Branchenmeldungen 06.05.2015

Muss denn wirklich alles digital sein?

3. Symposium „Digitale Kieferorthopädie“ der KFO-IG in Frankfurt am Main.

Am 19. und 20. Juni 2015 findet die Neuauflage des Symposiums „Digitale Kieferorthopädie“ im Frankfurter Holiday Inn statt. Während in der Industrie, Medizin und der Zahnmedizin die Digitalisierung sowohl für Neuentwicklungen, Forschung als auch in der täglichen Anwendung ihren Platz gefunden hat, scheint es fast so, als habe das „Handwerk Kieferorthopädie“ hier gar keinen Bedarf, noch nicht einmal die Neugierde hierfür erweckt. Die nun dritte Folge des Symposiums „Digitale Kieferorthopädie“ setzt auch dieses Mal wieder Maßstäbe mit Beiträgen von Referenten, die die Zukunft vorleben. Dieses Mal steht insbesondere die Umsetzung der digitalen Möglichkeiten im täglichen Praxisalltag im Vordergrund. Die Referenten berichten aus ihren eigenen Erfahrungen mit neuen Möglichkeiten digitaler Prozesse und wir können von ihren Erfahrungen und Tipps für den Alltag profitieren. Versäumen Sie es nicht, wieder mit dabei zu sein.

Wir starten am 19. Juni um 13:30 Uhr und beginnen gleich mit einem durchaus brisanten Thema, den sogenannten Ärztebewertungsportalen. Diese schüren bei den Praxisinhabern durchaus gemischte Gefühle, die meisten scheuen eher den Kontakt, insbesondere dann, wenn – völlig unbeeinflussbar – negative Bewertungen abgegeben werden. Aus diesem Grund haben wir den Geschäftsführer des größten und aus unserer Sicht seriösesten Portals eingeladen, damit wir aus erster Hand erfahren, wie wir mit dieser doch noch recht neumodischen Plattform umgehen und wie wir das für Marketingzwecke nutzen können. Dr. Florian Weiß von jameda in München in der Vorschau: „Für Patienten sind sie eine wertvolle Informationsquelle, Ärzte beurteilen sie mitunter kritisch: Arztempfehlungsportale im Internet. Doch Ärzte können von Plattformen wie jameda enorm profitieren. Rund 5 Mio. Patienten suchen jeden Monat auf jameda, Deutschlands größter Arztempfehlung, nach einem Arzt. Orientierung verschaffen ihnen dabei Fotos und Beschreibungen des Leistungsumfangs der Ärzte sowie die zahlreichen Erfahrungsberichte anderer Patienten. 61 % der Kieferorthopäden wurden bereits auf jameda bewertet. Die Bewertungen lassen auf eine sehr große Patientenzufriedenheit schließen: Im Schnitt erhalten die Kieferorthopäden die Note 1,54 (1 = sehr zufrieden, 6 = sehr unzufrieden). Über weitere Vorteile für das eigene Praxismarketing sowie die branchenweit einzigartige Qualitätssicherung, die Ärzte vor Beleidigungen und unwahren Tatsachenbehauptungen schützt, wird es Antworten im Vortrag geben. Zum gleichen Thema referiert am nächsten Tag unser Jurist Rüdiger Gedigk, der die rechtliche Seite beleuchten und dabei auf die Möglichkeiten eingehen wird, wie man sich gegen unfaire Bewertungen wehren kann.

Am Freitag geht es weiter mit Oliver Handwerk, dessen Labor den neuen orthoX-Scanner bereits seit einiger Zeit im Einsatz hat. In der klassischen Zahnheilkunde ist die Verwendung und Verarbeitung digitaler Modelldaten, beispielsweise durch Verarbeitung von CNC-gefrästem Zahnersatz aus Zirkon, ein bewährtes und etabliertes Verfahren. In der Kieferorthopädie fanden derartige Verfahren bislang kaum Verwendung; lediglich in der Alignerproduktion wurden Modell- und Abdruckscans verwendet, meist jedoch nur innerhalb des produzierenden Betriebs. Intraoral- oder Modellscanner waren bislang wegen der hohen Kosten und eingeschränkten Nutzbarkeit in den wenigsten KFO-Praxen und -Laboren zu finden. Mit dem OrthoX-Scanner bietet sich jetzt ein höchst effizientes und wirtschaftliches System an, um die neuen und faszinierenden Möglichkeiten in der digitalen KFO zu nutzen. Ebenfalls relativ neu auf dem Markt ist der Accusmile®-Aligner von FORESTADENT.

Stephan Winterlik aus Mainz wird die Möglichkeiten einer flexiblen Wertschöpfung für die KFO-Praxis beleuchten. Eine durchaus spannende Sache, wenn zumindest ein Teil der Wertschöpfung von Alignersystemen in der eigenen Praxis verbleiben kann. Den Abschluss am Freitag macht unser „Stammgast“ Prof. Dr. Gerhard Polzar aus Büdingen. Sein Thema dieses Mal: „Digitale Prozesse und der digitale Workflow revolutionieren die Welt der Medizin. In der Kieferorthopädie stellt sich unweigerlich die Frage, brauchen wir überhaupt noch den Abdruck? Oder gelingt es nicht schon, mit den 3-D-Datensätzen hochauflösender, strahlenreduzierter Röntgenaufnahmen nicht nur die kieferorthopädische Diagnostik zu verbessern, sondern die mit dem DVT gewonnen Daten dazu zu verwenden, um kieferorthopädische Geräte herzustellen. Professor Polzar zeigt erstmalig diesen wichtigen neuen Schritt in die Zukunft an einem Patientenbeispiel, bei dem ausschließlich die DVT-Datensätze zur Herstellung von Alignern verwendet wurden.

Freitagabend findet unser nunmehr schon traditionelles Barbecue unter freiem Abendhimmel im Biergarten des Hotels statt. Freuen Sie sich schon jetzt auf anregende und spannende Gespräche mit anderen Teilnehmern und den Referenten. Zuvor hält die KFO-IG noch in kurzer Form seine Mitgliederversammlung ab, Gäste sind uns herzlich Willkommen.

Am Samstag starten wir mit Prof. Dr. Keeve von der Charité in Berlin. Wer auf der letzten DGAO in Köln war, kennt ihn schon, er hat auch dort einen Gastvortrag gehalten. Da auf der DGAO aber nicht so viele Kieferorthopäden vertreten waren und wir den Vortrag über die „Zukunft der 3-D-Röntgentechnologie in der Chirurgie“ sehr spannend fanden, ist er unserer Bitte nachgekommen, diesen Vortrag auch bei uns zu halten.

Gleiches gilt im Prinzip auch für Dr. Pascal Schumacher aus Köln, der einen wegweisenden Vortrag über die Herstellung CAD/CAM-gefertigter Lingualretainer halten wird. Die nächsten Vorträge beschäftigen sich mit dem digitalen Workflow in der KFO-Praxis. So auch Dr. Helmut Kesler aus Berlin, der sich in der Hauptsache mit den Scannern beschäftigten wird, die ja in der Regel eine „Einstiegsdroge“ in die digitale Welt darstellen. Wenn wir uns so umhören, ist bei den meisten Praxen zu hören, dass sie sich einen Scanner anschaffen wollen, insbesondere vor dem Hintergrund, endlich die (kosten-)aufwändige Archivierung von Modellen loswerden zu können. Dr. Kesler wird uns eine aktuelle Marktübersicht von nunmehr 14 Scannern liefern und wie man die Daten sinnvoll im Workflow weiter verwenden kann.

Etwas umfänglicher geht Dr. Yong-min Jo aus Mettmann mit dem digitalen Workflow um, wir werden erfahren, wie die vollständige Digitalisierung in einer KFO-Praxis vorangetrieben werden kann. Dr. Jo stellt in seiner Präsentation den vollen digitalen Workflow für die KFO-Praxis vor. Ausgehend vom intraoralen Scannen mit verschiedenen Geräten, werden die Daten mit einer Software für das digitale Archivieren oder die digitale Patientenplanung vorbereitet. Digitale Set-ups, digitale Bracketplatzierung oder Clear Aligner-Planungen können in Eigenregie am Computer erstellt werden. Durch die moderne und nun für die Praxis erschwingliche 3-D-Drucktechnik können die Planungen in klinische Apparaturen umgesetzt werden. Gleiches gilt für herausnehmbare Apparaturen in Form von Platten und Positioner die in den digitalen Workflow integriert werden können.

Etwas mehr um die „Begleitprozesse“ in der KFO-Praxis wird es im Vortrag von Dr. Sigrid Seeger-Walter aus Gießen gehen. Sie ist eine der erfahrensten Kieferorthopädinnen und hat seit einiger Zeit ihre Praxisabläufe auf das Touch Panel der Firma Computer Forum umgestellt und wird uns zeigen, wie sich die Abläufe in der Praxis optimieren lassen.

Zum Abschluss erlauben wir uns noch die Frage: Muss es wirklich alles digital sein oder hat das Konventionelle doch noch seine Berechtigung. In seiner gewohnt „provokativen“ Art wird sich Assoc. Prof. Saduman Köklü aus Schwelm diesem Thema widmen. Alles in allem ist es uns wieder gelungen, ein breit gefächertes Programm auf die Beine zu stellen, welches eine Reise nach Frankfurt lohnenswert macht. Bereits jetzt gibt es viele Anmeldungen, Sie sollten sich also rechtzeitig einen Platz sichern. Ergänzt wird das Symposium wie immer von einer kleinen in den Vortragsraum integrierten Fachausstellung, wo Sie einen Großteil der vorgestellten Systeme unter die Lupe nehmen können.Wir sehen uns in Frankfurt.

Adresse

Kieferorthopädische Interessensgemeinschaft (KFO-IG)
Ludwigstr. 15
63739 Aschaffenburg
Tel.: 06021 5849746
Fax: 06021 5849786
mail@kfo-ig.de
www.kfo-ig.de

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