Branchenmeldungen 20.04.2017
Nach 1. Jahr: Universitäres Zentrum für Zahnmedizin Basel ist auf Kurs
An der Sitzung vom 11. April hat der Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt den ersten Jahresabschluss des Universitären Zentrums für Zahnmedizin Basel UZB genehmigt. Bei einem Bruttoertrag von knapp 36 Millionen Franken resultiert ein Gewinn von 0,2 Millionen Franken. Die rechtliche, finanzielle und organisatorische Zusammenführung von Schulzahnklinik, Universitätszahnkliniken und Volkszahnklinik ist vollzogen. Räumlich werden die heutigen drei Standorte im Sommer 2019 im Neubau Rosental zusammenkommen.
Das Universitäre Zentrum für Zahnmedizin Basel UZB ist am 1. Januar 2016 aus der Zusammenlegung der Universitätskliniken für Zahnmedizin und der Öffentlichen Zahnkliniken entstanden. Dank dem UZB wird eine nachhaltige Stärkung von Patientenbehandlung, Lehre und Forschung am Standort Basel angestrebt. „Im ersten Geschäftsjahr hat das UZB wichtige Meilensteine auf dem Weg zu diesem Ziel erreicht“, stellt Raymond Cron, Präsident des Verwaltungsrates, erfreut fest.
Die Grundsteine sind gelegt – auch für den neuen Standort
„Neben den zahlreichen rechtlichen, finanziellen und organisatorischen Aufgaben, die wir im Rahmen der Zusammenführung und gleichzeitigen Verselbständigung zu einer öffentlich-rechtlichen Anstalt zu erledigen hatten, haben wir eine Unternehmensstrategie formuliert. Die dort beschriebenen Massnahmen werden nun laufend umgesetzt“, führt Raymond Cron weiter aus. Das finanziell bedeutendste Projekt des UZB ist die Realisierung des Neubaus im Rosental. Dort werden im Sommer 2019 die bisherigen drei Standorte unter einem Dach zusammengeführt. Gemeinsam mit dem Kanton Basel-Stadt, der Universität und dem Generalplaner hat das UZB die Planung vorangetrieben, sodass – termingerecht – im Oktober 2016 der Baubeginn erfolgt ist und im Dezember der Grundstein gelegt werden konnte.
Die Zusammenführung beginnt Früchte zu tragen
Das UZB hat 2016 die Einführung eines Klinikinformationssystems vorbereitet, mit dem der gesamte Prozess der Patientenbehandlung inklusive Abrechnung elektronisch und papierlos abgewickelt werden kann. Der Produktivstart ist pünktlich auf den 1. Januar 2017 erfolgt. Um die hochgesteckten Ziele in der Forschung zu erreichen, hat das UZB ein Research & Innovation Board (RIB) mit externen und internen Experten gegründet. Dieses RIB unterstützt die Forschenden bei ihren Projekten und stellt bei Bedarf Kontakte zu Forschungspartnern und der Industrie her.
280 Mitarbeitende für Patientenbehandlung, Lehre und Forschung
Zurzeit beschäftigt das UZB rund 280 Mitarbeitende – verteilt auf rund 210 Vollzeitstellen. Pro Jahr werden an den drei Standorten des UZB rund 80‘000 Behandlungen durchgeführt; das sind knapp 400 pro Arbeitstag. Zusätzlich untersuchen die Teams des UZB jedes Jahr 14‘000 Schulkinder in Basel-Stadt in den mobilen Wagen. Auch die Ausbildung ist eine wichtige Aufgabe: 34 Assistenz-Zahnärztinnen und –Zahnärzte und 22 Auszubildende können sich am UZB beruflich weiterentwickeln. Am Standort Hebelstrasse bilden Habilitierte und Oberassistierende knapp 80 Studierende der Zahnmedizin vom dritten bis fünften Studienjahr zu Zahnärztinnen und Zahnärzten aus. Erfreulicherweise haben 2016 alle 28 Absolventinnen und Absolventen die eidgenössische Prüfung bestanden und konnten ihr Diplom entgegennehmen. Der Stellenwert der wissenschaftlichen Tätigkeit bleibt hoch: Die Forschenden des UZB haben über 50 wissenschaftliche Beiträge in Fachzeitschriften publiziert.
Investitionen aus eigener Kraft sichern
Im ersten Geschäftsjahr erzielte das UZB einen Bruttoertrag von 35,7 Millionen Franken. Davon entfallen 20 Millionen auf die Patientenbehandlung inklusive die Beiträge des Kantons für die soziale Zahnmedizin. 11 Millionen Franken trägt die Universität Basel bei, die aufgrund einer Leistungsvereinbarung die Lehre und Forschung finanziert. Die übrigen Erträge (4,7 Millionen Franken) setzen sich vor allem aus Drittmittelzugang und verschiedenen Waren- und Gebühreneinnahmen zusammen. Bei den Kosten sind die Aufwendungen für Saläre und Salärnebenkosten mit 26 Millionen mit Abstand der grösste Posten. Der übrige Betriebsaufwand liegt bei knapp 7 Millionen. Im ersten Geschäftsjahr resultierte ein Gewinn von 200'000 Franken.
„Mittelfristig muss die Gewinnmarge des UZB deutlich verbessert werden, damit die in der Eignerstrategie vorgegebene langfristige Refinanzierung der Investitionen sichergestellt werden kann“, stellt Andreas Stutz, CEO des UZB, fest. „Der Investitionsbedarf wird zwar nach dem Bezug des Neubaus Rosental für einige Jahre minimal sein. Aber wir müssen Massnahmen zur Verbesserung der Marge frühzeitig einleiten. Die Ausgangslage ist gut, denn die Konzentration auf einen Standort wird zu Effizienzgewinnen führen.“
Das erste Geschäftsjahr des UZB war für alle Beteiligten sehr anspruchsvoll, denn zwischen dem Volksentscheid vom 8. März 2015 und dem operativen Start vom 1. Januar 2016 lagen nur gerade neun Monate. „Umso grösser ist die Erleichterung, dass wir die Aufträge in Patientenbehandlung, Lehre und Forschung trotz der grossen Zusatzbelastung vieler Mitarbeitender jederzeit erfüllt haben. Das UZB kann auf ein erfolgreiches erstes Jahr zurückblicken“, stellt Stutz zufrieden fest. Der Dank des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung geht daher an alle Mitarbeitenden und die externen Partner, die das UZB in den vergangenen Monaten begleitet und unterstützt haben.
Quelle: UZB