Branchenmeldungen 24.04.2013
Vorsorge: PZR & Co. wenig genutzt
Der BARMER GEK Zahnreport 2013 bestätigt, was schon im Vorjahr traurige Wahrheit war: Die Deutschen sind Zahnarztmuffel. Wenn es um die Vorsorge im Zahnmedizinischen Bereich geht, nehmen Patienten Ihre Möglichkeiten nur wenig wahr. Auch zwischen den Geschlechtern gehen die Zahlen deutlich auseinander. So suchten nur 66 % der Männer 2011 einen Zahnarzt auf. Auch die Früherkennungsuntersuchungen für Kleinkinder werden gering wahrgenommen.
Zahnarztscheu junger Männer
Im Bereich der konservierenden, chirurgischen und Prophylaxe-Leistungen verharren die Kennzahlen im Jahr 2011 auf Vorjahresniveau. Die Behandlungsrate lag bei 69,6 Prozent (2010: 70,3 Prozent), Zahnarztkontakte wurden je Person rund 2,15 (2010: 2,17) gezählt. Schlenker: "Trotz der Bonusregelungen für regelmäßige Prophylaxe verzichtet fast ein Drittel auf den jährlichen Zahnarztbesuch." Das geht aus dem BARMER GEK Zahnreport 2013 hervor.
Wieder zeigen sich die aus den Vorjahren bekannten Geschlechterunterschiede. Während 2011 rund 73 Prozent der Frauen einen Zahnarzt aufsuchten, waren es bei den Männern gerade mal 66 Prozent (2010: 74 versus 66). Die Zahnarztscheu junger Männer im Alter zwischen 20 bis 24 Jahren legte noch einmal leicht zu: Nur 54 Prozent (2010: 56 Prozent) gingen zum Zahnarzt (Frauen in der Altersgruppe: 67 Prozent).
Nur jeder Zweite mit Zahnprophylaxe
Auch das Prophylaxeniveau blieb gegenüber dem Vorjahr beinah unverändert: Nur jeder zweite Erwachsene bzw. 48,1 Prozent lässt sich einmal im Jahr den Zahnstein entfernen (2010: 48,2), Früherkennungsuntersuchungen für Kleinkinder wurden von 32,3 Prozent in Anspruch genommen (2010: 31,9). Die vergleichsweise geringe Inanspruchnahme der Frühvorsorge bei den Kleinkindern wird durch die Gruppenprophylaxe in den Kindergärten relativiert. Über diese Maßnahmen können rund 29 Prozent der Vorschulkinder erreicht werden. Schäfer: "Da es eine unbekannte Zahl von Kleinkindern gibt, die sowohl im Kindergarten als auch beim Zahnarzt untersucht werden, kann man die Anteile nicht einfach addieren. Der tatsächliche Anteil untersuchter Kleinkinder dürfte etwa in der Mitte zwischen 32 und 61 Prozent liegen."
Quelle: BARMER GEK