Branchenmeldungen 21.05.2012
Trabecular Implantat: Osseoinkorporation dank Gitternetzstruktur
Am 11. und 12. Mai haben in München die 7. Zimmer Implantologie Tage stattgefunden. Eines der Highlights dieser Veranstaltung war das neue Zimmer Trabecular Metal Zahnimplantat. Das Implantat besteht aus dem von Zimmer entwickelten Trabecular Metal Material, dessen Gitternetzstruktur im mittleren Abschnitt des Implantatkörpers für eine höhere „Osseoinkorporation“ sorgt.
ZWP online befragte Herrn Gleixner, Geschäftsführer von Zimmer Dental, zu dieser Innovation und weiteren Projekten des Unternehmens.
Herr Gleixner, Zimmer verwendet die Trabecular Metal Technologie bereits seit mehr als 10 Jahren in der Orthopädie. Auf den 7. Zimmer Implantologie Tagen wurde viel über die Technologie, die nun auch für dentale Implantate verfügbar ist, gesprochen. Was verbirgt sich hinter der Technologie?
Trabecular Metal ist ein dreidimensionales Material, keine Implantatoberfläche oder -beschichtung. Seine Struktur und Funktion sind ähnlich wie die von spongiösem Knochen. Trabecular Metal Material besteht aus Tantal, einem sehr biokompatiblen und korrosionsbeständigen Metall. Ein Blick in das Innere von Trabecular Metal Material enthüllt seine gleichmäßige dreidimensionale zelluläre Architektur mit bis zu 80% Porosität. Die gesamte Oberfläche von Trabecular Metal Material zeigt eine nanostrukturierte Topographie. Herkömmliche strukturierte oder beschichtete Implantatoberflächen erreichen einen Knochen-Implantat-Kontakt oder ein Anwachsen. Das gleichmäßige, offene und untereinander verbundene Netzwerk von Poren des Trabecular Metal Materials wurde sowohl für Anwachsen ALS AUCH Einwachsen, oder Osseoinkorporation, entwickelt. Der Knochen besitzt das Potenzial, nicht nur in die Poren und um die Streben herum zu wachsen, sondern sich auch zu verzahnen.
Für welche Indikationsbereiche soll das Implantat klinische Verwendung finden und was genau können die Anwender davon erwarten?
Trabecular Metal Zahnimplantate wurden zur Verwendung im Ober- oder Unterkiefer für Sofortbelastung oder für Belastung nach einer konventionellen Einheilphase entwickelt. Die Implantate können zum Ersatz eines oder mehrerer fehlender Zähne verwendet werden. Eine Sofortbelastung ist indiziert bei guter Primärstabilität und einer geeigneten okklusalen Belastung.
Impressionen
Ein weiteres Highlight der Veranstaltung war die Übertragung einer Live-OP. Können Sie hierzu zusammenfassend ein paar Worte sagen?
Für Zimmer Dental war die Übertragung der Live-OP aus der Praxis Dres. Müller Hotop / Blume / Back aus München etwas komplett Neues und das hat es so in dieser Form bei Zimmer noch nicht gegeben. Live-Übertragungen sind immer mit einem gewissen technischen Risiko behaftet und auch der Operateur weiß im Vorfeld nicht, was ihn beim Eröffnen erwartet. In dieser OP ging es um die Implantatinsertion 6 Monate nach einer Blockaugmentation mit einem allogenen Puros Block, das Ergebnis des Knochenaufbaus war sehr gut, die Insertion des Implantates verlief damit ohne Komplikationen. Wir hatten aber mit Dr. Blume einen sehr erfahrenen Chirurgen, unterstützt durch Dr. Back und wir bedanken uns bei den beiden sehr herzlich für diesen Beitrag zur Veranstaltung.
Darüber hinaus ist Zimmer Dental im Juli letzten Jahres in eine Kooperation mit der ZfX GmbH gestartet. Wie kam es zu dieser Verbindung und welche Entwicklungspotentiale sehen Sie in der weiteren gemeinsamen Zusammenarbeit?
Ziel der Kooperationsvereinbarung mit Zfx ist die Erweiterung des Produktportfolios auch im Bereich CAD/CAM. Mit den Produkten von Zfx kann Zimmer jetzt auch Lösungen im Bereich des digitalen Workflow anbieten., wobei Zimmer die Vertriebsleistung liefert und Zfx die Produktentwicklungen und den Support am Produkt. Derzeit sind wir noch mitten im Aufbau der neuen Vertriebsstrukturen in Deutschland, Spanien, Italien und Frankreich, der Aufbau eines Fräszentrums in den USA ist ebenfalls angelaufen. Parallel dazu werden nun auch Studien initiiert.
Im Rahmen der 7. Zimmer Implantologie Tage wurde nun auch der neue Intraoralscanner von Zfx im deutschen Markt eingeführt. Der neue Scanner zeichnet sich dadurch aus, dass es ein offenes System ist, das direkte orale Scans liefert und somit die Behandlungszeit verkürzt.