Branchenmeldungen 02.11.2016

Zahnmedizinische Fachangestellte – Attraktives Berufsbild?



Zahnmedizinische Fachangestellte – Attraktives Berufsbild?

Foto: © Sergey Nivens – Fotolia.com

Als ich mich vor über 30 Jahren auf einen Ausbildungsplatz bewarb, hatte ich über 30 Mitbewerberinnen. Wenn heute ein Ausbildungsplatz zur/zum Zahnmedizinischen Fachangestellten ausgeschrieben wird, gibt es vielleicht drei Bewerber, obwohl die Anzahl der Schulabgänger nicht wesentlich zurückgegangen ist. Woran liegt das?

Ist der Beruf nicht mehr attraktiv? Geschichtlich hat sich das Berufsbild von den „barmherzigen Schwestern“ Ende des 19. Jahrhunderts über den Anlernberuf der zahnärztlichen Helferin hin zur heutigen Zahnmedizinischen Fachangestellten mit vielen Weiter- und Aufstiegsfortbildungen entwickelt. Doch dies alleine scheint nicht auszureichen, um Schulabgänger für diesen Beruf zu begeistern.

Generell kann laut Berufsbildungsbericht 2016 ein Rückwärtstrend bei der dualen betrieblichen Ausbildung verzeichnet werden. Bei Frauen liegt im Zeitraum von 2009 bis 2015 die Quote bei –14,6 Prozent. Diese Zahlen spiegeln sich laut Angaben der Bundeszahnärztekammer auch in den abgeschlossenen Ausbildungsverträgen wider. Frauen wählen viel öfter alternative Bildungswege. So fällt die Wahl häufig auf weiterführende Schulen und auf schulrechtlich geregelte Ausbildungsberufe.

Ein wichtiger Indikator bei der Berufswahl stellt das Image des Berufes sowie der gesellschaftliche Nutzen dar. Heute ist es den jungen Schulabgängern wichtig, dass sie ihre persönlichen Interessen, Fähigkeiten und Ziele im Beruf wiederfinden. Entscheidend für das Verbleiben im Beruf ist bei Frauen vornehmlich die Vereinbarkeit mit der familiären Situation. Je höher aber der berufliche Status und die Qualifikation sind, desto weniger spielen familiäre Aspekte eine Rolle.

Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, wird es notwendig sein, nicht nur das Image des Berufes der/des Zahnmedizinischen Fach­angestellten zu überarbeiten, sondern auch neue Bildungswege zu beschreiten, um die jungen Schulabgänger für diesen Beruf begeistern zu können.

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