Branchenmeldungen 28.04.2025

Führungswechsel im BMG: Nina Warken übernimmt



In einer überraschenden Entscheidung ist Nina Warken zur neuen Bundesgesundheitsministerin berufen worden. Die CDU-Politikerin aus Baden-Württemberg tritt damit die Nachfolge von Karl Lauterbach (SPD) an und übernimmt eines der Schlüsselressorts der Bundesregierung in einer Phase weitreichender Reformvorhaben im Gesundheitswesen. 

Führungswechsel im BMG: Nina Warken übernimmt

Foto: Nina Warken/ Tobias Koch

Mit Warken steht zum ersten Mal seit 2009 wieder eine Frau an der Spitze des Bundesgesundheitsministeriums. Branchenvertreterinnen und -vertreter hoffen auf eine kommunikativere und pragmatischere Politik, um die dringend anstehenden Herausforderungen zu bewältigen und neue Impulse für die sektorenübergreifende Versorgung zu setzen. Die Juristin und Politikerin der CDU war während der Pandemie im Corona-Begleitgremium tätig und sammelte dadurch wichtige Erfahrungen im Gesundheitssektor. Trotz ihrer bislang fachfremden Ausrichtung wird ihre Ernennung in Fachkreisen überwiegend positiv bewertet. Sowohl die Deutsche Krankenhausgesellschaft als auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung und der Hausärztinnen- und Hausärzteverband begrüßten die Entscheidung.

Quellen: Ärztezeitung; Deutsche Krankenhausgesellschaft; SWR aktuell

Lauterbach wünscht Nachfolgerin Warken Erfolg

Mit Karl Lauterbach verlässt ein Fachmann aus der Medizin die Spitze des Gesundheitsressorts. Die Aufgaben für die künftige Ministerin sind groß.

Der scheidende Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat seiner designierten Nachfolgerin Nina Warken (CDU) Unterstützung bei der Übergabe ins neue Amt zugesichert. «Ich werde am Anfang alles tun, um es ihr leicht zu machen, ins Amt zu finden», sagte der SPD-Politiker auf Nachfrage vor Journalisten in Berlin. Er wünschte Warken, die in der Gesundheitspolitik bisher weniger in Erscheinung getreten ist, Glück und Erfolg.

Der CDU-Chef und voraussichtliche künftige Kanzler Friedrich Merz stellte die 45-Jährige beim Kleinen Parteitag in Berlin als vorgesehene Ressortchefin vor. «Sie übernimmt eine Aufgabe, die sicherlich zu den schwierigsten im Lande zählt - mit vielen, vielen unterschiedlichen Interessen.» Das erfordere vor allem persönliche Stabilität, ein klares politisches Konzept und eine gute Orientierung.

An den Koalitionsverhandlungen war Warken noch in der Arbeitsgruppe Inneres, Recht und Migration beteiligt. Im Bundestag war sie zuletzt sie Parlamentarische Geschäftsführerin der Unionsfraktion und saß auch im Ältestenrat. Sie ist zudem CDU-Generalsekretärin in Baden-Württemberg und war dort bis 2023 auch Präsidentin der Landesvereinigung des Technischen Hilfswerks (THW).

Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen gratulierte Warken zur Nominierung. «Ihre Erfahrung im Bevölkerungsschutz kann wichtige Impulse für den Gesundheitsschutz setzen - etwa bei der dringend notwendigen Reform der Notfallversorgung und des Rettungsdienstes», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Im Gesundheitswesen brauche es tiefgreifende Reformen. «Jetzt braucht es Mut und Tempo.» Durch das vorzeitige Ende der vergangenen Wahlperiode hätten wichtige Reformen auf sich warten lassen.

Lauterbach äußerte sich zufrieden mit seiner Bilanz als Gesundheitsminister. Auf die Frage, ob er seiner Ansicht nach ein gut bestelltes Haus hinterlasse, sagte der SPD-Politiker, es lägen auf jeden Fall fertige Gesetze vor, «die einfach nur umgesetzt werden müssen». Er nannte Reformen für die Notfallmedizin und Rettungsdienste, für die Verbesserung der Pflege und Pflegeausbildung.

Quelle: dpa

 

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