Branchenmeldungen 10.10.2017

Österreichische Militärärzte im Spiegel ihrer Auszeichnungen

Österreichische Militärärzte im Spiegel ihrer Auszeichnungen

Foto: Dr. Wilfried Wolkerstorfer

Aktuelle Ausstellung „Orden und die Medizin“ im Linzer Museum für Geschichte der Zahnheilkunde.

Die Grundlagen der modernen Medizin wurden Großteils im 19. und frühen 20. Jahrhundert gelegt. Man denke an Antisepsis und Asepsis, Allgemeinnarkose und örtliche Betäubungsmethoden, die Bakteriologie und die Desinfektionsmittel, neue Operationsmethoden und der Ersatz von Körperteilen, die Verbesserungen bei Medikamenten, die Impfungen, Verbandstoffe und medizinischen Geräte. Auch das Fach Kieferchirurgie wurde damals von Admiralsarzt Prof. Dr. Anton von Eiselsberg aus Steinhaus bei Wels und dem ersten Klinikleiter, dem Zahnarztsohn Johann Pichler aus Wien, etabliert.

Orden sind das Sichtbarmachen und die Würdigung von Verdiensten. Daher ist es legitim, diese Auszeichnungen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Auch durch sie ist es uns heute möglich, uns an die zu erinnern, die so viel zur Linderung von Schmerz und Leid beigetragen haben.

Und Orden selbst sind kleine Kunstwerke, in mühevoller Handarbeit mit wertvollsten Materialien von Spezialisten hergestellt. Dabei sind sie den Arbeiten von Zahnärzten und Zahntechnikern durchaus verwandt. Der materielle Wert eines Ordens kann durchaus 30.000 Euro und mehr betragen.

Wir dürfen uns beim Träger des Österreichischen Ehrenkreuzes für Kunst und Wissenschaft, dem Historiker und Ordensspezialisten Magister Christian Frech bedanken für seine wertvolle Mithilfe beim Zustandekommen dieser Sonderausstellung. Er stellt seine teilweise wirklich einzigartigen Objekte für diese Sonderausstellung des Linzer Zahnmuseums zur Verfügung.

Auch zeigen wir einige ausgewählte medizinhistorische Gegenstände wie Kieferschienen, Verbandmaterial, bakteriologische Untersuchungsausrüstungen und Transportmittel aus der Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Sie sollen dazu dienen, die Zeit und ihre Umstände besser zu verstehen. Diese dürfen wir durch die Hilfe des Sammlers und Kenners der österreichischen Geschichte, Christian Ludwig und des Museumsdirektors des Deutschen Dentalhistorischen Museums in Zschadraß bei Leipzig, Zahntechnikermeister Andreas Häsler, zeigen.

Das Linzer Museum für Geschichte der Zahnheilkunde ist Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Führungen können unter office.gesunderbiss@aon.at vereinbart werden.

Autor: MR Dr. Wilfried Wolkerstorfer, Museumskustos des Zahnmuseums Linz

 

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