Branchenmeldungen 14.05.2024

Vielversprechendes Projekt: Eine Datenbank für Zahntraumata



Vielversprechendes Projekt: Eine Datenbank für Zahntraumata

Foto: Universitätsklinikum Regensburg

Was tun bei Zahnunfällen? Für Betroffene ist die schnelle und kompetente Hilfe zahnmedizinischer Anlaufstellen entscheidend, um geschädigte Zähne nicht zu verlieren. Ein aktuelles Projekt möchte gezielt Daten zu Zahntraumata sammeln und so die Versorgung und Therapie im Sinne der Patienten auf einem hohen Niveau standardisieren. Die Projektmitwirkende und Regensburger Assistenzzahnärztin Dr. Martyna Smeda stellt hier das Anliegen genauer vor.

Frau Dr. Smeda, worum geht es bei Ihrem Projekt „The Regensburg Dental Trauma Archive“?

Seit der Gründung des Zahntraumazentrums am Universitätsklinikum Regensburg im Jahr 2016 war es unser Ziel, nicht nur eine optimale Versorgung von Zahnunfällen sicherzustellen, sondern auch den Hergang dieser Unfälle systematisch zu erfassen. Durch die Entwicklung spezieller Dokumentationsbögen für Zahnverletzungen, die in Regensburg entworfen wurden und mittlerweile deutschlandweit Anwendung finden, haben wir eine stetig wachsende Datenbank etabliert. Gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen in der Arbeitsgruppe von Prof. Widbiller strebe ich an, zahlreiche interessante Forschungsfragen mithilfe dieser Datenbank zu beantworten.

Was wären die Vorteile eines gut gepflegten Studienregisters für dentoalveoläre Traumata und was erhoffen Sie sich davon für die Arbeit am Patienten?

Die kontinuierlich wachsende Datenbank ermöglicht neue Erkenntnisse zur Prävention und Therapie von dentalen Traumata. Neben Querschnittdaten können auch Trends über die Jahre beobachtet werden. Durch den Wissensgewinn hoffen wir, Versorgungslücken ausfindig zu machen und das Bewusstsein für Prävention und Akutmaßnahmen bei Zahnunfällen sowohl bei Patienten als auch bei Angehörigen der Gesundheitsberufe zu schärfen.

Es scheint, dass sich der Standort Regensburg in besonderer Weise dem Thema Zahntraumata widmet – warum ist das so?

Das hohe Patientenaufkommen aus dem gesamten ostbayerischen Raum und die gebündelte Expertise verschiedener zahnmedizinischer und medizinischer Disziplinen des Universitätsklinikums Regensburg bieten eine ideale Grundlage für die Etablierung eines Kompetenzzentrums auf dem Gebiet der dentalen Traumatologie. Eine adäquate Befunderhebung, Therapie und Nachsorge im Rahmen von Zahnunfällen sind entscheidend für eine gute Prognose der geschädigten Zähne. Dies kommt gerade Kindern und Jugendlichen, die häufig unter Zahnunfällen leiden, zugute und ermöglicht eine langfristige Erhaltung der natürlichen Zähne.

Dieser Artikel ist ind er ZWP Zahnarzt Wirtschaft Praxis erschienen.

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