Branchenmeldungen 20.09.2023

Praxen haben ihre Prophylaxe-Ausrichtung selbst in der Hand

Praxen haben ihre Prophylaxe-Ausrichtung selbst in der Hand

Foto: DENTALZEITUNG

Profit mit der Prophylaxe oder lieber doch nicht; Quantität vor Qualität oder wie war das nochmal mit der „Prophylaxe“? Im Editorial der aktuellen DENTALZEITUNG erläutert DH Birgit Hühn ihren Standpunkt.

Liebe Leserinnen, liebe Leser, bei meinem letzten Smalltalk auf einer Geburtstagsparty ist mir wieder einmal aufgefallen, wie unbekannt die Qualifizierungslevel oder das B.Sc. Studium Dentalhygiene in der Bevölkerung sind. Viele gehen zwar zur „Prophylaxe“, aber welches solide Wissen dahintersteckt, ist niemandem bewusst.

Prophylaxe ist heutzutage ein großes Profitgeschäft für Zahnarztpraxen. War vor 30 Jahren das Angebot an Zahnreinigung und Co. noch etwas Besonderes, bieten mittlerweile fast alle Praxen Prophylaxe in jeglicher Qualität an.

Ob Ultraschall, Airpolish, Politur oder Scaling, die verschiedenen Maßnahmen müssen beherrscht und die Anwendung individuell durchgeführt werden. Deshalb fordert der Verband Deutscher Dentalhygieniker einen klar definierten Delegationsrahmen, damit optimale, qualitativ hochwertige Präventionsmaßnahmen angeboten werden können. Verschiedene Systeme und Kreisläufe sind zur Orientierung und zum Vergleich essenziell. Allerdings ist es sehr wichtig, weitergebildetes Fachpersonal (DHs und ZMPs) in diesem verantwortungsvollen Bereich einzusetzen.

Neben authentischer Beratung zur Mundhygiene werden antientzündliche Nährstoffe immer wichtiger. Antiinflammatorische Kollagene können mittlerweile bei Periimplantitis und Parodontitis auch ohne Antibiotikum Rezidive in den Griff bekommen. Umso wichtiger ist es, über solche interdisziplinären Themen zu beraten.

Man sieht, Prophylaxe ist im Wandel. Heute ist der Präventionsgedanke in der Bevölkerung ausgeprägter, und es ist wichtig, den Patienten kompetent in seiner häuslichen Mundhygiene zu beraten. Es ist genauso wichtig, einen wissenschaftlichen Hintergrund bei der Beratung zu haben, damit man nicht nur aus dem „Bauchgefühl“ heraus Maßnahmen und Produkte empfiehlt, sondern indikationsabhängig effektive und atraumatische Mundhygiene vermittelt, die das Gegenüber auch akzeptiert und im besten Fall mit Spaß ausübt.

Eine Anregung gibt die Ihnen vorliegende Ausgabe der DENTALZEITUNG – viel Freude damit.

Ihre Birgit Hühn

Dentalhygienikerin

Vorstands- und Gründungsmitglied des Verband Deutscher Dentalhygieniker (VDDH)

Dieser Beitrag ist unter dem Titel „Verantwortungsvolle Disziplin mit qualifiziertem Wissen versus Profitgeschäft: Praxen haben ihre Prophylaxe-Ausrichtung selbst in der Hand“ in der DENTALZEITUNG erschienen.

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