitlichen Problemen leiden oder besonders großen Wert auf gesundheitliche Prävention und Heilung legen. Hier spielt das Zirkonimplantat als biologisch inerter Zahnersatz eine sehr große Rolle. Mit unseren Ärzten, Zahnärzten und Physiotherapeuten folgen wir bei INTEGRA einem konsequent interdisziplinären Ansatz, der in dieser Form weltweit einzigartig ist. Darauf sind wir sehr stolz und wir werden auch weiterhin alles für die Gesundheit unserer Patienten tun.
Herr Dr. Lee, vielen Dank für das Gespräch.
Dieses Interview ist im IJ Implantologie Journal 9/2022 erschienen.
Quelle: Zircon