Branchenmeldungen 10.05.2021

Weiterbildung auch in einer „ruhigen Minute“



Weiterbildung auch in einer „ruhigen Minute“

Foto: privat

Durch die Corona-Pandemie hat sich für die Zahnmedizin viel verändert, auch im Bereich der Fortbildung. Wie in vielen anderen Bereichen mussten Präsenzkurse durch Onlineangebote ersetzt werden. Warum sich dieses Modell aber als generell ideale Er­gänzung zur klassischen Weiterbildung zukünftig etablieren kann, zeigt das folgende Interview am Beispiel der Karlsruher Dental­hygienikerin (DH) Birgit Mandel.

Im Herbst vergangenen Jahres haben Sie Ihre Aufstiegsfortbildung zur Dentalhygienikerin (DH) erfolgreich abgeschlossen, und das mithilfe von Podcasts und Webinaren. Wie haben Ihnen diese Formate im Vergleich zum klassischen Kurs bei Ihrer Weiterbildung geholfen? 

Formate, wie etwa der Podcast Dentalhygiene 10.0 mit unseren Kolleginnen Nicole Einemann und Manuela Cordes oder auch bestimmte Webinare haben mir persönlich sehr viel Sicherheit gegeben. Ergänzend zum klassischen Unterricht konnte ich mir immer wieder gezielt Themen aussuchen, um mein Wissen zu vertiefen und mein Verständnis dafür zu stärken. Unter anderem war die flexible Zeitplanung für mich perfekt, da ich als Mutter von zwei Kindern nicht immer eine „ruhige Minute“ zum Lesen fand. So konnte ich in der Badewanne, im Alltag oder bei längeren Auto- sowie Zugfahrten, wie z. B. zum Fortbildungsinstitut, über Kopfhörer unterschiedlichste Themen wiederholen. Gerade bei den Beiträgen von Dentalhygiene 10.0 war die ­kompakte und dennoch sehr verständliche „Kurz­fassung“ für mich optimal.

Haben Sie diese Formate zum ersten Mal im Rahmen einer Weiterbildung verwendet und wie sind Sie erstmals auf sie aufmerksam geworden?

An Webinaren habe ich hin und wieder vor der DH-Fortbildung teilgenommen, aber nicht in diesem Ausmaß. Mein Interesse während der Weiterbildung stieg von Tag zu Tag. Als ich auf der Zugfahrt vom Fortbildungsinstitut aus Bayern nach Karlsruhe unterwegs war, habe ich online nach möglichen Themen recherchiert, mit welchen ich den Unterrichtsstoff aufgreifen oder begleitend wiederholen konnte.

Wie wurde Ihnen das Lernen durch Podcasts und Webinare erleichtert oder konnten Sie manche Themen durch den Einsatz dieser Tools sogar besser verstehen?

Jeder hat eine andere Erklärweise und gerade bei Dentalhygiene 10.0 konnte ich mich persönlich wiederfinden und somit auch meine Motivation steigern. Durch die offene Art von ­Nicole und Manuela waren einige Themen für mich besser zu verstehen und nachzuvollziehen. Ein Vorteil an einem Podcast oder an Aufzeichnungen von Webinaren ist für mich, dass ich jederzeit Zugriff darauf habe, um bei Bedarf gezielte Themen wiederholt anzuhören.

Würden Sie Podcasts oder Webinare einem Präsenzkurs vorziehen oder sind diese Online-Tools eine zusätzliche Ergänzung in der Fortbildung?

Digitale Unterrichtsformen würde ich niemals einem Präsenzkurs vorziehen, jedoch sehe ich in Podcasts, Webinaren, Videobeiträgen und Co. eine sinnvolle Ergänzung. Und als diese sind sie wirklich sehr hilfreich. Unser Beruf, um nicht zu sagen unsere Berufung, lebt natürlich von den praktischen Übungen.

Gerade für das Praxisteam ist es wichtig, mit Kolleginnen und Kollegen im Austausch zu bleiben. In welchen Online-­Tools sehen Sie abseits der gängigen Social-­Media-Kanäle gute Ergänzungen im beruflichen Netzwerk?

Noch während meiner DH-Fortbildung bin ich dem Verband Deutscher Dentalhygieniker (VDDH) beigetreten und konnte somit ein großes Netzwerk an Kolleginnen gewinnen, bei welchen der professionelle, fachliche und überaus kollegiale Austausch an erster Stelle steht. Unsere motivierte „digitale“ DH-Kurs-Gruppe trägt zur Unterstützung und zum Austausch ebenfalls bei, so sind wir auch nach unserer bestandenen DH-Prüfung und der damit verknüpften „Lebensphase“ noch in unserer WhatsApp-Gruppe vernetzt. Es vergeht fast kein Tag ohne Kommunikation. So trägt auch der zunehmende Einsatz von Videokonferenzen unter Kolleginnen und Kollegen oder Dentalunternehmen zu einer Vielzahl an Austauschmöglichkeiten bei. Meine Devise ist „Gemeinsam sind wir stärker, um unsere Ziele zu erreichen!“

Könnten Sie sich vorstellen, selbst z. B. einen Podcast zur Mundhygiene und Prophylaxe zu machen?

Ja, tatsächlich ist es meine Vision, andere Kolleginnen und Kollegen zu unterstützen, aber auch unser Berufsbild attraktiver für Außenstehende und angehende Zahnmedizinische Fach­angestellte zu gestalten, mit dem großen Ziel, dass unserer Beruf mehr Anerkennung findet. Darüber hinaus soll spe­ziell die Tätigkeit als Dentalhygienikerin oder Dentalhygieniker fokussiert werden, z. B. in der Aufstiegsfortbildung, Wertschätzung und gesicherten Pa­tientenführung durch Know-how. Um mein Wissen zu erweitern, werde ich im März dieses Jahres die Ausbildung zum „zertifizierten, ganzheitlichen Ernährungsberater“ anstreben.

Frau Mandel, vielen Dank für das ­Gespräch.

Das Interview ist im Prophylaxe Journal erschienen.

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