Branchenmeldungen 24.09.2019

Symposium der Johnson & Johnson GmbH in Darmstadt



Symposium der Johnson & Johnson GmbH in Darmstadt

Parodontitis und systemische Erkrankungen

Am Samstag, den 21. September 2019, fand anlässlich der DG PARO-Jahrestagung in Darmstadt das Symposium der Johnson & Johnson GmbH statt. Am Vormittag waren Konferenzteilnehmer und Pressevertreter gleichermaßen in den Tagungssaal „Ferrum“ des imposanten Wissenschafts- und Kongresszentrums Darmstadtium geladen, um einem Vortrag von Univ.-Prof. Dr. James Deschner, Direktor der Poliklinik für Parodontologie und Zahnerhaltung der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz, beizuwohnen. Unter der Themenstellung „An jedem Zahn hängt auch ein Mensch – Konsequenzen für Prophylaxe und Therapie parodontaler Erkrankungen“ widmete sich der Experte in dem anderthalbstündigen Vortrag den Interaktionen zwischen parodontalen und systemischen Erkrankungen und zeigte anhand der heutigen Datenlage auf, wie durch parodontale Prophylaxe und Therapiemaßnahmen sowohl die Mundgesundheit als auch die Allgemeingesundheit gefördert werden kann.

Parodontitis ist eine chronisch entzündliche Erkrankung des Parodonts, die durch Knochen- und Attachmentverlust gekennzeichnet ist und im Falle der Nichtbehandlung zu einer Reihe von weitreichenden Folgen, wie unter anderem Zahnverlust, führen kann. Da parodontalpathogene Mikroorganismen und Entzündungsmoleküle über die gingivalen Blutgefäße in die systemische Zirkulation gelangen können, verwundert es nicht, dass Parodontitis heute mit zahlreichen systemischen Erkrankungen des Gesamtorganismus, wie etwa Diabetes mellitus, Fettleibigkeit oder rheumatoider Arthritis in Verbindung gebracht wird. Hier diskutierte Prof. Deschner Interventionsstudien, in denen eine Erkrankung therapiert und nachfolgend der Effekt auf eine andere Erkrankung untersucht wurde und dadurch erfolgreich gezeigt werden konnte, dass tatsächlich „kausale“ Zusammenhänge zwischen parodontalen und systemischen Erkrankungen bestehen. Weiterhin wird ein negativer Einfluss von Parodontitis auf die Entwicklung kardiovaskulärer Erkrankungen mittlerweile als belegt angesehen.

Um einen nachhaltigen Schutz vor oralen und in der Folge auch allgemeinen Erkrankungen zu gewährleisten, ist für Prof. Deschner die regelmäßige und möglichst vollständige Entfernung des gesamten dentalen Biofilms als Prophylaxestrategie von großer Bedeutung. In diesem Zusammenhang hob er neben der mechanischen Zahnreinigung durch präferiert oszillierend-rotierende Bürsten das häusliche Biofilm-Management mittels antibakterieller Mundspüllösungen hervor. Er mahnte die Zuhörenden zu einem reflektierten Blick auf die Datenlage: Alkoholfreie Mundspülungen mit ätherischen Ölen oder dem Wirkstoff Chlorhexidin seien zu bevorzugen, da deren Wirksamkeit gegen Plaque und Gingivitis heute weitreichend belegt ist. Zur Wirksamkeit von Lösungen mit Aminfluorid/Zinnfluorid gäbe es dagegen eher geringe Evidenzen. Laut Prof. Deschner bietet die neue S3-Leitlinie zum Thema Prophylaxe der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie (DG PARO) und der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) umfassende Entscheidungshilfen zur Prävention und Therapie gingivaler Erkrankungen mittels Mundspüllösungen. Darüber hinaus zeigte der Parodontologie-Experte, dass ein verbessertes Mundhygienebewusstsein des Patienten (zum Beispiel häufigeres Zähneputzen, Interdentalraumpflege und reguläre Zahnarztbesuche) das Risiko für zukünftige kardiovaskuläre Vorfälle weiter reduzieren kann.

Foto: OEMUS MEDIA AG

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