Branchenmeldungen 08.12.2016
Ohne Zähne keine OP: Wienerin kämpft um ihr Recht
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Die Wiener Gebietskrankenkasse verweigert einer Patientin Implantate für über 32.000 Euro, die Voraussetzung für eine lebensrettende Herzklappen-OP sind. Die Entscheidung liegt bei der Uni-Zahnklinik, so die Krankenkasse. Weder die Kosten noch die Zeit kann sich die Patientin allerdings leisten, denn die OP drängt.
Die 35-jährige Wienerin braucht dringend eine neue Herzklappe, ohne die sie nicht weiterleben kann. Zur OP-Vorbereitung wurden ihr deshalb acht Zähne entfernt, die sich aufgrund einer immer wiederkehrenden Entzündung im Mundraum infizierten. Versorgt wurden die Lücken nur mit einem Provisorium, welches laut der Uni-Zahnklinik ausreichend sei für die anstehende Herz-OP. Besser wären laut Experten aber Implantate, so der Bericht von heute.at.
Dass das Provisorium für die anstehende Herzklappen-OP ausreichend ist, möchte die junge Patientin nicht akzeptieren, da sie Angst vor Blutungen nach dem Eingriff hat. Zur Thromboseprophylaxe muss sie nämlich Gerinnungshemmer einnehmen, die die Blutungsneigung erhöhen. Außerdem ist sie mit dem Provisorium nicht zufrieden, hat Beschwerden während des Essens und stört sich an den „Stummeln“.
Für 32.165 Euro könnte sich die Wienerin Implantate setzen lassen, so der Heil- und Kostenplan. Das Geld selbst aufbringen kann sie nicht. Und die Wiener Gebietskrankenkasse zahlt nicht, da die behandelnde Uni-Zahnklinik keinen Sonderfall erkennt, der die Kostenübernahme rechtfertigen würde.
Bleibt die Frage, ob neue Zähne wichtiger sind als eine lebensrettende Herzklappe.