Branchenmeldungen 01.04.2025
Periimplantitis: Mit neuartigem Konzept vermeidbar
Ein vielzitiertes Studien-Review bestimmte die Prävalenz periimplantärer Erkrankungen mittels Meta-Regression.1 Das Ergebnis alarmiert: Jeder fünfte Implantatpatient (22%) leidet an Periimplantitis und fast doppelt so viele (43%) an periimplantärer Mukositis, die unbehandelt in eine Periimplantitis übergeht.
Periimplantitis verursacht irreversible Schäden: Zwar existieren zahlreiche Therapien (chirurgisch wie nicht-chirurgisch), welche die Entzündung vorübergehend beseitigen können, jedoch gelingt es mit heutigen Methoden niemals, eine vollständige Re-Osseointegration über die initial exponierte Implantatoberfläche zu erreichen.2–4
Periimplantitis: Ein Problem für die öffentliche Gesundheit
Die European Federation of Periodontology (EFP) schlussfolgert, dass Periimplantitis aufgrund der hohen Prävalenz ein wachsendes Problem für die öffentliche Gesundheit darstellt. Das Periimplantitis-Management ist herausfordernd, unvorhersehbar und mit signifikanter Morbidität assoziiert.5
Ein ähnliches Ergebnis zeigt eine aktuelle Umfrage von Straumann, in der fast jeder zweite Befragte (46%) das Periimplantitis-Management als seine „größte klinische Herausforderung“ bezeichnet.
Warum entsteht Periimplantitis?
Fragile Adhäsion
Glatte, maschinierte oder polierte Oberflächen transmukosaler Implantatkomponenten können keinen starken Verbund mit dem Weichgewebe eingehen – sie erreichen allenfalls eine „fragile Adhäsion“ (Abb. 1 links). Plaque, der entlang dieser Oberflächen nach unten migriert, bricht diese schwache Verbindung leicht auf (Abb. 1 rechts) und eröffnet somit Bakterien den Zugang in das Weichgewebe, wo sie Entzündungen verursachen.
Verschraubte Verbindungen: Niemals 100% dicht
Implantate mit verschraubter Retention weisen immer einen Mikrospalt an ihrer Implantat-Abutment-Verbindung auf. Dieser Spalt vergrößert sich unter lateraler Krafteinwirkung, sodass Bakterien eindringen und sich in Hohlräumen im Innern des Implantatsystems ansiedeln können. Das dort kolonisierende Bakterienmilieu sickert mit der Zeit zurück in das Gewebe, was eine chronische Gewebeentzündung und einen progressiven Knochenverlust verursacht (Abb. 2).6, 7
Position des Mikrospalts
Die Position des Mikrospalts beeinflusst das Risiko für periimplantäre Erkrankungen (Abb. 3). Allgemein gilt, dass sich Mikrospalten in den Weich- und Hartgeweben immer nachteilig auf die biologische Langzeitperformance von Implantaten auswirken – allerdings gibt es hier Unterschiede: Für Tissue-Level-Implantate wurde eine zuverlässige Performance dokumentiert, jedoch treten Gewebeentzündungen aufgrund des Mikrospalts im Weichgewebsbereich dennoch auf.8, 9 Im Vergleich haben Bone-Level-Implantate, die den Mikrospalt im Bereich oder sogar unterhalb des krestalen Knochenniveaus positionieren (Gefahrenzone), ein drei- bis fünfmal höheres Periimplantitis-Risiko.10–13
Zero Periimplantitis Konzept
Das Patent™ Implantatsystem (Schweiz; Abb. 4) wurde mit dem Ziel entwickelt, genau diese Risiken zu vermeiden. In Studien hat dieses fortschrittliche System gezeigt, dass es über lange Zeiträume möglich ist, keine Periimplantitis bei Implantatversorgungen zu haben.
Schlüssel ist das Zero Periimplantitis Konzept. Dieses neuartige Implantatkonzept besteht aus drei Elementen, die in Kombination verhindern können, dass Bakterien im Plaque in das Weichgewebe eindringen und sich tiefer im Gewebe ansiedeln können:
- Transmukosales Implantatdesign ohne Mikrospalt in den Geweben
- Bakteriendichte Verbindungen (dank neuster Adhäsivtechnologien)
- Starker Weichgewebsverbund
Nachweis in Langzeitstudien
Langzeitstudien der Universitäten Düsseldorf und Graz untersuchten zweiteilige Patent™ Implantate über 9 und bis zu 12 Jahre.14, 15 Das Erstaunliche: Die Implantate zeigten keine Periimplantitis – selbst bei Risikopatienten mit systemischen Erkrankungen und/oder chronischen Entzündungen (wie Diabetes, Krebs, MS oder Parodontitis) oder Rauchern.¹⁵ Zudem war das Vorkommen von periimplantärer Mukositis äußerst gering (13% Implantatniveau, 10% Patientenniveau).
Diese Ergebnisse zeigen, dass Zahnärzte mit neuesten Implantatkonzepten periimplantäre Mukositis drastisch reduzieren und Periimplantitis vollständig vermeiden können.
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Literatur
- Derks J, Tomasi C. Peri-implant health and disease. A systematic review of current epidemiology. J Clin Periodontol. 2015;42 Suppl 16:S158-71. doi:10.1111/jcpe.12334
- Renvert S, Polyzois I, Maguire R. Re-osseointegration on previously contaminated surfaces: a systematic review. Clin Oral Implants Res. 2009;20 Suppl 4:216-227. doi:10.1111/j.1600-0501.2009.01786.x
- Subramani K, Wismeijer D. Decontamination of titanium implant surface and re-osseointegration to treat peri-implantitis: a literature review. Int J Oral Maxillofac Implants. 2012;27(5):1043-1054.
- Schlee M, Naili L, Rathe F, Brodbeck U, Zipprich H. Is complete re-osseointegration of an infected dental implant possible? Histologic results of a dog study: A short communication. J Clin Med. 2020;9(1):235. doi:10.3390/jcm9010235
- Herrera D, Berglundh T, Schwarz F, et al. Prevention and treatment of peri-implant diseases-The EFP S3 level clinical practice guideline. J Clin Periodontol. 2023;50 Suppl 26(S26):4-76. doi:10.1111/jcpe.13823
- Zipprich H, Weigl P, Ratka C, Lange B, Lauer HC. The micromechanical behavior of implant-abutment connections under a dynamic load protocol. Clin Implant Dent Relat Res. 2018;20(5):814-823. doi:10.1111/cid.12651
- Zipprich H, Miatke S, Hmaidouch R, Lauer HC. A new experimental design for bacterial microleakage investigation at the implant-abutment interface: An in vitro study. Int J Oral Maxillofac Implants. 2016;31(1):37-44. doi:10.11607/jomi.3713
- Rompen E. The impact of the type and confi guration of abutments and their (repeated) removal on the attachment level and marginal bone. Eur J Oral Implantol. 2012;5 Suppl:S83-90.
- Laleman I, Lambert F. Implant connection and abutment selection as a predisposing and/or precipitating factor for peri-implant diseases: A review. Clin Implant Dent Relat Res. 2023;25(4):723-733. doi:10.1111/cid.13185
- Derks J, Schaller D, Håkansson J, Wennström JL, Tomasi C, Berglundh T. E‑ ectiveness of implant therapy analyzed in a Swedish population: Prevalence of Peri-implantitis. J Dent Res. 2016;95(1):43-49 doi:10.1177/0022034515608832
- Katafuchi M, Weinstein BF, Leroux BG, Chen YW, Daubert DM. Restoration contour is a risk indicator for peri-implantitis: A cross-sectional radiographic analysis. J Clin Periodontol. 2018;45(2):225-232. doi:10.1111/jcpe.12829
- Rokn A, Aslroosta H, Akbari S, Najafi H, Zayeri F, Hashemi K. Prevalence of peri-implantitis in patients not participating in well-designed supportive periodontal treatments: a cross-sectional study. Clin Oral Implants Res. 2017;28(3):314-319. doi:10.1111/clr.12800
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- Brunello G, Rauch N, Becker K, Hakimi AR, Schwarz F, Becker J. Two-piece zirconia implants in the posterior mandible and maxilla: A cohort study with a follow-up period of 9 years. Clin Oral Implants Res. 2022;33(12):1233-1244. doi:10.1111/clr.14005
Karapataki S, Vegh D, Payer M, Fahrenholz H, Antonoglou GN. Clinical performance of two-piece Zirconia dental implants after 5 and up to 12 years. Int J Oral Maxillofac Implants. 2023;38(6):1105-1114. doi:10.11607/jomi.10284
Quelle: Patent™