Branchenmeldungen 10.11.2021

Prävention beginnt im Mund – mehr als bloß ein Lippenbekenntnis

Prävention beginnt im Mund – mehr als bloß ein Lippenbekenntnis

Foto: stock.adobe.com – Wayhome Studio

Das Gesundheitswesen ist wohl eher ein „Krankheitswesen“, zumal es weit mehr in „Reparaturmedizin“ investiert als in effektive Gesundheitsprävention. Hier liegt ein weltweit ungenutztes Potential brach.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt, dass mehr als die Hälfte der nicht übertragbaren Krankheiten wie beispielsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes mit einem gesunden Lebensstil und Prävention vermieden oder verzögert werden könnten. Doch der Ausgabenanteil für Prävention und Gesundheitsförderung beträgt in den OECD-Ländern lediglich etwa drei Prozent der Gesamtausgaben für Gesundheit.

Eine Frage der Langfristigkeit

In den Industriestaaten ist in den letzten Jahrzehnten die Gesundheitswirtschaft stetig gewachsen. Um die steigenden Gesundheitskosten auszugleichen, greifen viele dieser Länder nun immer mehr auf Massnahmen der Prävention und Gesundheitsförderung zurück. In vielen dieser Länder sind die Ausgaben für diese Bereiche allerdings stark von der wirtschaftlichen Lage abhängig. So tendieren Länder mit hohen Staatsschulden in bei der Prävention und Gesundheitsförderung zu sparen. Das ist der falsche Weg, denn der Präventionsansatz beruht auf dem Grundgedanken, dass Gesundheit nicht allein durch medizinische Versorgung gewährleistet werden kann. Vielmehr müsse die Förderung der Gesundheit an den täglichen Lebensbereichen ansetzen, in denen die Menschen den grössten Teil ihrer Zeit verbringen – etwa in Schulen, am Arbeitsplatz, in der Freizeit etc.

Mundgesundheit auf globaler Agenda

Die Weltgesundheitsversammlung (WHA74) verabschiedete an ihrer Tagung von Ende Mai 2021 eine bahnbrechende Resolution zur Mundgesundheit. In der Resolution wird die globale Belastung durch Mundkrankheiten und deren Zusammenhang mit anderen Erkrankungen anerkannt. Die Mitgliedstaaten werden aufgefordert, gemeinsame Risikofaktoren anzugehen, die beruflichen Kapazitäten der Mundgesundheitsfachkräfte zu verbessern, um eine einheitliche und qualitativ hochwertige Versorgung zu gewährleisten, und die Mundgesundheit in die Leistungspakete für die allgemeine Gesundheitsversorgung aufzunehmen. Das ist der richtige Anreiz. Prävention beginnt im Mund – das ist mehr als bloß ein Lippenbekenntnis.

Quelle: curaden

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